Fünf russische Kandidaten für den berühmt-berüchtigten Darwin Award

Legion Media
Der Darwin Award wird jedes Jahr für den dümmsten und unnötigsten Todesfall verliehen. Auch in Russland gab es genug Kandidaten für diesen nicht ganz so schmeichelhaften Preis. Hier sind fünf davon.

1. Der Gedankenzug (Sowjetunion, September 1989)

Russlands erster Nominierter war tatsächlich noch ein Sowjetbürger. E. Frenkel, ein selbsternannter Wahrsager, war überzeugt, dass er Fahrzeuge mit der Kraft seiner Gedanken stoppen konnte. Skeptikern bewies er seine angebliche Unbesiegbarkeit nur allzu gerne, in dem er Fahrräder, Autos und sogar Straßenbahnen stoppte. 

Frenkel stellte sich dafür einfach mitten auf eine Straße. Die Fahrer bremsten natürlich ab, was Frenkel aber weniger dem Unwillen der Fahrer, ihm umzufahren, als der herausragenden Macht seiner Gedanken zuschrieb. Nachdem es mehrfach gut geklappt hatte, suchte Frenkel nach einer neuen Herausforderung: Einem Güterzug.

Der Lokführer sah nur noch, wie Frankel sein Portmonee wegwarf und sich mit gesenktem Kopf und ausgestreckten Armen vor den Zug stellte. Er konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen (eng)

2. Die Bohrmaschine (25. April 2005)

An einem warmen Frühlingstag bohrte ein Moskauer Bauarbeiter ein Loch für das Fundament einer Garage in einem südlichen Vorort der Hauptstadt. Plötzlich sah er etwas Glänzendes im Boden. Er beugte sich vor, um nachzusehen, was es ist. In diesem Moment verhedderte sich seine Jacke in der Bohrmaschine und wickelte erst seinen Arm und dann den ganzen Körper ein. Als seine Kollegen die Bohrmaschine schließlich stoppen konnten (eng), waren nur noch seine Schienbeine intakt.

Leider sind solche Fälle in Russland nicht selten. Im November 2020 fiel (rus) ein Arbeiter aus Nabereschnije Tschelny im Westen Russlands in eine Bohrmaschine, im Februar 2021 starb (rus) ein Angestellter einer Geflügelfarm in einem Getreideschieber. 

3. Der Alchemist (10. Dezember 2007)

Als Kind versprach Sergej seiner Großmutter, dass er ein Mittel gegen den Tod finden würde, damit sie für immer leben könne. Um sein Versprechen zu erfüllen, lernte der Junge fleißig Biologie und Chemie. Die Schule verließ er mit Bestnoten und wurde prompt auf zwei angesehenen Hochschulen angenommen: Der Staatlichen Akademie Ural und einer medizinischen Hochschule. 

Auf der Uni begann er, Selbstexperimente durchzuführen. So leckte er regelmäßig zyanidhaltige Salze. Er glaubte, dass die häufige Einnahme verschiedener Gifte seinen Körper stärken und ihn seinem Ziel der Unsterblichkeit näherbringen würde. Ebenfalls nahm er regelmäßig kleine Dosen giftiger Pilze zu sich. Gegenüber seinen Freunden prahlte er: „Ich werde nicht sterben. Ich habe jahrelang Gift eingenommen, heute bringt mich nichts mehr um“. 

Er hätte sich das noch einmal überlegen sollen, denn eines Tages war ihm nach seiner Zyanideinnahme etwas schwindelig. Statt ein Glas Leitungswasser pur zu trinken, löste er den Rest des Giftes darin auf und trank es. Er fiel in ein Koma und wachte nicht wieder auf (eng). Sein Vater bezeichnete ihn als talentierten Chemiker, der für die Wissenschaft starb. 

4. Der Feuerlöscher und die Haubitze (April 2017) 

Der Name des nächsten Antihelden ist unbekannt, aber seine Geschichte beeindruckte die Jury der Darwin Awards genug, um ihm den Spitznamen Vargas zu geben. 

Vargas war ein Schweißer aus der Region Kurgan, 2000 km östlich von Moskau. Eines Tages hatte er die Idee, einen Feuerlöscher in eine ausgemusterte Haubitze zu werfen. Was genau passierte ist unklar, aber der Feuerlöscher explodierte (eng) und ein von der Explosion durch die Luft geschleudertes Metallteil traf Vargas tödlich am Kopf. 

5. Ertrunken aus Leidenschaft (Juni 2017)

Im Juni 2017 organisierte der erst zweiundzwanzigjährige Sportlehrer Jewgeni Tschernow aus Jelanski bei Wolgograd einen romantischen Abend für sich und seine Freundin Jana Krjutschkowa. Die beiden parkten an einem Abhang, der hinab zu einem romantischen Teich führte und lebten ihre Leidenschaft ungebremst aus. Ungebremst war aber leider auch das Auto, das langsam in den Teich rollte. 

Nachdem sich das Paar nach dem romantischen Abend nicht mehr gemeldet hatte, gingen die Eltern zur Polizei. Die Ermittler fanden schließlich die Reifenspuren des Autos und im Teich auch die Leichen der beiden jungen Leute. Beide waren ertrunken. 

„In Russland weiß man nie, wie viel Wodka im Spiel war“, schrieb die Jury und zeichnete das Pärchen posthum aus (eng)

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