Außer Betrieb: 5 Geisterstationen der Moskauer Metro

Alexey Kudenko/Sputnik, Legion media, Russia beyond
Ursprünglich als Passagierbahnhöfe konzipiert, wurde die Funktion dieser U-Bahn-Stationen später jedoch geändert.

1 „Sowezkaja“ (vor 1934 erbaut, könnte als Bunker genutzt werden)

Twerskaja-Platz

Diese Station sollte sich unter dem Twerskaja-Platz befinden, der zu Sowjetzeiten „Sowezkaja“ hieß. 1934 wurde jedoch beschlossen, an diesem Ort einen unterirdischen Verteidigungsbunker zu errichten.

Auf dem Platz befinden sich wichtige Institutionen. Das Hauptgebäude war das Haus der Moskauer Stadtverwaltung („Mossowet“) in Twerskaja, 13 (heute der Hauptsitz des Bürgermeisters). Auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes stand das Wladimir-Lenin-Institut mit seinem hochgeheimen Archiv.

Beide Gebäude brauchten sichere unterirdische Ausgänge und Luftschutzbunker, daher war der Bunker „Sowezkaja“ sehr praktisch. Er beherbergte auch den unterirdischen Hauptsitz des Zivilschutzsystems der Stadt. Es wird angenommen, dass die geheime Anlage bis heute voll in Betrieb ist.   

Nachdem die Entscheidung getroffen worden war, „Sowezkaja“ zu einem Bunker zu machen, gab es auf der zwei Kilometer langen Strecke zwischen den Stationen „Teatralnaja“ und „Majakowskaja“ noch keine U-Bahnstation. Erst 1979 kam die „Twerskaja“-Station hinzu (damals „Gorkowskaja“).

2 „Kaluschskaja“ (im Betrieb zwischen 1964-1974, heute wird sie als Depot genutzt)

die alte Station „Kaluschskaja“

Zwischen 1964 und 1974 war die alte Station „Kaluschskaja“ die südliche Endstation der Kaluschsko-Rischskaja-Linie, kurz der orangenen Linie.

die alte Station „Kaluschskaja“

Es war (und ist) eine oberirdische Station.

Als die Strecke 1974 nach Süden verlängert wurde, wurde in der Nähe eine neue gleichnamige Station gebaut (die derzeit in Betrieb ist), während die alte in ein Zugdepot umgewandelt wurde.

3 „Perwomajskaja“ (im Betrieb zwischen 1954 und 1961, heute als Depot genutzt)

die alte „Perwomajskaja“

Die Geschichte dieser Station ist der vorherigen sehr ähnlich. Die alte „Perwomajskaja“ der Arbatsko-Pokrowskaja-Linie (dunkelblauen Linie) wurde 1954 eröffnet. Sie war die erste oberirdische Station der Moskauer U-Bahn und ihre östlichste Station.

1961 wurde jedoch beschlossen, die Strecke um zwei neue Stationen zu erweitern - „Ismailowskaja“ und eine neue „Perwomajskaja“. Die alte „Perwomajskaja“ wurde geschlossen und in einen Teil des Zugdepots umgewandelt.

die alte „Perwomajskaja“

Im Depot sind die ursprünglichen Wände des Bahnhofs im stalinistischen Empire-Stil noch zu sehen.

Zugdepot „Ismailowskoje“

Die Eingangshalle der ehemaligen Station wird jetzt als Konferenzsaal des Depots genutzt.

Der Eingang zur alten „Perwomajskaja“ ist auch noch hinter den Garagen zu sehen.

4 „Troize-Lykowo“ (technische Station, seit 2008)

Der Bahnsteig auf der Strecke zwischen „Krylazkoje“ und „Strogino“

Der kürzeste Bahnsteig der Moskauer U-Bahn (nur 26 Meter) sollte eine voll funktionsfähige Station auf der Strecke zwischen den Stationen „Krylazkoje“ und „Strogino“ sein. Mit einer Länge von über sechs Kilometern ist sie heute die längste Verbindung der Moskauer Metro zwischen zwei Stationen.

Zunächst war unterirdisch Platz für eine 200-Meter-Passagierplattform vorgesehen. Während des Baus im Jahr 2008 wurde das Dorf „Troize-Lykowo“ (das der Station ihren Namen gibt) als historisches Wahrzeichen anerkannt, sodass die Pläne für den Abschluss des Baus eingestellt wurden.

Derzeit erfüllt die Station „Troize-Lykowo“ rein technische Funktionen. 

5 „Einrichtung D“ (technische Station, seit 2008)

Eine weitere technische Anlage auf der Arbatsko-Pokrowskaja-Linie (dunkelblaue Linie), die sogenannte „Einrichtung D“, war nie als Station gedacht, sondern nur als Notausgang. Da die Länge der Strecke „Krylazkoje-Strogino“ mehr als sechs Kilometer beträgt, muss nach den Sicherheitsnormen in kritischen Situationen ein weiterer Notausgang entlang der Strecke vorhanden sein - für die Evakuierung von Passagieren und U-Bahn-Personal.

Die Anlage hat zwei gekrümmte 40-Meter-Plattformen und einen Treppenausgang nach draußen.  „Einrichtung D“ wird heute für den Schichtwechsel der Zugbesatzungen eingesetzt.

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