Laut Angaben der Moskauer Stadtwerke wurden im Januar mehr als 150.000 Menschen und 14.000 Räumgeräte eingesetzt, um die Hauptstadt von den Schneemassen zu befreien. Die Bürgersteige, Straßen und Hausdächer mussten fast täglich vom Schnee befreit werden. Aber was passiert mit dem von den Straßen entfernten Schnee?
Die klassische Entsorgungsmethode ist eine Deponie außerhalb der Stadt, eine große Fläche, auf der der Schnee gesammelt wird und schmilzt, wenn die Temperaturen steigen. Solche Plätze sind speziell eingerichtet und liegen weit entfernt von der Stadt, um keine Probleme für die Bürger zu verursachen. Der Nachteil dabei ist, dass der Schnee mit Lastwagen quer durch die Stadt transportiert werden muss, was den Verkehr erheblich belastet. Außerdem ist dies wegen der Kosten für die Spezialausrüstung und die Arbeitszeit der Fahrer sehr teuer. Um die Schneeräumung effizienter zu gestalten, haben die größten Städte des Landes, wie die Hauptstadt, St. Petersburg und Kasan, begonnen, Schneeschmelzgeräte einzusetzen.
Dabei handelt es sich um große Maschinen, die den herangeschafften Schnee zunächst von Verunreinigungen befreien, ihm dann warmes Wasser zusetzen und in die Kanalisation entsorgen. Der gesamte Prozess nimmt wenig Zeit in Anspruch: Innerhalb von 3-4 Minuten können die Geräte bis zu zehn Tonnen eingebrachten Niederschlag schmelzen.
Schneeschmelzstationen sparen Zeit und Kosten für die Schneeräumung, haben aber hohe Betriebskosten – 1-5 Millionen Rubel (etwa 10.000 bis 15.000 Euro). Der Preis hängt von der Kapazität der Stationen und dem Volumen einer einzelnen Ladung ab. In Moskau gibt es 49 Anlagen, die innerhalb der Stadtgrenzen arbeiten, in St. Petersburg sind es 18.
Außerdem hat Schnee die Eigenschaft, Schadstoffe aus der Atmosphäre zu absorbieren. Zum Beispiel die Verschmutzung durch Autoabgase. Beim Schmelzen kann er Böden und Gewässer mit Schwermetallen und sogar Erdölprodukten kontaminieren. Die Schneeschmelzanlagen, die mit einem vollständigen Reinigungszyklus ausgestattet sind, ermöglichen es jedoch, negative Auswirkungen zu vermeiden, was zweifellos nützlich für die Ökologie der Stadt ist.
„Heute durchläuft die gesamte Menge des zu entsorgenden Schnees einen vollständigen Reinigungszyklus in den Kläranlagen und wird bereits als sauberes Wasser in den Finnischen Meerbusen eingeleitet“, erklärt Wladislaw Ponomarjow, Leiter des Pressedienstes des staatlichen Unternehmens Wodokanal St. Petersburg. Diese Institution ist für die Entsorgung des Schnees verantwortlich.
In den letzten Jahren haben St. Petersburg und Moskau damit begonnen, beide Methoden der Schneeräumung zu kombinieren - sie haben kleine Deponien in der Nähe von Schneeschmelzanlagen eingerichtet. Bei entsprechendem Wetter wird der Schnee aus den benachbarten Bezirken dorthin gebracht, um die Straßen zeitnah zu reinigen und keine Zeit für den Transport zu verlieren.