Die Zarin Elisabeth Petrowna ; Iwan Schuwalow; Michail Lomonossow.
Die Staatliche Tretjakow-Galerie; Die Eremitage; Die KunstkammerDie Moskauer Universität wurde 1755 von der Zarin Elisabeth Petrowna gegründet. Der erste russische Akademiker, Michail Lomonossow, entwarf das Konzept des Bildungsprogramms und der Universität. Die Staatliche Universität Moskau wurde jedoch erst 1940 nach ihm benannt.
Lomonossows Worte Wissenschaft ist eine klare Erkenntnis der Wahrheit, eine Erleuchtung des Geistes zieren heute das Wappen der Staatlichen Universität Moskau. (In voller Länge lautet dieses Zitat aus seinem Werk Rhetorik: Die Wissenschaft ist eine klare Erkenntnis der Wahrheit, eine Erleuchtung des Geistes, unbefleckte Unterhaltung des Lebens, das Lob der Jugend, die Stütze des Alters, der Erbauer von Städten, Regimentern, die Festung des Erfolgs im Unglück, im Glück eine Zierde, überall ein treuer und unzerbrechlicher Begleiter.)
Wappen der Staatliche Lomonossow-Universität Moskau.
Public domainDie Gründung der Uni stand unter der Schirmherrschaft des Lomonossow-Schülers und Günstlings Elisabeths, Iwan Schuwalow, der der Zarin das Projekt vorstellte. Er wurde auch der erste Kurator der Universität.
Der Geburtstag der MGU ist der 25. Januar, auch bekannt als Tatianas Tag. Schuwalow hat den Termin so gewählt, dass er mit dem Geburtstag seiner Mutter zusammenfällt. Die Moskauer Staatliche Universität hat auch eine Hauskirche der Märtyrerin Tatjana.
Die Staatliche Universität Moskau streitet sich mit der St. Petersburger Universität um den Titel der ältesten Universität des Landes (Historiker sind sich nicht einig darüber, ob diese die Nachfolgerin der 1724 von Peter dem Großen gegründeten Akademie der Wissenschaften oder der 1819 neu gegründeten Pädagogischen Universität ist).
Und doch heißt es in der Hymne der Moskauer Staatsuniversität: Sie gehört uns! Sie ist die erste! Sie ist eine Moskauerin!
Das Gebäude des des Semskij Prikases auf dem Roten Platz, 1872.
Iwan Alexandrow/Das Museum von MoskauDas erste Gebäude der MGU überlebte nicht — zunächst erhielt die Universität das Gebäude des Semskij Prikases am Roten Platz (heute befindet sich an dieser Stelle das Historische Museum). Dieses Gebäude genügte den Ansprüchen der neuen Institution nicht, so dass in den 1780er Jahren ein neues Gebäude in der Mochowaja-Straße, direkt vor dem Kreml, errichtet wurde.
Das älteste Gebäude der Universität (heute beherbergt es das Institut für Asien- und Afrikastudien der MGU).
A.Savin, WikiCommonsIm ältesten noch erhaltenen Gebäude in der Mochowaja-Straße 11 (dem heutigen Institut für Asien- und Afrikastudien der Staatlichen Universität Moskau) wird noch immer gelehrt.
Die Fakultät für Journalistik der MGU (mit einem Denkmal für Michail Lomonossow davor).
Legion MediaIn den 1830er Jahren wurde ein weiteres Gebäude (erbaut 1790) auf der gegenüberliegenden Straßenseite für die Universität (die heutige Fakultät für Journalismus in der Mochowaja-Straße 9) sowie für die Hauskirche erworben. Später bezog die Universität das gesamte Gebäude und erhielt eine eigene Druckerei, eine wissenschaftliche Bibliothek und ein zoologisches Museum.
Das MGU-Hauptgebäude im Bau, 1951.
