Sieben Meisterwerke des sowjetischen Konstruktivismus in Moskau

Vladimir Astapkovich/Sputnik
Der Konstruktivismus ist einer der wenigen ursprünglich russischen Baustile, die weltweit Einfluss hatten. Einige seiner besten Beispiele sind noch heute in der russischen Hauptstadt zu sehen.

Die Hauptidee des Konstruktivismus bestand darin, Form und Zweck in der Konstruktion zu vereinen. Der Übergang von Dekoration zu reiner Geometrie löst auch in modernen Architekten auf der ganzen Welt Aspiration aus, weshalb man dem sowjetischen Konstruktivismus so viel Aufmerksamkeit widmet. 

1  Der Schuchow-Turm (1920-1922)

Schuchow-Straße, 8

Ursprünglich sollte der von Ingenieur Wladimir Sсhuсhow geplante Turm 350 Meter hoch sein. Aber das Land litt damals unter dem Bürgerkrieg und wegen des Mangels an Metall wurde die Höhe herabgesetzt und leichtere Materialien verwendet. Mit 160 Metern ist der Radioturm eine der berühmtesten Hyperboloidkonstruktionen. 

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2 Das Haus des Architekten Melnikow (1927-1929)

Kriwoarbatskij-Gasse, 10

Dieses Haus war ein Experiment. Die Idee war es, runde Gebäude für die Wohngebiete Moskaus zu gestalten. Laut dem Autor des Projekts, Konstantin Melnikow, konnte dank der zylindrischen Bauweise erheblich an Baumaterial gespart werden. Trotzdem blieben die Moskauer Häuser „eckig“ und das „Melnikow-Haus“ ist einzig in seiner Art.

3 Das Gemeindehaus in der Ordschonikidse-Straße (1929-1930)

Donskoi-Passage, 9

Dieses von Iwan Nikolaew errichtete Gebäude war ein Studentenwohnheim. Die Funktionalität des Gemeindehauses entsprach dem strengen Alltagsregime seiner Bewohner. Alle pädagogischen und nicht-pädagogischen Aktivitäten fanden hier statt. Die Fläche eines Wohnzimmers betrug dabei nicht mehr als sechs Quadratmeter.

4 „Das Haus auf Beinen“ (1968-1969)

Prospekt Mira, 184

Dank seiner außergewöhnlichen Konstruktion erhielt dieser Wohnblock solche Spitznamen wie „Tausendfüßler“ und „Oktopus“. Ähnliche Gebäude wurden am Smolenski Boulevard und in der Begowaja Straße errichtet.   

5 Schule №50 LONO (Schule №600) (1934-1935)

Chawskaja Straße, 5

Diese Schule wurde nach den Grundprinzipien der neuen Bildungsmodelle errichtet.  Freizeiteinrichtungen sowie Werkstätten und Labore wurden geräumiger. Ein bemerkenswerter Teil der Konstruktion war ein zweistöckiger Turm mit einer Aussichtsplattform, auf der die Schüler die Sterne und etwaige Wetteränderungen beobachten konnten.

6 Das Sujew-Haus der Kultur (1927-1929)

Lesnaja Straße, 18

Der vom Kubismus inspirierte Architekt Ilja Golosow wollte, dass das Erscheinungsbild des Gebäudes Assoziationen mit der Welt der Technologie weckt. Im Zentrum der architektonischen Komposition befindet sich ein Glaszylinder mit anderen geometrischen Formen, die scheinbar darauf montiert sind.

7 Das Mosselprom-Haus (1912-1925)

Kalaschnyj Gasse, 2/10

Dieses Eckhaus mit Turm zieht die Aufmerksamkeit der Passanten durch seine einzigartige Farbgebung auf sich. An der Ostseite des Gebäudes ist die Nachbildung der sowjetischen Werbung von Alexander Rodtschenko, die die Hauptprodukte eines Lebensmittelgeschäfts darstellte, angebracht. Süßigkeiten, Zigaretten und Schokolade wurden unter dem Motto „Nirgends, außer bei Mosselprom“ verkauft, formuliert von Wladimir Majakowski. 

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