Deutsche Trophäenwaffen und viel Mosaik: Neue Kathedrale der russischen Streitkräfte geweiht (FOTOS)

Am 14. Juni wurde die Hauptkathedrale der russischen Streitkräfte in der Moskauer Region Kubinka geweiht. Ursprünglich war die Eröffnung für den 9. Mai 2020 anlässlich des 75. Jahrestages des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg geplant. Die Zeremonie musste jedoch aufgrund der Coronavirus-Pandemie verschoben werden.

Die Höhe des Gebäudes (einschließlich seines Kreuzes) beträgt 95 Meter. Sie ist damit die dritthöchste orthodoxe Kirche der Welt. Aber die Kirche überraschte viele nicht nur durch ihre Größe.

Das erste, was auf sich aufmerksam machte, war die untypische olivgrüne äußere Farbgebung der Kirche - traditionell sind die orthodoxen Kirchen in leuchtenden Farben gestaltet.

Die Ausstattung der Kirche birgt viel Symbolik in sich. Zum Beispiel beträgt der Durchmesser der  Hauptkuppel 19 Meter 45 Zentimeter, was an das Jahr des Kriegsendes erinnert. Sie ist mit acht Fenstern geschmückt. Der Durchmesser der kleinen der insgesamt sechs goldenen Kuppeln, für jede Teilstreitkraft des russischen Militärs eine, beträgt 22 Meter 43 Zentimeter. Am 8. Mai 1945 um 22 Uhr 43 Minuten wurde die bedingungslose Kapitulation Nazi-Deutschlands unterzeichnet. Die Höhe der kleinen Kuppeln beträgt 14 Meter 18 Zentimeter, was ebenfalls sehr symbolisch ist: 1418 Tage und Nächte dauerte der Krieg.

Zuvor hatte der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu gesagt, dass die Stufen der Kathedrale aus den Spuren deutscher Panzer abgegossen worden seien. „Wir glauben, dass man, wenn man die Stufen hinaufgeht, auf die Waffen des besiegten Feindes tritt“, sagte der Minister in einem Interview mit dem TV-Sender Swesda. 

Der Sender zeigte auch Kisten mit Wehrmacht-Trophäenwaffen, die aus den russischen Regionen nach Moskau geschickt wurden. In der Kathedrale befindet sich ein Museumskomplex, in dem Adolf Hitlers Kleidung aufbewahrt wird. Insbesondere sein Anzug und seine Mütze.

Die Hauptikone ist aus Brettern aus dem Kanonenwagen einer gusseisernen Kanone von 1710 gefertigt, die vom Boden der Newa geborgen wurde.

Noch während der Bauphase zog die Kathedrale durch ihre Mosaiken mit den Gesichtern von Wladimir Putin, Joseph Stalin, dem Direktor des FSB und anderen politischen Persönlichkeiten die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich. Aber am Ende wurde das Mosaik mit Putin entfernt. Der Präsident selbst betrachtete dies als voreilige Würdigung seiner Verdienste. Das Mosaik mit seinem Gesicht wird als Artefakt an einem anderen Ort aufbewahrt.

Trotzdem spielen die Mosaiken immer noch die wichtigste Rolle in der Dekoration der Kirche. Sie zieren Tausende von Quadratmetern der Mauern und der Hauptkuppel (300 Quadratmeter), was sie zum größten Mosaik der Welt mit dem Bild des Heiligen Erlösers macht.

Laut Internetportal Znak.com betragen die Kosten für die neue Kirche sechs Milliarden Rubel (76,6 Millionen Euro). Davon wurden drei Milliarden Rubel aus dem Moskauer Stadthaushalt bereitgestellt, die restlichen drei Milliarden Rubel stammten aus Spenden.

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