Eiskalte Kunst: In Jekaterinburg malt ein Russe im Schnee (FOTOS)

Leonid Valitov
Leonid Walitow aus der Uralstadt Jekaterinburg überrascht seine Nachbarn oft schon früh morgens mit einem neuen Kunstwerk aus Schnee und Eis. Der ungewöhnliche Künstler setzt sich außerdem für ein gesundes Leben ein.

Seine Malereien beginnt Leonid Walitow in den frühen Morgenstunden, gegen vier/ fünf Uhr.  In der winterlichen Morgendämmerung verbringt er etwa vier Stunden damit, auf Schnee zu „zeichnen. Sein Pinsel ist eine Schaufel, die Leinwand eine Eisbahn im Innenhof seines Hauses in Jekaterinburg.  

Manchmal werden die Nachbarn mit einem süßen Kätzchen und dem Schriftzug „Guten Morgen“ begrüßt. 

Oder es erwartet sie die Karikatur einer Giraffe. 

Die Herzen der Einheimischen erobert Walitow auch mit einem aus einem sowjetischen Zeichentrickfilm bekannten kleinen und einsamen Mammut, das um Mutter und Vater weint. 

„Zuerst stampfe ich mit den Füßen die Umrisse eines Werks in den Schnee und räume den Schnee dann mit einer schmalen Schaufel vom Eis“, erklärt Leonid Walitow. 

Der Künstler kann nur arbeiten, wenn es nachts schneit und die städtischen Dienste den Schnee noch nicht geräumt haben. Leider verschwinden die aufwendig angelegten Kunstwerke spätestens am Ende des Tages, wenn Schnee und Eis beseitigt werden.

 

Leonid Walitow hat bereits etwa tausend Follower auf Instagram – darunter sind direkte Nachbarn und weitere Einwohner Jekaterinburgs. Sie bedanken sich bei ihm für seine Kunstwerke, wollen ihm folgen und schlagen vor, auch an anderen Orten der Stadt kreativ zu werden.  

Leonid unterstützt die örtliche Eishockeymannschaft, indem er einen Spieler ins Eis gemalt hat mit der Unterschrift „Awtomobilist, los!“.  

Die Covid-Pandemie verewigte er bereits letztes Jahr mit der Darstellung eines seltsamen kleinen Charakters und der Bildunterschrift: „2020, vielleicht reicht es schon, oder?“ Leonids Kunst soll durchaus auch zum Nachdenken anregen. Er wirft häufig ökologische Fragen auf und setzt sich für Tier- und Umweltschutz ein. Auf dem Werk unten steht „Freiheit für Delfine!“

Leonid Walitow ist gelernter Masseur, kein professioneller Künstler. Er lebt vegan und fordert die Menschen auf, sich dieser Lebensweise anzuschließen und auf ihre Gesundheit zu achten.

Leonid ruft auch dazu auf, auf das Fahrrad als Haupttransportmittel umzusteigen. So könnte der Innenhof seines Hauses eine auto- und abgasfreie Grünfläche werden. 

Manchmal verlässt der Künstler seinen Hof und malt auf einem zugefrorenen See. Diese Werke haben zumindest eine kleine Chance, mehr als einen Tag zu überleben. 

Leonid übt seine Kreativität auch auf andere Weise aus – mittels GPS-Kunst. Auf die Oberfläche eines gefrorenen Sees hat er zusammen mit einem Freund zwei Delfine „gezeichnet“. 

Und während eines Sommers, als kein Schnee lag... „malte“ Leonid beim Laufen ein Tier auf den Stadtplan... und bat seine Anhänger zu erraten, um welches Tier es sich handelt.

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