Der Schauspieler Alexander Petrow bei der Abschlusszeremonie des 43. Internationalen Filmfestivals Moskau
Anton Novoderezhkin/TASSAlexander Petrow wurde 1989 in Pereslawlj-Salesskij in der Familie eines Elektrikers und einer Krankenschwester geboren. Seit seiner Kindheit träumte er davon, Fußballspieler zu werden: Er spielte in einer Sportschule, in der Stadtmannschaft und erhielt sogar eine Einladung zum Training nach Moskau. Aufgrund einer Verletzung musste er jedoch den Sport aufgeben und besuchte die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften.
Der Schauspieler Alexander Petrow bei der Abschlusszeremonie des 43. Internationalen Filmfestivals Moskau
Anton Novoderezhkin/TASSAn der Universität spielte er im Studententheater KWN und lernte im zweiten Jahr, als er an einer Meisterklasse teilnahm, Theater-Pädagogen aus Moskau kennen. Dann ließ er alles stehen und liegen und ging an das Theaterinstitut RATI-GITIS in der Hauptstadt.
Schon während seines Studiums begann er, in Filmen mitzuspielen. Das erste bemerkenswerte Projekt war die Fantasy-Serie Poká zwetjót páporotnik (dt.: Während der Farn blüht) im Jahr 2012. „Ich wühle nicht in meinen Fehlern und zerlege sie nicht in Atome. Wenn es bereits gefilmt und veröffentlicht ist, kann man es nicht zurückspielen“, gestand der Schauspieler.
Alexander Petrow bei der Premiere des Films „Tschernobyl“
Anton Novoderezhkin/TASSPetrow setzte seine Karriere fort und spielte in Liebeskomödien, Actionfilmen. Der Durchbruch kam mit der Serie Metod (dt.: Die Methode), in der der Schauspieler den Liebhaber der Hauptfigur spielte. Die Rechte zur Ausstrahlung dieses detektivisch-psychologischen Thrillers wurden von Netflix erworben. Die Methode war das erste internationale Projekt des Schauspielers.
Als Wendepunkt für sich selbst bezeichnet der Schauspieler den Streifen Pritjaschenije (Titel der deutschen Fassung: Attraction) von Fjodor Bondartschuk. Der Film über ein außerirdisches Raumschiff, das im Moskauer Stadtteil Tschertanowo landet, spielte an den Kinokassen mehr als eine Milliarde Rubel (umgerechnet ca. 10 Million Euro) ein. Und Petrow, der die Hauptrolle spielte, traf am Set auch seine große Liebe – die Schauspielerin Irina Starschenbaum. Sie trafen sich drei Jahre lang, waren verlobt, aber zur Hochzeit kam es nicht.
Alexander Petrow in dem Film „Attraction“
Fyodor Bondarchuk, 2017 / Wodorod Film CompanyPetrow ist ein Glücksfall für Biopics und historische Figuren. So hat er zum Beispiel den neurotischen und ängstlichen Nikolai Gogol in der gleichnamigen Franchise-Verfilmung verkörpert (und dafür den Preis des amerikanischen Festivals Accolade Global Film Competition gewonnen) und den Fußballer Eduard Strelzow gespielt. „Ich denke, dass alle Figuren, die ich spiele, mit meiner Persönlichkeit übereinstimmen. Wie kann man eine Figur spielen, die einem überhaupt nicht nahe steht?“, gestand Alexander.
Petrow hat Zeit, sich auf eine europäische Karriere einzulassen: Er hat bereits in Luc Bessons Spionage-Actionfilm Anna mit Helen Mirren, Luke Evans und Cillian Murphy mitgespielt. Er bekam die kleine, aber illustre Rolle eines Gauners aus den 1990er Jahren, dessen Verhalten das Schicksal der Hauptfigur beeinflusst.
Film „Gogol - der Anfang“
Egor Baranov, 2017/LenfilmDie Übergangszeit lässt den Schauspieler nicht los - in The Palace spielt Roman Polanskis Handlung an der Wende von 1999 zu 2000. Sein Held (der brutale, kahlköpfige Russe Anton) wird zusammen mit den Figuren von Mickey Rourke, Fanny Ardant und Oliver Masucci in ein Kaleidoskop seltsamer Ereignisse hineingezogen.
„Die Tatsache, dass ich in Roman Polanskis Projekt gelandet bin, war ein echtes Geschenk. Wir waren gewissermaßen ,vom gleichen Schlagʼ, denn er behandelt das Kino wie ein Wunder. Polanski macht nicht nur Filme mit unglaublicher Professionalität, er hat nicht nur ein gottgegebenes Talent, er bringt in jedes Detail das ein, was meiner Meinung nach das Wichtigste im Kino ist – das Element des Wunders. Denn wenn es kein Wunder gibt, gibt es auch kein Kino“, sagte Petrow.
„Anna“
Luc Besson, 2019/Canal+Neben seinen Rollen in Blockbustern, wie Ljod (Eis) und Tekst (Text) steht Petrow auch auf der Bühne des Moskauer Jermolow-Theaters. Viele Schauspieler träumen davon, Hamlet zu spielen, und er hat es bereits im Alter von 24 Jahren geschafft. „Das Kino ist mehr oder weniger mein Element. Aber ich kann auch nicht ohne das Theater leben. Wenn man Hamlet gespielt hat, fühlt man sich komplett gereinigt und wie nach einem Neustart“, gab er zu.
„Der Kirschgarten“ im Puschkin-Theater in Moskau
Wjatscheslaw Prokofjew/TASSEs ist noch nicht bekannt, in welchem russischen oder ausländischen Projekt Petrow als nächstes auftreten wird, aber wir können mit Sicherheit sagen, dass er nicht vorhat, aufzuhören und sein Potenzial zu verlieren. Zumal Er in vielen Interviews gerne wiederholt, dass sein Hauptziel seiner Filmkarriere der Oscar ist.
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