Jewgenij Umnow/Verband der russischen Fotografen/Russia in photoVor der Revolution von 1917 war die Ausbildung an der Moskauer Universität elitär und nur ein kleiner Kreis von Menschen konnte sie sich leisten. Nach der Revolution wurde dann eine Politik der Demokratisierung der Bildung betrieben. Die Zahl der Studierenden stieg drastisch an und die studentische Selbstverwaltung wurde neu organisiert. Die Höheren Frauenkollegs wurden ebenfalls Teil der MGU und nahmen zum ersten Mal Studentinnen und auch Dozentinnen auf. Neue Fakultäten und Studienrichtungen entstanden, und die kleinen Gebäude im Stadtzentrum entsprachen nicht mehr den Bedürfnissen der wichtigsten Universität des Landes.
Erste Vorlesung nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. 1. September 1945.
Emmanuil Jewserachin/МАММ / МDF/Russia in photoIn den späten 1940er Jahren plante Stalin den Bau mehrerer Hochhäuser in Moskau und das Hochhaus auf den Lenin-Bergen (Sperlingsberge) an der Moskwa-Kurve sollte ursprünglich ein Hotel werden. Aber die Leitung der Moskauer Staatsuniversität verlangte so sehr nach einem neuen Gebäude, dass Stalin beschloss, es der Universität zu schenken. Die MGU ist das höchste von allen — das Hauptgebäude hat 32 Stockwerke und ist zusammen mit der Turmspitze 235 Meter hoch.
Hauptgebäude der MGU und Gebäude der Fakultät für Chemie (links) und Physik.
Natalia Garnelis/TASSZur gleichen Zeit wurden neben dem Hauptgebäude zwei Gebäude für die Fakultät für Chemie und die Fakultät für Physik im gleichen Stil errichtet.
Hauptgebäude der MGU und Gebäude der Fakultät für Chemie (links) und Physik.
Natalia Garnelis/TASSHeute besitzt die MGU Hunderte von Gebäuden in ganz Moskau und außerhalb der Stadt. Allein die Fläche des Hauptcampus beträgt mehrere hundert Hektar.
Das Gebäude der neuen MGU-Grundlagenbibliothek (eröffnet 2005).
Jewgenij Bijatow/SputnikNeben einer Reihe von Gebäuden im Stadtzentrum und mehr als einem Dutzend akademischer Gebäude auf den Sperlingsbergen verfügt die MGU über mehrere Bibliotheken, Forschungszentren und Labors, eine eigene Druckerei, einen botanischen Garten, mehrere Museen, eine Leichtathletikarena sowie Fußball- und Tennisplätze und vieles mehr.
Die akademischen Schuwalow-Gebäude der MGU (eröffnet im Jahr 2007).
Wladimir Fedorenko/SputnikEs gibt eine eigene Poliklinik, ein meteorologisches Observatorium und ein eigenes Nuklearzentrum.
Außerdem gibt es über 300 Abteilungen und sieben Zweigstellen in anderen Ländern (darunter in GUS-Staaten und in Slowenien).
Studenten vor dem ersten Gebäude für Geisteswissenschaften, 1975.
Wladimir Wjatkin/SputnikUrsprünglich hatte die Universität 1755 nur drei Fakultäten: Philosophie, Jura und Medizin. Anfang des 19. Jahrhunderts kamen die Fakultäten für Physik und Mathematik sowie für Sprachwissenschaften hinzu. Nach der Revolution von 1917 wurde die Universität erneut reorganisiert und es entstanden weitere Fakultäten mit grundlegenden Disziplinen: Chemie, Biologie, Mechanik und Mathematik, Physik, Geschichte, Geologie, Geographie, Philologie und Wirtschaftswissenschaften.
1952 wurde die Fakultät für Publizistik von der Fakultät für Philologie und 1973 die Fakultät für Bodenkunde von der Fakultät für Biologie abgetrennt. Folgende neue Fakultäten wurden eingerichtet: die Fakultät für Psychologie, die Fakultät für Computermathematik und Kybernetik und das Institut für Asien- und Afrikakunde.
