Nichts für schwache Nerven: Fünf geheimnisvolle Wrack-Tauchplätze in Russland

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Imposante Schlachtschiffe und Weltkriegsbomber: diese Wracks auf russischem Meeresgrund haben viel zu erzählen.

Wracktauchen ist anspruchsvoll und komplex. Man sollte ein erfahrener Tiefseetaucher sein. Nur dann wird man in der Lage sein, die versteckten Schätze zu entdecken. Diese Überreste der Vergangenheit beflügeln die menschliche Fantasie. Auch in russischen Gewässern liegen geheimnisvolle und verwitterte Schiffswracks. Man muss nur wissen, wo. Wir verraten Ihnen fünf besonders interessante Stellen. 

1. Russisches Kriegsschiff „Kaiserin Katharina die Große“ (Schwarzes Meer) 

Das zweite der drei neuen Schlachtschiffe der russisch-imperialen Flotte, die „Imperatriza Jekaterina Welikaja” (zu Deutsch: „Kaiserin Katharina die Große“) ist eines der berühmtesten Wracks auf dem Grund des Schwarzen Meeres. 1914 fertiggestellt und der Schwarzmeerflotte zugeteilt, stand sie ein einziges Mal einem gegnerischen Schiff gegenüber, einem deutschen Schlachtkreuzer unter türkischer Flagge, das jedoch abdrehte, nachdem die Russen einige Treffer gelandet hatten. 

Nach der bolschewistischen Revolution im Jahr 1917 wurde „Kaiserin Katharina die Große“ in „Freies Russland“ umbenannt. 1918 wurde sie nach Noworossijsk verlegt. Die Deutschen verlangten die Herausgabe des Schiffes, das ihnen nach den Bestimmungen des Vertrages von Brest-Litowsk zustand. Doch die Sowjets versenkten es lieber, statt es in die Hände der Deutschen zu geben. 

2. U-Boot-Begleitschiff/Wohnschiff „Petschora“  (Barentssee)

Einer der interessantesten Tauchplätze in der Barentssee ist das Wrack der „Petschora“. Das einstige U-Boot-Begleitschiff der Kriegsmarine der Deutschen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg der Marine der Sowjetunion übergeben. Es diente bis in die 1970er Jahre hinein als schwimmende Kaserne.

1977 wurde es bei einer Militärübung geflutet und liegt seitdem gut erhalten in 32 bis 56 Metern Tiefe. Daneben liegen zwei unbekannte Schiffswracks.  

3. „Zarewitsch Alexei“ (Schwarzes Meer) 

Ein weiteres empfehlenswertes Ziel für einen Tauchgang ist das Wrack der „Zarewitsch Alexei“ unweit der Halbinsel Tarchankut. Es liegt etwa 52 Meter tief. Gesunken ist es 1916, doch die Umstände und die Geschichte des Schiffes sind unklar. 

Anscheinend war es zwei Jahre lang ein Passagier- und Frachtschiff mit zwei Decks und ging  infolge einer Explosion unter. Einige vermuten, dass es auf eine Mine, die ein deutsch-türkischer Kreuzer gelegt hat, aufgelaufen ist. 

In diesem interessanten Wrack finden sich viele historische Artefakte. Das Innere ist zugänglich. 

4. Eisbrecher „Pollux“ (Ostsee) 

Die Ostsee hat ebenfalls viele einzigartige Wracks zu bieten. Zum Beispiel den 17 Meter hohen Eisbrecher „Pollux“ bei der Stadt Baltijsk (ehemals Pillau). Das 78 Meter lange und 19 Meter breite Schiff stand seit 1944 in Diensten der deutschen Kriegsmarine. Auf dem Weg nach Pillau wurde es durch eine sowjetische Mine so schwer beschädigt, dass es unterging. 

Nun muss man tauchen, um das Schiff zu besichtigen. Einige der Innenräume und sogar der Maschinenraum sind zugänglich. 

5. Il-2 Bomber (Schwarzes Meer)

In der Nähe der Region Anapa liegt in 18 Metern Tiefe im Schwarzen Meer ein Il-2 Bomber, eines der bekanntesten sowjetischen Erdkampfflugzeuge. Die Tragflächen, das Heck und sogar das Cockpit sind noch in sehr gutem Zustand. Das ist selten in solchen Gewässern.  Experten zufolge ist die Maschine im Zweiten Weltkrieg ins Meer gestürzt. Die beiden Piloten kamen dabei ums Leben. 

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