Die Spielkarten wurde in den 1860er Jahren von dem Künstler Adolf Charlemagne erfunden, einem Enkel des französischen Bildhauers Jean-Baptiste Charlemagne-Baudet, der während der Herrschaft von Katharina II. nach St. Petersburg kam.
Er ließ sich von alten französischen Spielkarten inspirieren, veränderte und vereinfachte die Zeichnung jedoch stark. Bei einigen Karten fügte Adolf auch rein russische Elemente hinzu – zum Beispiel das Emblem des doppelköpfigen Adlers auf dem Schild des Herzbuben. Übrigens war es Charlemagne, der das offiziell anerkannte Staatswappen des Russischen Reiches entworfen hat.
Anfangs wurden dieses Spielkarten wegen der hohen Qualität des Papiers, auf dem die Karten gedruckt wurden, Atlas (Satin) genannt. Es wurde mit Talkumpuder und Seife eingerieben, so dass die Karten beim Mischen glänzten und perfekt rutschten. Später wurden solche Karten auch auf minderwertigem Papier gedruckt, aber der Name Satin-Spiel wurde für das Design von Charlemagne beibehalten.
Im Russischen Reich wurden die Spielkarten mit Genehmigung des Zaren gedruckt. Der Staat hatte das Monopol für den Druck von Karten und eröffnete zu diesem Zweck eine spezielle kaiserliche Kartenfabrik, deren Erlös an den kaiserlichen Wohltätigkeitsfonds ging. Auf dem Karo-Ass prangte das Emblem des Fonds.
Original-Skizzen Charlemagnes
GemeinfreiErstaunlicherweise wurden nach der Revolution von 1917 weiterhin die Karten von Charlemagne gedruckt. Allerdings wurden alle kaiserlichen Attribute entfernt. Am stärksten wurde das Karo-Ass verändert. Aber das Wort Atlas als höchste Qualitätsstufe für Spielkarten ist immer noch aufgedruckt.
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