Vom All inspiriert: Acht Gemälde des ersten Weltraumspaziergängers

Kultur
NIKOLAJ SCHEWTSCHENKO
Der Kosmonaut Alexej Leonow war vor allem für seinen bahnbrechenden 12-minütigen Spaziergang im Weltraum bekannt. Er war aber auch ein bemerkenswerter Künstler.

Als der erste Mensch aus seinem Raumschiff in die Leere des Weltraums trat, sah er eine atemberaubende Szene: „Sterne waren zu meiner Linken und zu meiner Rechten, über und hinter mir“, erinnerte sich Alexej Leonow, der am 11. Oktober 2019 im Alter von 85 Jahren gestorben ist.

Die gewagte Mission von 1965 bescherte dem Kosmonauten Weltruhm, aber auch erstaunliche Erinnerungen, die eine Reihe von Kunstwerken zur Erforschung des Weltraums inspirierten. 

Der junge Leonow hätte sein Leben der Kunst widmen können, aber als Mann aus einem armen ländlichen Haushalt konnte er sich das Studium nicht leisten. Also trat er stattdessen dem Militär bei. Zusammen mit Juri Gagarin gehörte er zur ersten Gruppe von Kosmonauten der Sowjetunion.

Das Schicksal hielt eine weitere Prüfung für Leonow bereit. Der Kosmonaut musste den sicheren Innenbereich des Raumschiffs verlassen und den ersten Weltraumspaziergang in der Geschichte der Menschheit unternehmen - eine Mission, die so gewagt und gefährlich war, dass sie viele Male tödlich hätte enden können.

Trotz zahlreicher Notfälle während des Weltraumspaziergangs konnte Leonow erfolgreich ins Raumschiff Woschod-2 zurückkehren und nachweisen, dass Menschen im Weltraum überleben können. Sein einmaliger Weltraumspaziergang prägte sein künstlerisches Interesse. Der Kosmonaut schuf später Sci-Fi-Bilder mit Szenen aus der Erforschung des Weltraums und weit entfernter Planeten.

Als aktiver Kosmonaut hatte Leonow bei seinen Einsätzen immer einen Bleistift dabei, um die Ansichten zu skizzieren, die er durch die Sichtfenster des Raumschiffs sehen konnte. In seinen Gemälden phantasierte er jedoch auch viel von der Zukunft der Weltraumforschung.

Einige von Leonows 200 raumfahrtbezogenen Gemälden werden in der Tretjakow-Galerie in Moskau sowie in Galerien in Huston (USA), Dresden und anderen Städten ausgestellt.

Alexej Leonow hat Pablo Picasso persönlich getroffen und den Autor des Sci-Fi-Romans  „2001: Odyssee im Weltraum“, Arthur C. Clarke, dazu inspiriert, das Raumschiff in der Fortsetzung nach ihm zu benennen. 

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