Nach Angaben des Logistikdienstleisters für Online-Bestellungen PickPoint geschah das virtuelle Verbrechen bereits am 4. Dezember. Die Hacker brachen in das Terminalsystem für eilige Selbstabholung der per Internet bestellten Waren ein.
Die Netzwerkanbieter wurden angegriffen, die den Zugriff auf die Terminals kontrollierten. Insgesamt waren 2.700 der insgesamt 8.000 Terminals von PickPoint betroffen. Den Kriminellen gelang es, etwa 1.000 Bestellungen zu stehlen. PickPoint schaltete sofort nach Bekanntwerden des Vorfalls die Polizei ein. Laut Nadeschda Romanowa, Generaldirektorin von PickPoint, wurde mittlerweile eine strafrechtliche Untersuchung des Diebstahls eingeleitet.
Schon am 7. Dezember gelang es dem Unternehmen, die Funktionsfähigkeit von 95 Prozent aller Abholterminals wiederherzustellen. Ferner wird ein zusätzlicher Schutz eines neuen Betriebssystems zusammen mit einer neuen internen Sicherheitsrichtlinie eingeführt. Laut PickPoint wurden bereits 10 Millionen Rubel (ca. 113.000 Euro) bereitgestellt, um den Kunden zu helfen.
Dies ist das erste Mal, dass in Russland ein Verbrechen dieser Art begangen wurde. Die Leichtigkeit, mit der die Abholterminals gehackt werden konnten, könnte entweder auf eine nicht sichere Antiviren-Software, einen Insider-Job, an dem einer der Mitarbeiter des technischen Supports des Unternehmens beteiligt ist, oder auf einen entlassenen verärgerten Mitarbeiter zurückzuführen sein, vermutet Sergei Nenachow, Leiter der Abteilung für Wirtschaftsprüfung und Informationssicherheit bei Infosecurity. Ihm zufolge wird sich der Vorfall nicht wiederholen, wenn das Verbrechen auf die Software zurückzuführen ist. Wenn es sich jedoch um Insiderinformationen handelte, sind seiner Meinung nach auch in Zukunft weitere Angriffe zu erwarten.
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