Lassen Sie sich verzaubern: Die vier beliebtesten zeitgenössischen Zeichentrickserien aus Russland

Mascha und der Bär

Mascha und der Bär

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Durch die Kombination aus jahrzehntelanger Animationserfahrung der sowjetischen Zeichentrickschule und moderner Technologie sowie universellen Geschichten haben es mehrere russische Zeichentrickserien geschafft, international bekannt zu werden.

Smeschariki

Als die Arbeit an den ersten Folgen der Kinderanimationsserie „Smeschariki“ 2003 in einem Animationsstudio in Sankt Petersburg begann, hatten die Schöpfer wohl kaum mit diesem Erfolg gerechnet. Mehr als zehn Jahre später wird die Zeichentrickserie in mehreren Ländern, unter anderem in den USA und Deutschland, ausgestrahlt und seine Charaktere sind Kindern auf der ganzen Welt ein Begriff.

Der Name des Programms leitet sich von den zwei russischen Wörtern „smeschnye“ und „schariki“, also von „lustig“ und „kleine Luftballons“, ab und bezieht sich auf die in der Serie vorkommenden Zeichentrickfiguren, die wie luftballonartige Tierfiguren aussehen.

Die ursprüngliche Idee für die Serie stammt jedoch aus den 1970er-Jahren: Im Kindercartoon „Loscharik“, dessen Titel ebenso von den zwei oben genannten Wörtern abstammt, ist der Protagonist ein Pferd, das aus kleinen Luftballons besteht.

Die drei Zeichner arbeiteten unter recht schwierigen Bedingungen für Melniza, das bekannteste Animationsstudio der Stadt, und benutzten die bis dahin vorwiegend im Internet eingesetzte Flash-Technologie. Ihre Mühen lohnten sich jedoch.

Die ersten Episoden mit einer Länge von je sechs Minuten wurden 2004 auf dem berühmten russischen TV-Sender „Kanal Eins“ ausgestrahlt. Die Idee, dass die runden Zeichentrickcharaktere Kleinkindern Gutherzigkeit vermittelten und sich zugleich sehr leicht nachzeichnen ließen, ging auf.

Bis heute wurden mehr als 450 Folgen der Zeichentrickserie produziert und ein Ende ist nicht in Sicht. Zudem gibt es einige Ableger der Animationsserie, darunter „Krosh“ und „Der Panda und der PIN-Code“ sowie die zwei Kinofilme „Smeschariki - die Legende des Goldenen Drachen“ und „Smeschariki – der Anfang“. Der dritte Kinofilm, „Smeschariki – ein Déjà vu“ wird voraussichtlich im Jahr 2018 erscheinen.

„Smeschariki“ ist darüber hinaus die erste russische Zeichentrickserie, der auch in anderen Ländern ausgestrahlt wurde. In den USA wurde sie 2008 unter dem Namen „GoGoRiki“ und in Deutschland unter dem Namen „Kikoriki“ ein Jahr später erstmals im Fernsehen gezeigt.

Mascha und der Bär

Diese Zeichentrickserie basiert auf einem russischen Märchen, in dem ein kleines Mädchen im Wald lebt und sich mit den Tieren, unter anderem auch einem gutherzigen Bär, anfreundet. Ausgestrahlt wurde es im russischen Fernsehen erstmals im Jahr 2009.  

Bis dahin brauchte es aber mehrere Jahre, um das Konzert zu entwickeln. Der Animator Oleg Kusowkow hatte 1996 die erste weiterführende Idee dazu, nachdem er bei einem Urlaub am Meer ein spitzbübisches Mädchen beobachtet sowie zahlreiche „Tom und Jerry“-Cartoons geschaut hatte.

Mittlerweile gibt es von der durch das Animaccord Studio produzierten Zeichentrickserie vier Staffeln mit insgesamt 67 Folgen sowie die zwei Nachfolgeserien „Maschas Märchen“ und „Maschas Gruselgeschichten“.

„Mascha und der Bär“ wurde bisher in zwei Dutzend Sprachen übersetzt und in mehr als 100 Ländern ausgestrahlt, darunter die USA, Kanada, Australien, Deutschland, Italien und der Nahe Osten.

Auch auf YouTube ist die Zeichentrickserie erfolgreich. So hat die Folge „Recipe for Disaster“ mehr als 2,5 Milliarden Aufrufe und ist das am häufigsten angeschaute Animationsvideo auf der Plattform.

Im Übrigen wurde Mascha in der US-Version, die auf „Universal Kids“ und dem „Cartoon Network“ ausgestrahlt wird, von Elsie Fisher synchronisiert, die auch Agnes in „Ich – einfach unverbesserlich“ ihre Stimme lieh.

Auch das Merchandising von „Mascha und der Bär“ ist global erfolgreich. So verdienten die Produzenten der Zeichentrickserie 2015über 220 Millionen Euro mit den dazugehörigen Lizenzvereinbarungen und Merchandise-Artikeln, die Hälfte des Umsatzes wurde dabei im Ausland erwirtschaftet.

Die Schneekönigin

Im Gegensatz zu „Smeschariki“ und „Mascha und der Bär“ war dieser Animationsfilm ursprünglich für die Kinos gedacht. „Die Schneekönigin“ basiert auf einem Märchen von Hans Christian Andersen und wurde in Russland Ende 2012 zum ersten Mal gezeigt. Regie führten Wladlen Barbe und Maxim Sweschnikow.

In dem Film kämpfen die Geschwister Gerda und Kai gegen die böse Eiskönigin, die die gesamte Welt mit Schnee und Eis bedeckt hat – ein Zeichentrickkonzept, das eine universelle Anziehungskraft zu besitzen scheint.  

Von Wizart Animation produziert wurde die Schneekönigin schließlich in mehr als 80 Ländern im Kino ausgestrahlt, die USA, Großbritannien und China mit eingeschlossen, und brachte weltweit mehr als 20 Millionen Euro ein. Darauf folgten die „Schneekönigin 2“ 2015 sowie die „Schneekönigin 3: Feuer und Eis“ im Jahr 2016.

Die drei Katzen

Der Kindercartoon „Die drei Katzen“ wurde vom russischen Studio Metronom produziert und zum ersten Mal im Jahr 2015 auf den russischen Netzwerken „STS“- und „Karusel“ ausgestrahlt.

Bis zum heutigen Tag wurden insgesamt 70 Folgen der Serie produziert, in dem es um die Abenteuer der drei Katzen Korschik, Karamelka und Kompot geht.

Zu Beginn dieses Jahres erwarb der amerikanische Medienkonzern Viacom die Rechte an der Zeichentrickserie, um sie über den Sender „Nick Jr.“ in 143 Ländern, so auch in Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Südostasien, Lateinamerika und Indien, auszustrahlen.

Nigel Pickard, der für den Broadcast von Kinderserien bei der „BBC“ und „ITV“ zuständig war, ist der leitende Produzent der englischen Zeichentrickausgabe; Ceri Barnes, der für Animationsserien wie „Caspers Gruselschule“, „Floogals“, „Postbote Pat“ sowie „Raten mit Jess“ bekannt ist, gehört dem Team als Story Editor an.

Die englische Ausgabe der russischen Zeichentrickserie wird dabei den Titel „Kid-a-cats“ tragen und die drei Katzen werden Cookie, Pudding und Candy heißen.

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