Natürlich waren die Nazis sich im Klaren, dass das gesamte riesige sowjetische Gebiet bis zur Pazifikküste zu erobern nicht realisierbar war.
Die außergewöhnliche Größe des russischen Territoriums macht es absolut unmöglich, es vollständig zu erobern. Bei den Vorbereitungen für den Einmarsch in die UdSSR stellte Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel auch fest, dass die Größe des sowjetischen Territoriums es unmöglich machte, sie vollständig zu erobern.
Die Wehrmacht ging davon aus, dass es sechs bis zehn Wochen dauern würde, um die Rote Armee zu besiegen. „Das Endziel der Operation ist die Abschirmung gegen das asiatische Russland aus der allgemeinen Linie Wolga-Archangelsk. So kann erforderlichenfalls das letzte Russland verbleibende Industriegebiet am Ural durch die Luftwaffe ausgeschaltet werden“, heißt es in dem Dokument der Operation Barbarossa.
Durch die bedeutenden militärischen Erfolge der Wehrmacht wurde diese strategische Grenze nach Osten bis zum Ural verschoben.
„Die Sicherheit des Reiches ist nur dann gegeben, wenn westlich des Ural kein fremdes Militär existiere; den Schutz dieses Raumes vor allen eventuellen Gefahren übernimmt Deutschland“, erklärte Hitler am 16. Juli 1941 während des Treffens im Führerhauptquartier.
Man ging davon aus, dass die besiegte UdSSR ohne das kaukasische Öl (die Ölfelder in Sibirien waren noch nicht entdeckt worden) einfach von der politischen Weltkarte verschwinden würde und ihre Überreste Deutschland in keiner Weise bedrohen könnten.
Die Russen würden auch den gesamten Fernen Osten und einen Teil Sibiriens bis zum Baikalsee verlieren, Gebiete, die nach dem strategischen Plan von Kantokuen von Japan erobert werden sollten.
Auch seine europäischen Verbündeten wollte Hitler nicht vernachlässigen. Er plante, Ostkarelien und das zerstörte Leningrad an die Finnen und Bessarabien und einen Teil der Ukraine an die Rumänen zu übergeben.