Die sieben ältesten Häuser von Moskau

Legion Media
Offensichtlich sind die meisten der ältesten Bauwerke Moskaus Kirchen. Aber heute konzentrieren wir uns auf die ältesten Bürgerhäuser – von Familienvillen und ausländischen Botschaften bis hin zur ältesten Empfangshalle des Kremls und einer Mälzerei eines alten Klosters.

Das Jaroschenko-Haus

Es ist wohl das älteste Mehrfamilienhaus Moskaus. Das Fundament des Jaroschenko-Hauses existierte bereits Mitte des 17. Jahrhunderts, was an Teilen des Mauerwerks erkennbar ist. Das Haus hat mehrere Besitzerwechsel hinter sich. Es steht an der Ecke des Hitrowskaja-Platzes – im Herzen eines alten Stadtteils der Moskauer Innenstadt, wo vor den 1920er Jahren Kriminelle und jene Personen in Gemeinschaftswohnungen in Pensionen lebten, die von ihrer Gemeinschaft als moralisch inakzeptabel angesehen wurden. Das Jaroschneko-Haus war eines davon. Es ist immer noch bewohnt, eine ruhige Oase nur wenige Minuten vom Kreml entfernt.

Podkolokolny-Gasse, 11

Das Herrenhaus der Familie Golizyn

Dieses Haus aus dem 17. Jahrhundert hat das Leben von allen Seiten gesehen. Im frühen 18. Jahrhundert war es im Besitz von Reinhold von Loewenwolde, einem Liebling Katharinas I. (1684-1727). Später im Besitz verschiedener Vermieter, beherbergte der ehemalige Palast eine Musikschule, ein Krankenhaus, eine Pension und eine Typografie, in der einst der Dichter Sergey Esenin für kurze Zeit arbeitete.

In der Sowjetzeit wurde das Gebäude in Gemeinschaftswohnungen aufgeteilt. Heute ist es verlassen, obwohl es im Inneren originale Kachelöfen und eine gusseiserne Treppe gibt. Langsam verfallend, wartet das Haus auf seine Restaurierung.

Krivokolennyi-Gasse, 10

Palast von Awerkij Kirillow

Dieses Haus wurde im späten 17. Jahrhundert errichtet und bereits im frühen 18. Jahrhundert teilweise rekonstruiert. Dabei wurde ein äußerer Dekorum hinzugefügt. 55 Jahre lang, in den Jahren 1868-1923, hatte hier die Moskauer Archäologische Gesellschaft ihren Sitz. Zum Ensemble des Herrenhauses gehört auch die nahegelegene Nikolaikirche.

Bersenewskaja Kai, 20

Der „alte englische Hof“

Der sogenannte „alte englische Hof“ ist natürlich ein russisches Zivilgebäude aus dem 16. Jahrhundert, das seit den 1550er Jahren die englische Handels- und politische Botschaft in Moskau beherbergte. Das Gebäude wurde den Engländern von Iwan dem Schrecklichen geschenkt. Im 18. Jahrhundert ging das Haus in Privatbesitz über. In der Sowjetzeit wurde es in Gemeinschaftswohnungen aufgeteilt. In den 1960er Jahren entdeckte man das Gebäude wieder und restauriert es – einschließlich der ursprünglichen Raumaufteilung im Inneren. Am 18. Oktober 1994 wurde hier das Museum „Old English Yard“ eröffnet, bei der Queen Elisabeth II. und Prinz Philip anwesend waren.

Warwarka-Str., 4A

Der Wolkow-Jussupow-Palast

Der Wolkow-Jussupow-Palast aus dem 17. Jahrhundert, war ein Juwel der Moskauer Architektur des frühen 18. Jahrhunderts. Der Palast war im Besitz der Familie Jussupow, der über einen eigenen Obstgarten und ein Haustheater verfügte. Für kurze Zeit lebte hier der junge Alexander Puschkin mit seinem Vater, der eine Wohnung in einem der Flügel des Palastes mietete. Derzeit ist der Palast in gutem Zustand und teilweise restauriert.

Bolschoi Charitonjewski Gasse, 21

Der Palast der Facetten

Der 1487-1491 im Moskauer Kreml erbaute Facettenpalast wurde von den italienischen Architekten Marco Ruffo und Pietro Solari speziell für große Zeremonien am Moskauer Hof geschaffen. Seinen Namen erhielt das Gebäude nach der weißen Rustika der Ostfassade. Der Facettenpalast hat alle Zaren und Kaiser Russlands gesehen – selbst nach der Verlegung der Hauptstadt nach St. Petersburg fand die Krönung und Salbung des Zaren in der Moskauer Dormitio-Kathedrale statt und Feste wurden im nahegelegenen Facettenpalast abgehalten.

Der Moskauer Kreml, Sobornaja-Platz, 1

Mälzerei des Klosters Simonow

Man könnte dieses Haus als „Wolkenkratzer des 17. Jahrhunderts“ bezeichnen. Tatsächlich gab es in Moskau um 1677-1680 keine so hohen Gebäude als es entstand – außer natürlich Glockentürme. Obwohl es zum Kloster Simonov gehörte, einem Kreuzgang aus dem 14./15. Jahrhundert, ist es eines der wenigen Gebäude, das nach dem Abriss des Simonov-Klosters in den 1930er Jahren intakt geblieben ist.

Wostotschnaja Str., 4

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