Lektion im Sprachlabor am Institut für Asien- und Afrikastudien der MGU, 1978.
Witalij Saveljew/SputnikIn den 1980er und 1990er Jahren wurden separate Abteilungen für Wissenschaften wie Soziologie, Fremdsprachen und Landeskunde, Materialwissenschaften, Grundlagen der Medizin, öffentliche Verwaltung und Militärwissenschaften eingerichtet. Jetzt kann an der MGU auch Bioingenieurwesen, Weltpolitik, öffentliche Verwaltung, Wirtschaft, Fernsehen, Geisteswissenschaften und vieles mehr studiert werden.
Darüber hinaus verfügt die MGU über ein Studienzentrum für Gymnasiasten, das diese auf das Studium an der Universität vorbereiten soll.
Der MGU-Rektor Viktor Sadownitschij begrüßt die Studienanfänger.
Jewgenij Odinokow/SputnikSeit 1992 ist das Akademie-Mitglied Wiktor Sadownitschij der ständige Rektor der Universität. Er selbst schloss 1963 sein Studium an der Fakultät für Mechanik und Mathematik der MGU ab (weshalb Studenten anderer Fakultäten oft neidisch sind und es ihnen so vorkommt, als ob Sadownitschij die Fakultät für Mechanik und Mathematik ein wenig mehr liebt als die anderen und ihr größere Aufmerksamkeit schenkt).
Nach einer alten Tradition bietet der Rektor den Studenten jedes Jahr zum Geburtstag der MGU Medowucha - ein alkoholisches Getränk auf Honigbasis - an.
Sergej Wedjaschkin/Moskwa AgenturNach einer alten Tradition spendiert der Rektor der MGU jedes Jahr zum Geburtstag Honigwein für die Studenten.
Sadownitschij leitet auch die russische Rektorenvereinigung und ist Ehrenprofessor an vielen ausländischen Universitäten von den USA bis Japan. Er hat zahlreiche staatliche Auszeichnungen und Ehrungen erhalten. Außerdem wurde ein Asteroid (Sadovnichij) nach ihm benannt, ebenso wie eine Sorte von Baum-Pfingstrosen (Akademiemitglied Sadownitschij, lat. Name Paeonia suffruticosa Andrews).
Eine MGU-Studentin bei der Vorbereitung auf den Unterricht.
Jekaterina Tschesnokowa/SputnikGegenwärtig studieren etwa 40.000 Studenten (darunter fast 4.000 aus 80 Ländern) an der MGU. Es ist einfach unmöglich, die Gesamtzahl der Absolventen der Universität für alle Jahre ihres Bestehens zu berechnen. Allein bei Russia Beyond sind etwa ein Dutzend Absolventen tätig (die meisten von der Fakultät für Journalismus).
MSU-Absolventen, die den Nobelpreis erhielten: Boris Pasternak, Andrej Sacharow, Michail Gorbatschow.
Legion MediaUnter den Absolventen der Moskauer Staatlichen Universität finden sich prominente Politiker, Geschäftsleute, Sportler, Schriftsteller und Journalisten, und natürlich auch prominente Wissenschaftler. Sie haben eine Vielzahl bedeutender Auszeichnungen erhalten, elf von ihnen haben sogar einen Nobelpreis gewonnen:
Nikolai Semjonow (Chemie, 1956),
Igor Tamm und Ilja Frank (Physik, 1958),
Boris Pasternak (Literatur, 1958),
Lew Landau (Physik, 1962),
Alexander Prochorow (Physik, 1964),
Andrej Sacharow (Frieden, 1975),
Pjotr Kapitza (Physik, 1978),
Michail Gorbatschow (Frieden, 1990),
Witalij Ginsburg und Alexej Abrikosow (Physik, 2003)
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