Da möchte man nochmal Kind sein: Russlands fünf verrückteste Kindergärten

Вид на новый детский сад "Замок детства" в поселке Совхоз имени Ленина рядом с МКАД, Московская область

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Legion Media
Die ersten privaten Kindergärten "zur Erziehung lärmender Kinder" entstanden in Russland im 19. Jahrhundert. Kostenlose Tageseinrichtungen kamen Ende des 20. Jahrhunderts auf und erst nach dem zweiten Weltkrieg wurden in der Sowjetunion die ersten Kinderkrippen eröffnet, wo die Eltern auch schon wenige Monate alte Kinder zeitweise abgeben können.

Heute gibt es in Russland eine Vielzahl unterschiedlichster staatlicher und privater Kindergärten. Und letztere versuchen mit allen möglichen Mitteln die Eltern anzuziehen. RBTH zeigt Ihnen über die ungewöhnlichsten privaten Kitas des Landes.

1 Russisches Disneyland, Moskauer Gebiet

Der "Disneyland"-Kindergarten im Moskauer Gebiet / Legion MediaDer "Disneyland"-Kindergarten im Moskauer Gebiet / Legion Media

Die Eltern nennen diesen Kindergarten einfach „zauberhaft“. Man bemerkt ihn schon aus der Ferne: Er befindet sich in einer märchenhaften Burg und umfasst ein riesiges Unterhaltungsgebiet für Kinder. Die Gestaltung der Burg ist dem Schloss Neuschwanstein des bayerischen König Ludwig II. nachempfunden. Hier findet man einen „fröhlichen Gemüsegarten“, wo die Kinder selbst Kräuter und Gemüse anpflanzen, und Labors für Wind und Wasser, wo die Zöglinge die Elemente beobachten und lernen, Himmelsrichtungen zu unterscheiden.

Nicht nur das Aussehen des Kindergartens ist ungewöhnlich – auch das pädagogische System unterscheidet sich von einer „klassischen Kita“. Der Unterricht wird in natürlicher, entspannter Atmosphäre durchgeführt und basiert auf den Prinzipien der Orff-Pädagogik (nach dem deutschen Komponisten und Musikpädagogen Carl Orff): einer Verbindung aus Musik, Bewegung, Dramatik und Sprache.

2 Transformer-Kindergaren, Moskau

Transformer-Kindergarten / Grigorij Sisoew/RIA NovostiTransformer-Kindergarten / Grigorij Sisoew/RIA Novosti

Dieser ist einer der modernsten Kindergärten Russlands. Sein Innenraum erinnert an eine Bühne oder einen Konzertsaal. Wie von Zauberhand verwandelt sich ein Spielzimmer mithilfe der Transformer-Wände in einen Speiseraum, ein Schlafzimmer oder einen Tanzsaal. Laut den Erziehern kann man die Trennwände sehr leicht schließen, dabei sind sie aber sehr langlebig und lassen kein Geräusch vorbei.

Der große Stolz dieses Kindergartens aber ist sein Spielgarten mit einer Fläche von etwa einem Hektar, auch interaktive „Erziehungstafel“ und spezielle Spieltische sind zu bewundern. Hier gibt es ein Kinderlabor mit Speilaustattung für verschiedene Experimente. Den Kindergarten besuchen auch Kinder mit Behinderungen. Darum ist die komplette Umgebung mit vielen Aufzügen und taktilen Zeigern barrierefreie eingerichtet hat.

3 Theater-Kindergarten „Magnolia“, Moskau

Ein Mädchen im Kindergarten / Igor Sarembo/RIA NovostiEin Mädchen im Kindergarten / Igor Sarembo/RIA Novosti

Dieser Kindergarten ist dank den Vorstellungen der jungen Zöglinge seiner Theaterschule bekannt. An den Theaterstücken nehmen auch die jüngsten Kinder teil, es gibt keine Altersbeschränkung. Außer der Theaterkunst unterrichtet man hier Malerei, Rhythmik, Naturwissenschaft, Yoga und Taekwondo. Diese Arbeitsgemeinschaften besuchen auch Kinder aus der ganzen Umgebung.

Nach einigen Monaten des Sprachentwicklungskurses verfassen die Kleinen schon ihre ersten eigenen Erzählungen. Und als Spielplatz dient ein zweistöckiges Haus mit Möbeln und Haushaltsgeräten, das als Lieblingsort der meisten Kinder dort gilt.

4 Ermitage-Kindergarten, Sankt Petersburg

Ermitage-Kindergarten / Ermitage-KindergartenErmitage-Kindergarten / Ermitage-Kindergarten

Dieser Kindergarten lässt die Kinder längst vergangene Epochen erleben. Seine Zöglinge gehen regelmäßig zum Unterricht im berühmten Kunstmuseum Ermitage. Kinder von drei bis fünf Jahren erlernen und genießen hier die russische und slawische Kultur, Geschichte, traditionelle Spiele, Malerei und Architektur. Ab fünf Jahren lernen sie dann die europäische Kunst beizubringen.

Das Kennenlernen verschiedener Kulturen verfolgt durch Umkleiden: Die Kinder verkleiden sich als alte Griechen oder Damen und Herren des 19. Jahrhunderts und tanzen Sirtaki oder Masurka (einer der russischen Gesellschaftstänze). Die Leiterin erzählte RBTH, dass einmal zwei Jungs dasselbe Mädchen zum Tanze aufforderten. Dann meinte ein Junge zum anderen: „Wenn du mir den Tanz mit diesem Mädchen nicht überlässt, fordere ich dich zum Duell heraus!“.

5 Architektonisch-städtischer Kindergarten, Moskau

Architektonisch-städtischer Kindergarten / Architekturbüro von Andrej AsadowArchitektonisch-städtischer Kindergarten / Architekturbüro von Andrej Asadow

Dieser russische Kindergarten war ein Projekt eines bekannten Architekturbüros zum Bau einer Bildungseinrichtung. Das helle, wie ein Schiff aussehende Gebäude mit einem komplexen System von Dächern und Fenstern unterschiedlicher Größe hat das Büro des Architekten Andrej Asadow errichtet.

Alles dort sieht einfach außergewöhnlich aus: von den zweiteiligen Räumen und Spielplätzen in Form einer Stadt bis zu den Fensterrahmen. Jedes Fenster präsentiert ein Sammelbild der Fensterverkleidung in verschiedenen Regionen Russlands. Nach der Idee der Architekten sollen auch die Fenster als Bildungsprojekt für den Unterricht in Landeskunde und Geographie dienen.

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