Die Aufbewahrung und Verwaltung von Wertgegenständen wird in Russland seit der Zeit Peters des Großen praktiziert. Ein besonderer Fundus an Edelmetallen und Steinen umfasste die Krönungsinsignien, den Zierat der Zarenfamilien und alle Arten von Schmuck aus seltenen Steinen, Diamanten, Gold und Silber und einzigartigen Nuggets.
1920 richteten die Bolschewiki das Staatliche Wertaufbewahrungslager (Gochran Rossii) ein, das neben dem Zarenschatz auch verstaatlichte Schmuckstücke des Adels und der Großgrundbesitzer enthielt. Gochran existiert noch heute und erweitert seine Sammlungen von Schmuck und Steinschneidekunst regelmäßig um zeitgenössische Werke. Die wichtigsten Meisterwerke der Sammlung sind heute im Diamantenfonds des Kremls ausgestellt. Hier sind die beeindruckendsten Werke.
Der Hofjuwelier Georg Friedrich Eckart und der Diamantenschleifer Jeremiah Pozier schufen dieses Meisterwerk in nur zwei Monaten für die Krönung von Katharina II. im Jahr 1762. Das Kronjuwel des Russischen Reiches ist mit 75 Perlen und 4.936 Diamanten besetzt und wird von einem seltenen roten Spinell von fast 400 Karat gekrönt.
Es war üblich, dass der Zar diese Krone seiner Frau bei der Krönung aufsetzte. Es gab mehrere solcher Kronen, von denen einige von den Bolschewiken in den Westen verkauft wurden. Diese wurde jedoch, wie Wissenschaftler glauben, 1801 für die Frau des Zaren Alexander I., Elisabeth Alexejewna, gefertigt. Sie umfasst 48 große und 200 kleinere Diamanten.
Das Zepter, eines der wichtigsten Symbole der monarchischen Macht, ist ein fast 60 cm langer goldener Stab. Dieses Exemplar wurde 1762 von Leopold Pfisterer im Auftrag von Katharina II. gefertigt. Von besonderem Wert ist der legendäre Orlow-Diamant mit einem Gewicht von 189,6 Karat. Der Stein wurde 1774 für die Zarin von ihrem Günstling, dem Grafen Grigorij Orlow, gekauft.
Eine weitere wichtige Insignie ist der Reichsapfel, ein Symbol für das Himmelreich. Der Juwelier Eckart entwarf ihn für die Krönung von Katharina II. Gekrönt wird die Kugel von einem Ceylon-Saphir von fast 200 Karat.
Die höchste staatliche Auszeichnung des Russischen Reiches vor der Revolution von 1917 war der von Peter dem Großen gestiftete Orden des Heiligen Apostels Andreas. Der Orden ist ein verzerrtes blaues Kreuz, auf dem die Figur des gekreuzigten Heiligen Andreas abgebildet ist. Um das Kreuz herum zeigen Diamanten das Wappen des russischen Staates – den doppelköpfigen Adler unter der Zarenkrone.
Für die Krönung von Katharina II. wurde eine Diamantkette, ein Zeichen und der Stern des Andreasordens wurden und später von den russischen Zaren am Tag ihrer Thronbesteigung getragen.
Das 18. Jahrhundert gilt in Russland als das Jahrhundert der Diamanten. Es gab mehrere Zarinnen auf dem Thron und ihre Edelsteine waren wahre Meisterwerke der Juwelierskunst. Der Große Blumenstrauß diente zur Verzierung des Festkleides der Zarin Elisabeth Petrowna. Die Kompositionen aus farbigen Diamanten stellen Blüten von Hagebutten, Iris, Narzissen und Vergissmeinnicht dar. Die Blätter sind in Smaragden gehalten.
Der Blumenhalter von 1770 ist das weibliche Pendant zur Boutonniere (Einsteckblume im Knopfloch). Es handelt sich um ein kleines Etui für Blumen, das mit einer Haarnadel am Kleid befestigt wurde. Man kann sogar Wasser in diese Miniaturvase gießen. Die grün emaillierten Goldstiele sind von einem Diamantband umschlossen und mit einer Schleife gebunden.
Ein einzigartiger Edelstein von historischer Bedeutung: ein dunkelgrüner kolumbianischer Smaragd mit leicht bläulicher Färbung und einem Gewicht von 136,25 Karat. Der Stein in einer Diamantfassung aus Weinblättern ziert eine Brosche aus dem zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts. Es gehörte der Großfürstin Alexandra Iossifowna, der Schwiegertochter des Zaren Nikolaus I.
Russisches Diadem war der Name, den man im Westen für solche Diademe verwendete, die am russischen Hof vom frühen 19. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts in Mode waren. Das Diadem gehörte Maria Fjodorowna, der Frau des Zaren Paul I. Sein Herzstück ist ein seltener rosa Diamant von 13,35 Karat.
Dieses gotische Goldarmband mit Smaragden und Emaille wurde 1820 in Frankreich gefertigt und gilt als ein wahres Meisterwerk der Schmuckkunst. Die Miniatur, die den Zaren Alexander I. darstellt, ist auf Elfenbein gemalt. Sie ist oben mit einem 27-karätigen Diamanten besetzt, dem größten Porträtdiamanten der Welt.
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