Häufige Kinderfrage: Wo wohnt Väterchen Frost?

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ANNA SOROKINA
Am Nordpol lebt der russische Kollege des Weihnachtsmannes nicht. Und kalt ist es in seiner Residenz auch nicht, schließlich empfängt er Besucher und die sollen sich wohl fühlen.

Ded Moroz ist das russische Pendant zum westlichen Weihnachtsmann. Der freundliche bärtige alte Mann ist eine Gestalt aus der slawischen Mythologie. Er steht für Winter und Kälte, daher auch sein Name, der als „Väterchen Frost“ übersetzt wird. Er bringt, nach russischer Tradition, den Kindern zu Neujahr die Geschenke.  

Auch Väterchen Frost bekommt wie sein westlicher Kollege viele Briefe von Kindern und weiß genau, wer das Jahr über brav war und wer nicht. Doch anders als der Weihnachtsmann, hat Väterchen Frost nicht nur eine Anschrift. Er residiert an mehreren Orten. Begleiten Sie uns auf einem Besuch seines Anwesens. 

Weliki Ustjug: Hauptwohnsitz

In einem Kiefernwald, rund 15 Kilometer von Weliki Ustjug entfernt, einer Stadt in der Region Wologda und zudem einer der schönsten Städte im russischen Norden, liegt der angestammte Sitz von Väterchen Frost.

Seit 1998 besuchen jedes Jahr 250.000 Menschen die Heimat des russischen Weihnachtsmannes. Das Anwesen kann das ganze Jahr über besichtigt werden, doch die Hochsaison beginnt am 18. November, dem Geburtstag von Väterchen Frost. An diesem Tag kommt der Legende nach der russische Winter im Norden an. 

In Weliki Ustjug lebt Väterchen Frost gemeinsam mit seiner Frau Zima und seinen Helfern. Das Anwesen ist riesig, mit einem eigenen Postamt, wo alle Briefe an Väterchen Frost ankommen. Es gibt einen Freizeitpark, einen Jahrmarkt, eine Eislandschaft, in der es das ganze Jahr nicht wärmer als -15°C wird (Väterchen Frost hat es gerne kalt), und einen Märchenweg. 

Das Wohnhaus ist aus Holz, zweistöckig, im traditionellen russischen Stil. Es ist die Zentrale der Magie. In zwölf Räumen, darunter ein Observatorium, eine Bibliothek, ein Ankleidezimmer und ein Märchenzimmer, kann sich jeder einen Eindruck vom Leben des bärtigen Geschenkebringers machen. Er hat auch einen Raum für die Geschenke, die er selbst zum Beispiel von seinen Weihnachtsmannkollegen aus aller Welt bekommt. 

In anderen Räumen sind seine Helfer aktiv, die Briefe beantworten, Wünsche erfüllen oder die Kleidung von Väterchen Frost nähen. 

Der „Raum der Wünsche“ verfügt über eine ganz besondere Magie. Es heißt, wer sich beim Klang eines Glöckchens darin etwas wünscht, der bekommt es innerhalb eines Jahres. 

Väterchen Frost erfährt im Schlaf von den Wünschen. Jeden Tag ruht er auf einem anderen Kissen. Montags ist das noch klein und zum Wochenende wird es immer größer, denn der Kopf ist dann voll von den vielen Wünschen und muss besonders weich gebettet werden.

Kleine Besucher können sich zum Helfer von Väterchen Frost ausbilden lassen. Es ist ein sehr anspruchsvoller Unterricht, doch noch nie hat ein Kind geschwänzt. Die zukünftigen Helfer erfahren viel über Frost, gestalten eine Eisskulptur und lernen etwas über magische Botschaften. 

Die Moskauer Residenz 

Die Stadtresidenz von Väterchen Frost liegt im Kuzminki-Park im Südosten der russischen Hauptstadt. Auch dort empfängt er Besucher. Während der Neujahrsferien findet auf dem Gelände eine Kirmes statt, es gibt eine Eisbahn und sogar ein Theater. 

Geöffnet ist das Anwesen ganzjährig, doch Sie sollten sich vorab informieren, wenn Sie einen Besuch planen. Väterchen Frost ist nicht immer vor Ort. 

Der alte Mann besitzt zudem noch Räumlichkeiten im Empire Tower in Moskau. Dort verbringt er jedoch nur die Neujahrsfeiertage und genießt die märchenhafte Aussicht aus dem 55. Stock. 

Snegurotschkas Haus in Kostroma 

Snegurotschka ist die Enkelin von Väterchen Frost. Sie hilft dem Großvater beim Geschenke verteilen.  

Sie lebt in Kostroma, einer alten Stadt an der Wolga zusammen mit ihrem sprechenden Kater Bajun und ihren Helfern. Väterchen Frost ist häufig zu Besuch und bringt Geschenke mit, auch für Snegurotschkas Besucher. 

Das Schneemädchen mag es nicht gerne warm und hat daher eine Eiskammer zum regelmäßigen Abkühlen in ihrem Haus. Und sie nimmt Briefe für Väterchen Frost entgegen.  

Wo kann man Väterchen Frost sonst noch treffen? 

Viele ethnische Gruppen in Russland haben ihre eigenen Geschenkebringer. Diese Brüder von Väterchen Frost heißen zum Beispiel Chys Khan in Jakutien, Tol Babai in Udmurtien oder Kysch Babai in Tartastan. Sie alle treffen sich übrigens regelmäßig zum Austausch von Gaben. 

>>> Wie viele Väterchen Frosts gibt es in Russland? (FOTOS)