Diwnogorje: Ein Kloster, in den Kalksteinfelsen gebaut (FOTOS)

Alexandra Guzeva
Dieser wunderschöne Ort ist ein echter Touristenmagnet der Region Woronesch.

Dieser Ort liegt buchstäblich versteckt zwischen Feldern und niedrigen Bergen, 650 Kilometer südlich von Moskau und 150 Kilometer südlich von Woronesch. Im Sommer wird er oft von Touristen besucht.

Wenn man ihn sieht, versteht man sofort, warum er Diwnogorje genannt wird – diwnyje gory bedeutet wörtlich wundersame Berge.

Diwnogorje ist berühmt für seine schneeweißen Kalksteinfelsen und -türme, die inmitten der grünen Landschaft Zentralrusslands liegen. Sie befinden sich am Ufer des Flusses Tichaja Sosna, ganz in der Nähe seines Zusammenflusses mit dem Don.

Eine der ersten schriftlichen Erwähnungen dieses Ortes geht auf das Ende des 14. Jahrhunderts zurück, als ein Mönch aus dem Gefolge des Moskauer Metropoliten Pimen aufschrieb, er habe weiße Steinsäulen gesehen, die diwno am Ufer des Flusses Tichaja Sosna standen.

Das Kloster wurde inmitten dieser Naturschönheit errichtet. Eine örtliche Legende besagt, dass im 12. Jahrhundert die Hieromönche und Pilger Xenophon und Joasaph aus Sizilien auf der Suche nach einem Zufluchtsort in den russischen Gebieten ankamen und die wundertätige sizilianische Ikone der Mutter Gottes mitbrachten. Angeblich entstand zu ihren Lebzeiten die erste Höhlenkirche in diesen Kalksteinfelsen.

Das Kloster selbst wurde 1653 gegründet. Es wurde Opfer zahlreicher Überfälle durch Krimtataren, da es direkt am Weg von der Rus' zum Krimkhanat lag. Aus diesem Grund wurde das Kloster sogar durch eine hölzerne Mauer geschützt, die die Zeiten allerdings nicht überdauert hat.

Im gleichen 17. Jahrhundert wurde die erste Höhlenkirche, die Johannes dem Täufer geweiht war, in einen der Kalksteinfelsen gehauen.

Kirche des Johannes des Täufers.

Seit den Zeiten Peters des Großen (Regierungszeit 1682 bis 1721 ) übernachteten hier viele Menschen, die nach Süden zum Asowschen Meer reisten. Die weißen Felsen hinterließen bei all diesen Reisenden einen unglaublichen Eindruck.

Das Kloster wurde erst im 19. Jahrhundert wiedereröffnet. Es entwickelte sich zu einem geistlichen Zentrum des russischen Südens. Die Legende besagt, dass während einer Choleraepidemie die wundertätige sizilianische Ikone der Gottesmutter nicht weit vom Kloster entfernt gefunden wurde (so scheint die Legende der sizilianischen Mönche entstanden zu sein). Der Altar der zweiten Höhlenkirche wurde dann zu ihren Ehren geweiht.

Kirche der sizilianischen Ikone der Mutter Gottes.

Die Mönche haben nicht nur eine Kirche in den Kalksteinfelsen gehauen, sondern auch eine ganze Höhlenwelt – Säle, Gänge, Treppen, Klosterzellen, sogar ein zweites Stockwerk mit einem Speisesaal.

Das Diwnogorje-Kloster hat aber auch eine traditionell gebaute Kathedrale, die Mariä- Himmelfahrt-Kathedrale.

Mariä- Himmelfahrt-Kathedrale des Klosters Diwnogorje.

Während der Sowjetzeit verfielen die Höhlenkirchen, und erst in den 1990er Jahren wurden sie restauriert. Heute werden dort im Sommer Gottesdienste abgehalten.

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