Karabasch: Ein russischer Blogger besucht das am stärksten verschmutzte Gebiet im Ural

Getty Images
Zum Glück können Fotos nicht stinken ...

Seit 1901 vergiftet eine Kupferfabrik die Industriestadt Karabasch in der Region Tscheljabinsk und deren Umgebung. Die Fabrik stößt schwefelhaltiges Anhydrid in die Atmosphäre aus, weshalb hier häufig saurer Regen fällt. Inzwischen haben viele Einwohner die Stadt verlassen. Dafür zieht der Ort viele Fans des Extremtourismus an. 

Der russische Blogger @ktvsiy veröffentlicht Bilder auf Twitter, von denen manche ein gruseliges Gefühl vermitteln.

Der Blogger schreibt, dass Karabasch von trockenen, kahlen Bergen und toter, verbrannter Erde umgeben ist.

Ich habe bemerkt, dass es in Karabasch sehr schwer ist, normal zu atmen. Bereits nach einer halben Stunde verspürt man einen scharfen chemischen Geschmack in der Nase und im Hals.“

„Die durchschnittliche Lebenserwartung in Karabasch beträgt 38 Jahre. Die Bewohner leiden an chronischen Lungen- und Hautkrankheiten sowie an Krebs. “

„Das Plateau zwischen dem Berg und der Fabrik ist von einem ausgetrockneten orangefarbenen Flussbett umsäumt. Sie haben einen Höhenunterschied von zwei-drei Metern, daher kann man nicht einfach springen und klettern. “

„Leider bin ich nicht in der schönsten Jahreszeit nach Karabasсh gekommen - die orangefarbenen Flüsse sind ausgetrocknet. Aber fast echte Marslandschaften sind immer noch da: Man könnte einen Film drehen. “

„Kurz gesagt sind hier alle giftigen Produktionsabfälle des Werks gelagert. “

„Schade, dass das Foto den Gestank nicht vermitteln kann.“

„Die Bleikonzentration in Karabasch übertrifft die zulässige Höchstmenge um das 156-fache. Im Trinkwasser übertrifft die Konzentration von Formaldehyd und Schwermetallen das Maximum um das 15-fache. “

„Um den Betrieb herum verläuft eine Sicherheitszone von etwa einem Kilometer. Ich kann nicht sagen, ob sie völlig unbewohnt ist. Ich konnte jedenfalls niemanden in der Gegend treffen. Viele Gebäude wurden abgerissen, aber so sehen die meisten der verbliebenen aus. “

>>> Die tödlichen „Malediven“ von Sibirien: Wenn Selfies das Leben kosten können (FOTOS)

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung ausschließlich unter Angabe der Quelle und aktiven Hyperlinks auf das Ausgangsmaterial gestattet.

Weiterlesen

Diese Webseite benutzt Cookies. Mehr Informationen finden Sie hier! Weiterlesen!

OK!