Was geschah mit den berühmtesten russisch-orthodoxen Kirchen nach der Revolution?

Kultur
ALEXANDRA GUSEWA
Nach der Machtergreifung begannen die Bolschewiki eine Anti-Religionskampagne. Mehrere tausend Kirchen wurden zerstört und die unversehrten für verschiedene weltliche Zwecke genutzt, von Getreidespeichern bis zu Sanatorien. Wir erzählen über die fünf angesehensten Kirchen Russlands.

  1. Christ-Erlöser-Kathedrale (Moskau)

Vielleicht die berühmteste russisch-orthodoxe Kirche, die ein trauriges Schicksal erlitt. Im Jahr 1931 wurde sie in die Luft gesprengt und an ihrer Stelle das Freibad Moskwa gebaut.

In den späten 1990er Jahren wurde die Kathedrale nach dem ursprünglichen Entwurf wiedererbaut. Jetzt ist sie die Hauptkathedrale der Russisch-Orthodoxen Kirche.

Was blieb nach dem Abriss der ersten Kathedrale übrig? Finden Sie es hier heraus.

  1. Die Basilius-Kathedrale (Moskau)

Es gab Gerüchte, dass sowjetische Beamte auch die Basilius-Kathedrale, eines der wichtigsten Symbole Moskaus, abreißen wollten. Angeblich sollte im Rahmen des Wiederaufbauprojekts des Roten Platzes hier eine Fahrbahn gebaut werden, und das Gotteshaus hätte die Durchfahrt behindert.

Doch Architekten, Restauratoren und bedeutende Persönlichkeiten aus dem Kulturbereich verteidigten die Kathedrale. Sie wurde bald zu einem Geschichts- und Architekturmuseum und ist offiziell immer noch Teil des Staatlichen Historischen Museums.

Stimmt es, dass Josef Stalin die Zerstörung der Kathedrale persönlich verhinderte? Erfahren Sie das in unserem Text.

  1. Kasaner Kathedrale (St. Petersburg)

Nach der bolschewistischen Revolution von 1917 wurde die Kirche den der Sowjetmacht treuen Priestern übergeben und die Gottesdienste durften in der Kirche fortgesetzt werden.

Doch schon bald wurde auch sie geschlossen und 1932 dort das Museum für Religionsgeschichte und Atheismus eröffnet.

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden in der Kathedrale patriotische Ausstellungen zu Ehren der großen Feldherren der Vergangenheit gezeigt. Das Gebäude geriet jedoch unter Beschuss und wurde daher geschlossen.

Viele Jahrzehnte lang restauriert man die Kathedrale langsamwieder. In den 1990er Jahren wurde die Kirche zwar weiterhin als Museum genutzt, aber die Gottesdienste konnten bereits wieder durchgeführt werden.

Im Jahr 2000 wurde sie vollständig an die Russisch-Orthodoxe Kirche übergeben und ist nun die Hauptkathedrale von St. Petersburg.

In unserem Text erzählen wir die Geschichte der Kathedrale in interessanten Fakten. Einer davon: Sie war die Hofkirche des Hauses Romanow.

  1. St. Isaakskathedrale (St. Petersburg)

Die Bolschewiki beschlagnahmten alle wertvollen Gegenstände aus der Kathedrale und übertrugen das Gebäude an die Gemeindemitglieder, die alle Rechnungen für den Betrieb bezahlen mussten.

1931 wurde dort nach Anordnung der sowjetischen Behörden hier das Staatliche Antireligiöse Museum eröffnet.

Während des Zweiten Weltkriegs glaubte man, dass die Nazis das Gotteshaus nicht bombardierten, weil die deutschen Piloten es als Orientierungspunkt nutzten. Daher wurde die Kirche als Lager verwendet und wertvolle Artefakte aus anderen Museen dorthin gebracht.

  1. Die Kirche des Erlösers auf dem Blut (St. Petersburg)

Nach der Revolution wurden dort zum ersten Mal wieder Gottesdienste abgehalten.

Doch 1930 wurde die Kirche im neorussischen Stil geschlossen und die Behörden wussten lange Zeit nicht, was sie mit ihr anfangen sollten.

Die Belagerung der Stadt durch Nazis bewahrte die Kirche paradoxerweise vor dem Abriss, denn sie wurde als Leichenhalle genutzt und die Leichen der verhungerten Einwohner dort aufgebahrt.

Nach dem Krieg wies man die Kirche dem Kleinen Operntheater zur Lagerung von Bühnenrequisiten zu. Erst in den 1970er Jahren wurde sie den Museumsmitarbeitern übergeben und 1997, nach 27 Jahren Restaurierung, wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Aus unserem Artikel erfahren Sie, zum Andenken an welchen traurigen Anlass sie erbaut wurde.

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