Nicholas Roerich: 7 Meisterwerke des russischen Künstler, die Sie kennen sollten

Staatliches Kunstmuseum, Nischni Nowgorod
Künstler, Denker und Archäologe – Nicholas Roerich hatte vielfältige Talente. In jedem dieser Bereiche hinterließ er ein bedeutendes Vermächtnis, sei es seine Suche nach Antworten auf spirituelle Fragen durch die Malerei oder seine Kunstentwürfe für das Theater, aber auch seine Erforschung von Artefakten vergangener Epochen.
  1. Der Bote (Stamm hat sich gegen Stamm erhoben) (1897)

Der große Künstler verbrachte seine Kindheit und Jugend in St. Petersburg. Im Sommer reiste er mit seiner Familie auf das Gut Iswara, wo er an Ausgrabungen der örtlichen Grabhügel teilnahm und die mit ihnen verbundenen Legenden erforschte.

In dieser Zeit entstanden auch seine ersten Kunstwerke, darunter das Gemälde Der Bote, das die Feindschaft der slawischen Stämme untereinander thematisiert. Dieses Werk sollte Teil einer Gemäldeserie sein, die der Geschichte des alten Russlands gewidmet ist.

Der Sammler Pawel Tretjakow erwarb das Gemälde für seine Galerie, wo es sich noch heute befindet.

  1. Gäste aus Übersee (1900)

Als Schüler von Archip Kuindschi und Absolvent der Kaiserlichen Kunstakademie reiste Roerich im Herbst 1900 nach Paris, um an der Kunstschule von Fernand Cormon zu studieren. Der französische Meister war der erste, der die Skizze des zukünftigen Gemäldes Gäste aus Übersee sah.

Einige Jahre zuvor hatte Roerich eine Reise entlang der Handelsroute von Nowgorod unternommen und sich vorgestellt, wie die Schiffe der Waräger in alten Zeiten an der bedeutenden Stadt vorbeisegelten.

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  1. Der Schatz der Engel (1905)

Im Jahr 1903 reiste der Künstler zum Anwesen der Fürstin Maria Tjenischewa, wo er gebeten wurde, die Innenräume des Haupthauses zu gestalten. Die Heilig-Geist-Kirche machte einen starken Eindruck auf Roerich – er glaubte, dass hier etwas Ähnliches wie die alten Kirchen von Nowgorod und Rostow geschaffen werden könnte. Einige Jahre später begann er mit der Anfertigung von Wandmalereien.

Es wird angenommen, dass der Künstler sein Werk Der Schatz der Engel für die Gruft des Fürsten Wjatscheslaw Tjenischew malte. Das Meisterwerk stellt den Grundstein der Schöpfung dar, in dem das Gute und das Böse enthalten sind und der von Engeln bewacht wird.

Das Gemälde brachte dem Künstler internationale Anerkennung und Ruhm ein und wurde in Paris, London und Wien ausgestellt.

Mehr als 10 Jahre lang wurde es im Nicholas-Roerich-Museum in New York City aufbewahrt.

  1. Polowetzer Lager (1909)

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann der Künstler, Bühnendekorationen und Kostüme für Theateraufführungen zu entwerfen. Diese ersten Werke waren im Stück Heilige Drei Könige am St. Petersburger Starinnyj-Theater zu sehen.

Roerich erregte unter anderem die Aufmerksamkeit des renommierten Impresarios Sergej Djagilew, der ihn 1909 einlud, Bühnenbilder für die Ballets Russes zu entwerfen, die damit auf Welttournee gingen. Für die Oper Fürst Igor entwarf Roerich die Kostüme und mehrere Versionen von Bühnenbildern, die das polowetzer Lager in Dämmerlicht zeigen. Als das europäische Publikum die Polowetzer Tänze zum ersten Mal sah, war es von der Inszenierung absolut verzaubert.

Bis 1920 wurden insgesamt 500 Aufführungen gespielt.

Dieses Hintergrundtuch wurde vor kurzem von der Staatlichen Tretjakow-Galerie erworben.

  1. Das Bönpo-Kloster in Tibet (1925)

In Begleitung seiner Frau Jelena und seines Sohnes Jurij begab sich Roerich 1923 auf eine Reise nach Asien. Sie besuchten Indien, China, Altai, Sibirien, Tibet und die Mongolei. Die gesamte Dauer dieser Reise, auf der er sich mit diesen Kulturen vertraut machte, betrug fünf Jahre.

Während der Reise malte der Künstler rund 500 Werke, darunter die als Maitreya-Suite bekannte Serie, die farbenfrohe Träumereien über das Kommen des künftigen Buddha und die Ankunft einer Zeit des Friedens sind, in der die Menschen in Ashrams zum Wohle der Menschheit zusammenarbeiten werden. Das Bönpo-Kloster in Tibet gehört zu dieser Serie.

  1. Tanggula (1943)

Die Reise nach Tibet inspirierte den Künstler zu einer Serie mit spektakulären Berglandschaften. Ende 1927 sah Roerich das Tanggula-Gebirge, eines der höchsten Gebirgszüge in Tibet.

Hier wird der Standort von Shambhala vermutet. Im Jahr 1935 ließ sich der Künstler in Indien nieder, wo er bis zu seinem Tod blieb.

Dort befand er sich auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft – er schuf über tausend Gemälde und schrieb zwei Bücher. Seine Werke wurden in den bedeutendsten Kunstgalerien der Welt ausgestellt.

  1. Terra Slavonica. Land der Slawen (1940)

Zu Beginn der 1930er Jahre wandte sich der Künstler erstmals dem Thema Terra Slavonica zu. Roerich glaubte an die Vereinigung der slawischen Völker und bezeichnete Russland als Messias des neuen Zeitalters. Nachdem er Russland vor der Revolution verlassen hatte, unternahm er wiederholt Versuche, in die Heimat zurückzukehren.

Nach 1921 führte das neue sozialistische Land ein strenges Grenzkontrollregime ein, und die Russen, die das Land verlassen hatten, waren nicht mehr willkommen. Dennoch hoffte Roerich, dass er seine Heimat früher oder später wiedersehen würde.

Wegen seiner kritischen Äußerungen über die Bolschewiki war Roerich in Sowjetrussland eine Persona non grata. Dennoch wollte der Künstler seine Bilder dem sowjetischen Volk schenken und schrieb an das Volkskommissariat für Auswärtige Angelegenheiten und die sowjetischen Botschaften im Ausland. Doch Stalin gab die Anweisung, dass Roerichs Briefe unbeantwortet bleiben sollten.

Einige Wochen vor seinem Tod beantragte Nicholas Roerich ein Visum für die Rückkehr in die Sowjetunion, erlebte aber die Antwort nicht mehr. Roerich starb am 15. Dezember 1947 in Indien.

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