Warum eine „Stalin-Schwester“ neu angespitzt wurde

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Genau ein Jahr lang wurde die Spitze des Wolkenkratzers aus der Stalinzeit, in dem sich heute das Russische Außenministerium befindet, renoviert.

Diese eine von den sieben berühmten Moskauer „Stalin-Schwestern“ wurde zwischen 1948 und 1953 errichtet. Ursprünglich war der Turm ohne Spitze geplant gewesen. Laut einer Legende erinnerte der Neubau Stalin an amerikanische Wolkenkratzer. Darum wurde auf das bereits fertige Gebäude noch eine 56 Meter hohe Spitze gesetzt. Insgesamt misst es nun 172 Meter. Aber im Gegensatz zu den anderen Stalin-Hochhäusern fehlt auf dem Gebäude des heutigen Außenministeriums das Symbol des sowjetischen Staates: der fünfzackige Stern. 

Übrigens: Einer der Architekten des heutigen russischen Außenministeriums war Wladimir Helfreich, ein russisch-sowjetischer Architekt mit deutschem Hintergrund aus Sankt Petersburg. Er projektierte in Moskau außerdem die Staatliche Lenin-Bibliothek und eine Reihe zentraler Metrostationen, zum Beispiel Nowokusnezkaja und Elektrosawodskaja. Unterstützt wurde er von seinem Kollegen Michail Minkus. Fünf Jahre lang, von 1948 bis 1953, wurde der Prachtbau hochgezogen.  

Da die ursprünglichen Bauzeichnungen keine steilen Winkel zuließen, mussten die Architekten eine Spitze aus leichtem und dadurch weniger wetterfestem Material montieren. Mit der Zeit wurde diese immer stärker beschädigt und brauchte nun eine Renovierung. 

Die alte Spitze wurde darum seit September letzten Jahres demontiert. Kleine Gesteinsbrocken wurden dann an Journalisten aus dem Ministeriums-Pool verteilt.

Die neue Spitze besteht nun aus haltbarerem und gleichzeitig leichterem Material: Ganze 50 Tonnen wiegt sie jetzt weniger, wie russische Medien berichten. Am 21. September wurde sie nun in all ihrer Pracht der Öffentlichkeit präsentiert. Sie hebt sich durch ihre viel hellere Farbe stark vom Rest des Gebäudes ab. Den zuständigen Architekten zufolge jedoch wird sich der neue Teil der Farbe nach anpassen. Die neue Spitze soll immerhin mindestens 100 Jahre stehen können, versprechen die Experten.

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