Es heißt, dass „dem Geburtstagskind geholfen wird zu wachsen“, indem man es an den Ohren zieht.
Darüber hinaus gibt es eine Version des heidnisch Ursprungs dieser Tradition. Die vorchristliche Vorfahren, so heißt es, glaubten, dass das Kind mit der Geburt aus der Welt der Toten in die Welt der Lebenden übergehe. An diesem Tag, so der Glaube, war der Mensch gegenüber jenseitigen Kräften nahezu vollkommen ungeschützt. Und nur das Ziehen an den Ohren erlaubte es, böse Geister zu vertreiben und das Neugeborene zu schützen. Es soll jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass im alten Russland der Geburtstag kaum gefeiert wurde. Und in der späteren orthodoxen Tradition spielte nur der Namenstag – der Jahrestag der Taufe und nicht des Geburtstags – eine Rolle.
Schließlich wird die Tradition auch auf einen antiken Ursprung zurückgeführt. Bei einem Grundstücksverkauf im Alten Rom wurden zwölf Zeugen aufgerufen, sowohl Erwachsene als auch Kinder, damit möglichst viele Menschen unterschiedlichen Alters die Tatsache des Ereignisses bestätigen konnten. Und damit sich die Kinder ein Leben lang an diesen wichtigen Moment erinnern konnten, wurden sie an den Ohren gezogen. Die Geschichte sagt uns allerdings nicht, welcher Zusammenhang zum Geburtstag besteht.