Iwan Kupala-Nacht 2019: Wie Russland das heidnische Fest feierte (FOTOS)

Alexandr Polegenko/Sputnik
Plötzlich viele Menschen in traditioneller slawischer Tracht mit Blumenkränzen über ein Lagerfeuer springen sehen? So wird der alte Feiertag der Sommersonnenwende begangen.

In der Nacht vom 6. auf den 7. Juli feiert man den Iwan Kupala - einen alten heidnischen Feiertag, der den Hochsommer symbolisiert. Laut dem alten slawischen Glauben markiert dieser Tag die Umstellung der Sonne auf den Winter, wenn die Tage kürzer werden.

Traditionell suchen junge Menschen an diesem Feiertag nach zukünftigen Ehepartnern. Heutzutage ist Iwan Kupala eher eine fröhliche Nacht, aber einige halten immer noch an den Traditionen des Rituals fest.

Vor den Feierlichkeiten verbrennt man den Wermut, der von bösen Geistern „reinigen“ soll.

Dann kommt die Zeit der Gebete, wenn die Menschen sich an die Götter und ihre Vorfahren wenden. Die alten Slawen glaubten, dass ihnen die Vorfahren in dieser Nacht bestimmte Signale aus der jenseitigen Welt geben könnten.

Dann wird ein Lagerfeuer angezündet und das Opfermahl (oft dienen Pfannkuchen oder Bliny) hineingeworfen. Und dann beginnen die Spiele!

Ehelose Frauen, gekrönt mit Zweigen einer jungen Birke oder eines Ahorns, singen Lieder, während Männer sie „angreifen“ und diese Dekorationen von ihren Köpfen stehlen möchten. Durch diesen Ritus lernen die Frauen die Männer kennen.

Wenn die Nacht hereinbricht, tanzt man den russischen Reigen „Chorowod“ um das Feuer, das die Sonne und ewige Wiedergeburt symbolisiert. Je heller das Feuer brennt, desto schneller läuft der Tanz.

Nach dem Tanz reihen sich die Männer aneinander und die Frauen berühren die Schultern von denjenigen, die sie mögen und rennen dann davon. Der Mann muss die „Braut“ fangen, ihre Hand halten und mit ihr über das Feuer springen, wodurch ihre Vereinigung geheiligt wird.

Danach müssen die Paare ihre Vereinigung mit dem Ritus der „Hochzeit“ von Wasser und Feuer besiegeln. Jedes Paar geht mit seinem Kranz und seiner Fackel zum Fluss. Im Fluss sollen Fackeln gelöscht werden - dies ist eine Allegorie der „Ehe“.  Dann legt man den Kranz ins Wasser. Wenn der Kranz untergeht, soll die Ehe kein Glück haben.

Die Nacht endet mit nacktem Baden - bis zum Sonnenaufgang!

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