Das Erbe des Deutschen Ordens: Wo in Russland echte mittelalterliche Burgen zu finden sind (FOTOS)

Während Russland für seine einzigartigen Festungen, darunter den Kreml, bekannt ist, finden sich überraschenderweise auch westeuropäische mittelalterliche Burgen auf dem heutigen Territorium des Landes.

1 Georgenburg (Tschernjachowsk, Region Kaliningrad)

Die zu Ehren des Heiligen Georg benannte Burg wurde 1351 vom Deutschen Ritter Hartman von Grumbach erbaut. In ihrer langen Geschichte wurde die Georgenburg von zahlreichen Armeen angegriffen: Preußen, Litauern, Schweden und Russen.

2 Burg Tapiau (Gwardejsk, Region Kaliningrad)

Die Burg wurde im Jahr 1258 von den Rittern des Deutschen Ordens erbaut. Jahrhunderte lang diente die Burg als Archiv und Bibliothek des Ordens. Zu den bekanntesten Besuchern zählten König Heinrich IV. von England und Nikolaus Kopernikus.

Zu Zeiten der Weimarer Republik wurde der Ort in ein Gefängnis verwandelt und dient auch im modernen Russland noch diesem Zweck.

3 Burg Neuhausen (Gurjewsk, Region Kaliningrad)

Neuhausen kann nicht mit architektonischer Schönheit und Eleganz prahlen. Der Hauptzweck dieser Festung, die Ende des 13. Jahrhunderts errichtet wurde, war der Schutz der Gebiete des Deutschen Ordens vor dem Osten.

Überraschenderweise hat die Festung keine größere Schlacht erlebt und wurde im 16. Jahrhundert zur Sommerresidenz der preußischen Herzöge. Die geringe Größe bereitete der Burg Neuhausen ein eher prosaisches Schicksal: Heute befindet sich hier eine Autowerkstatt.

4 Burg Waldau (Nisowje, Region Kaliningrad)

Die 1264 erbaute Burg war nie dafür ausgelegt, langandauernde Belagerungen auszuhalten und heftige Angriffe abzuwehren. Stattdessen diente sie eher als Herberge für reisende Ritter und Geistliche des Deutschen Ordens.

Im Jahr 1457 wuchs der Status der Burg erheblich. Nach einem umfassenden Umbau wurde sie zur Sommerresidenz des Großmeisters des Deutschen Ordens.

Heute ist sie eine der wenigen perfekt erhaltenen mittelalterlichen Burgen Westeuropas.

5 Burg Preussisch-Eylau (Bagrationowsk, Region Kaliningrad)

Die 1325 erbaute Burg, von der heute nur noch eine Ruine übrig ist, überstand zahlreiche verheerende Kriege und Konflikte. Nachdem sie einen Angriff von 4.000 polnischen Truppen während des Reiterkrieges (1519-1520) erfolgreich abgewehrt hatte, wurde Preußisch-Eylau mit dem Titel „Unbesiegbare Festung“ hochgelobt.

6 Burg Laukischken (Saranskoje, Region Kaliningrad)

Die Burg Laukischken wurde 1260 gegründet und diente als wichtige Festung während der Offensive des Deutschen Ordens gegen Nadrauen. Später beherbergte die Burg die politischen Herrscher des Ordens in der Region.

Im 16. Jahrhundert nahm die strategische Rolle der Burg erheblich ab und wurde zunächst in ein Jagdschloss und später in ein Landgut umgewandelt. Heute wird sie als Schule genutzt.

7 Burg Wyborg (Wyborg, Leningrader Gebiet)

Eine der berühmtesten Burgen im heutigen Russland wurde 1293 nicht von dem Deutschen Orden, sondern von den Schweden während ihres dritten Kreuzzugs gegen die finnischen Stämme in Karelien erbaut. Die auf einer kleinen Insel im Finnischen Meerbusen erbaute Festung sollte schwedische Kreuzritter vor Angriffen der Russischen Nowgoroder Republik schützen, die nicht vorhatten, die Region an den schwedischen König abzutreten.

Als prächtig befestigte Burg war sie über viele Jahrhunderte bis zum Großen Nordischen Krieg uneinnehmbar, bis sie 1710 nach zweimonatiger Belagerung durch Truppen des russischen Zaren Peter des Großen erobert wurde.

Der 48,6 Meter hohe Olaf-Turm ist die Visitenkarte der Burg und der gesamten Stadt Wyborg. Der Turm ist seit vielen Jahren der höchste Wehrturm (oder der Donjon - der Hauptturm einer Burg) in Nordeuropa. Es handelt sich auch um den einzigen mittelalterlichen Donjon in Russland.

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