Kampfjet-Abschuss: Expertengremium beginnt mit Blackbox-Auswertung

Anton Denisow/RIA Nowosti
Das russische Verteidigungsministerium und internationale Experten haben den Flugschreiber der von der türkischen Luftwaffe abgeschossenen Su-24 geöffnet. Erste Ergebnisse werden am Montag erwartet.

Russland verfüge über die nötigen Beweise, dass der russische Kampfjet den Luftraum der Türkei nicht verletzt habe. Dies gab Sergej Dronow, Vize-Oberbefehlshaber der russischen Luft- und Weltraumstreitkräfte, am heutigen Freitag bekannt. Das russische Verteidigungsministerium hatte zu einem Briefing geladen, das den Beginn der Auswertung des Flugschreibers der von der türkischen Luftwaffe abgeschossenen Su-24 markierte. „Das russische Flugzeug stellte auf gar keinen Fall eine Gefahr für die Türkei und ihre Bürger dar“, unterstrich Generalleutnant Dronow.

Während des Briefings öffneten erstmals Vertreter des Verteidigungsministeriums und Experten den Flugschreiber in Anwesenheit von Journalisten und Vertretern aus China und Indien. Dann wurde das Speichermodul aus dem Flugschreiber in einen Safe gelegt und mit Unterschriften des Ausschussvorsitzenden, von Vertretern des Zwischenstaatlichen Luftfahrtkomitees (MAK) und von internationalen Beobachtern versiegelt. 

Diese Vorgehensweise solle zeigen, wie wichtig Russland eine objektive Aufklärung sei, erklärte Sergej Dronow. Insgesamt 14 Länder habe Russland als Beobachter eingeladen, um so eine größtmögliche Transparenz und Unvoreingenommenheit zu ermöglichen. Doch nur drei hätten auf diese Anfrage reagiert: Großbritannien, die USA und China.

Bei der Öffnung der Blackbox hat sich gezeigt, dass drei von acht Chips des Flugschreibers stark beschädigt sind. Flugdaten würden darauf wohl keine mehr zu finden sein, mutmaßte ein Experte. Der Flugschreiber befand sich im Heck des Flugzeugs, welcher von der Rakete direkt getroffen wurde. Die ersten Daten sollen am Montag durch das Zwischenstaatliche Luftfahrtkomitee veröffentlicht werden.

Der russische Kampfjet vom Typ Su-24 wurde am 24. November von der Türkei in Syrien in der Nähe der türkischen Grenze abgeschossen. Die Türkei behauptet, der Jet habe den türkischen Luftraum verletzt.

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