Eine echte Rettungsaktion ereignete sich im Norden des Gebiets Krasnojarsk (Sibirien). Am 20. Juli kam ein Eisbär in die abgelegene Siedlung Dickson und hatte eine Kondensmilchdose im Maul. Einheimische versuchten sofort, dem armen Tier zu helfen, was jedoch misslang.
In dem Video, das der Leiter der Aufsichtsbehörde für Naturressourcen (Rosprirodnadsor) veröffentlichte, bittet ein Einheimischer den Bären, näher zu kommen, aber der Bär versteht ihn nicht.
Um dem Bären zu helfen, beschloss die Aufsichtsbehörde, Tierärzte des Moskauer Zoos um Hilfe zu bitten – vor allem, weil es in der Arktis keine notwendigen Medikamente oder Hilfsmittel für solche Vorfälle gibt.
Am Morgen des 21. Juli trafen die Tierärzte des Moskauer Zoos in Dickson ein. Örtliche Unternehmen bereiteten außerdem drei Säcke mit Fisch vor, da das Tier höchstwahrscheinlich eine Zeit lang nicht jagen konnte.
Die Retter fanden den Bären in drei Kilometer Entfernung vom Flughafen Dickson. Er wurde vorübergehend betäubt und die Dose erfolgreich entfernt. Der Tierarzt behandelte die Zunge des Bären, die zahlreiche Schnitte und Risswunden aufwies.
Nach Angaben des Moskauer Tierarztes Michail Alschinezkij handelte es sich um ein junges Bärenweibchen, das 80-90 Kilogramm wog und etwa zwei Jahre alt war. „Die Zunge ist verletzt, aber sie wird sich wahrscheinlich erholen, denn die Hauptmuskeln sind nicht betroffen, nur die Haut an der Oberfläche ist beschädigt. Wir werden ihr jetzt Kochsalzlösung geben - sie befindet sich gerade unter Narkose. Diese wird lange genug andauern, um sie zum Entlassungspunkt zu bringen. Dann geben wir ihr ein Gegenmittel und sie wird wieder gesund.“
Anschließend wird die Bärin etwa 100 km von Dickson entfernt in ihren natürlichen Lebensraum gebracht und mit „Fresspaketen“ aus Fisch zurückgelassen.
Bären sind bekanntlich große Naschkatzen. In der Arktis kommen die Eisbären oft in die Siedlungen der Schichtarbeiter und werden von ihnen mit Kondensmilch gefüttert. Leider können die Bären die Dose durchkauen, ohne zu merken, dass sie sich dabei geschnitten haben.