Ansichten des russischen Waldes: Die berühmtesten Gemälde des Landschaftsmalers Iwan Schischkin

Tretyakov gallery
Der russische Künstler Iwan Schischkin (1831-1898) war für seine klassischen Waldlandschaften so berühmt, dass er in seinem Heimatland sogar als „lesnoj bogatyr´“ (Waldheld) bezeichnet wurde. Der russische Wald aus der Hand des Meisters ist jedoch nicht dicht und bedrohlich, sondern warm und einladend, von Sonnenlicht durchflutet.

Kiefer auf einem Felsen, 1855

Diese Skizze, die der Künstler als Student der Moskauer Schule für Malerei, Bildhauerei und Architektur anfertigte, wurde vom Russischen Museum, dem wichtigsten Aufbewahrungsort für russische Kunst in St. Petersburg, erworben. Von seinem Erfolg inspiriert, zog Schischkin in die damalige Hauptstadt und setzte seine Studien an der Kaiserlichen Kunstakademie fort.

Blick auf die Insel Walaam (Kuckucksgebiet), 1859

Als Student unternahm er endlose Reisen durch die felsigen, bewaldeten Landschaften Kareliens. Für dieses Gemälde erhielt er 1860 eine Goldmedaille der Akademie und ein Stipendium für eine Europareise.

Blick in die Umgebung von Düsseldorf, 1865

Schischkin malte dieses Bild in Deutschland im Auftrag des Sammlers Nikolai Bykow. Aufgrund dieses Werks verlieh ihm seine St. Petersburger Alma Mater den Titel eines Akademiemitglieds. Aus Sehnsucht nach seinen heimatlichen Landschaften kehrte der Künstler bald nach Russland zurück.

Roggen, 1878

Schischkin hat die Natur um seine Heimatstadt Jelabuga (heute in der Republik Tatarstan) auf diesem Gemälde festgehalten. Das Werk wurde auf einer Ausstellung der Künstlergruppe der sogenannten „Peredwischniki“ (zu Deutsch die „Wanderer“) gezeigt, wo es Pawel Tretjakow erworben hat.

Bach in einem Birkenwald, 1883

Schischkin blieb in engem Kontakt mit den Wanderkünstlern, die sich für Realismus und volkstümliche Themen einsetzten, und er nahm oft an ihren Wanderausstellungen teil.

Ecke eines überwucherten Gartens. Gierschgras, 1884

Die Düsseldorfer Malerschule vermittelte Schischkin eine besondere Liebe für die nicht ideale Seite der Natur.

Waldentfernung, 1884

Schischkin war ein Workaholic, doch wegen einer persönlichen Tragödie vertiefte er sich immer tiefer in die Arbeit. Zunächst verstarb seine Frau. Als er ein zweites Mal heiratete, erlitt er denselben schmerzlichen Verlust.

Eichenbäume. Abend, 1887

Schischkins Gemälde aus den 1880er Jahren zeigen, wie sich sein künstlerisches Schaffen weiter entwickelt. Obwohl er bereits als Meistermaler anerkannt war, hörte er nie auf, die Natur zu studieren.

Morgen in einem Kiefernwald, 1889

Das ist Schischkins berühmtestes Gemälde. Das Werk wurde von den Zeitgenossen sehr positiv aufgenommen, und der Sammler Pawel Tretjakow erwarb es für seine Moskauer Galerie. In der Sowjetunion (und auch heute noch) wurde das Bild auf der Verpackung einer sehr beliebten Süßigkeit abgebildet, so dass jeder Russe es kennt.

Winter, 1890

Schischkin malte nur selten Wintermotive.

Schiffshain, 1898

1898 starb der Künstler direkt an seiner Staffelei. In diesem letzten Bild Schischkins wirkt der Wald noch weitläufiger und lädt den Betrachter zu dessen Besuch ein.

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