5 Fakten über arktische Erdhörnchen, die freundlichen Nagetiere im russischen Fernen Osten

Yekaterina Shtukina/TASS
Das arktische Erdhörnchen heißt in Russland Amerikanisches oder Beringia-Eichhörnchen. Im Volksmund wird es Jewraschka genannt. Es lebt im russischen Fernen Osten, etwa auf Kamtschatka, sowie in Kanada und im US-Bundesstaat Alaska.
  1. Sie plündern auf gerissene Weise.  

Die Tiere, denen Touristen im russischen Fernen Osten am wahrscheinlichsten begegnen, sind nicht etwa Bären oder Polarfüchse, sondern diese kleinen Nagetiere. Jewraschkas scheinen sich auf die Lauer zu legen, um auf einen Menschen zu warten. Denn die Zweibeiner haben oft etwas zu Essen dabei und genau das ist die große Leidenschaft der Jewraschkas. Sie haben eine Strategie entwickelt, um an ihr Ziel zu kommen. Wenn Sie in den Bergen Rast machen, wird sich Ihnen bald ein Jewraschka nähern und sie flehend anschauen. Und schon bald werden Artgenossen folgen. Und während Sie die putzigen Tierchen noch mit dem Smartphone filmen, wird ihr Proviant geplündert. Die Jewraschkas sind ein eingespieltes Team!  

  1. Sie haben keine Angst vor Menschen.

Wildtiere meiden üblicherweise die Nähe zum Menschen. Aber nicht das Jewraschka. Unter allen Tieren des russischen Fernen Ostens ist es das geselligste. Sie gehen ohne Scheu auf den Menschen zu. Hunde hingegen mögen sie nicht so gerne. Vor ihnen verstecken sie sich in Höhlen oder treiben ihre Spielchen mit den Vierbeinern. Touristen haben beobachtet, wie ein Jewraschka sich vor einem Hund in seinen Bau flieht. Plötzlich taucht an einem anderen Bau ein weiteres Jewraschka auf und macht durch Pfeifen auf sich aufmerksam. Schon läuft der Hund zum anderen Bau. „Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie sie auf diese Weise die Hunde hin- und hergetrieben haben, bis diese erschöpft waren und das Interesse an der Jagd auf Jewraschkas verloren hatten“, erinnert sich ein Tourist. 

  1. Sie zwitschern wie Vögel.

Das Geräusch, das Jewraschkas machen, ähnelt sehr dem Zwitschern von Vögeln - was bei ihrem Äußeren seltsam wirkt. In der Regel geben sie einen Laut von sich, wenn sie Gefahr wittern, und warnen so ihre Artgenossen. In diesem Video zwitschert ein Jewraschka jedoch als Reaktion auf menschliche Sprache.

Aber bitte beachten Sie: Streicheln Sie niemals ein wildes Tier - es könnte beißen und Tollwut haben!

  1. Sie lieben schlafen und fressen.

Die beiden Lieblingsbeschäftigungen von Jewraschkas sind Schlafen und Fressen. Sie schlafen bis zu acht Monate im Jahr, so dass man sie nur während des kurzen Polarsommers antreffen kann. Sie halten ihren Winterschlaf von September bis Mai in drei Meter tiefen Höhlen, die sie in den Permafrost graben. Ist das nicht beeindruckend? Während des Winterschlafs verlieren sie etwa die Hälfte ihres Gewichts, so dass sie, sobald sie aufwachen, sofort auf Nahrungssuche gehen. Jewraschkas fressen sowohl Beeren als auch Insekten. Und auch menschlicher Nahrung sind sie nicht abgeneigt, wenn sie daran kommen. 

  1. Sie können an Überfressen sterben.

Für Touristen ist es ein Highlight, ein Jewraschka zu füttern. Zoologen empfehlen jedoch, darauf zu verzichten. Andernfalls werden sie sich an Touristenorten vermehren, anstatt in der freien Natur nach Nahrung zu suchen. Mit der Zeit werden dadurch Raubtiere angelockt, was letztlich zur Ausrottung der Jewraschka-Population führen wird.

Arktische Erdhörnchen fressen alles, was gut riecht und essbar ist, aber es ist nicht unbedingt gut für sie. Sie stehlen Käse, Schokolade und Nüsse von Touristen und sind besonders scharf auf knusprige Kekse. Experten sind dagegen, Jewraschkas Süßigkeiten zu geben, auch wenn sie noch so sehr darum betteln. Der Grund dafür sind nicht nur die Inhaltsstoffe, sondern auch die Tatsache, dass Jewraschkas sich überfressen und sterben könnten. Wenn Sie den pelzigen Tierchen gar nicht widerstehen können, füttern Sie sie mit naturbelassenen Nüssen. 

>>> Sieben Fakten über Manul, die mürrischste Wildkatze Russlands

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung ausschließlich unter Angabe der Quelle und aktiven Hyperlinks auf das Ausgangsmaterial gestattet.

Weiterlesen

Diese Webseite benutzt Cookies. Mehr Informationen finden Sie hier! Weiterlesen!

OK!