„Andrej Rubljow“ (1966) - Gebiet Pskow
Einer der wichtigsten Filme von Andrej Tarkowskij wurde hauptsächlich in der Region Pskow gedreht. Der kühle Charakter des nördlichen Streifens Russlands mit seinen tristen Landschaften geht hier Hand in Hand mit architektonischen Denkmälern, die im Film eine wichtige Rolle spielen. Übrigens hat Mosfilm vor Kurzem die restaurierte Fassung des Films veröffentlicht, in der man nicht nur mehr über Tarkowski und sein Werk, sondern auch über die Natur dieser Orte erfahren kann.
„Traum vom fernen Glück“ (Swjesda plenitelnogo schtschastja (1975) - Region Irkutsk
Die tragische Geschichte der Dekabristen und ihrer Ehefrauen, die ihnen nach Sibirien folgten. Dort, im Irkutsker Kulturhaus und am Ufer des majestätischen Baikalsees, treffen sie in dem mit sowjetischen Stars hochkarätig besetzten Film aufeinander
„Uzala, der Kirgise“ (Dersu Usala) (1975) - Primorskij Krai
Der Oscar-prämierte Film des japanischen Regisseurs Akira Kurosawa war sein erstes Werk in einer anderen Sprache und wurde für die Filmgesellschaft Mosfilm gedreht. Kurosawa hatte schon lange die Abenteuerprosa des Reisenden und Entdeckers des Fernen Ostens, Wladimir Arsenjew, für sich entdeckt, konnte sie aber nicht filmisch umsetzen, da sich die Natur Japans, obwohl nahe gelegen, landschaftlich stark von der Russlands unterscheidet. Deshalb ging Kurosawa auf den Vorschlag ein, einen Film über die UdSSR zu drehen. So entstand „Uzala, der Kirgise“. Die Dreharbeiten fanden zum Teil in der Region Primorje statt, in der Nähe der Stadt und des Flusses, die nach Arsenjew selbst benannt sind.
„Assa“ (1987) - Krim
Der große Perestroika-Hit, in dessen Finale das berühmte "Peremen!“ (Veränderungen) der Band „Kino“ erklingt, wurde von Regisseur Sergei Solowjow im winterlichen Jalta gedreht. Der Nachname des Hauptdarstellers war dem Drehort angepasst - Krymow. Vor dem Hintergrund des Meeres und der Berge entspinnt sich ein Liebesdreieck zwischen der bescheidenen Krankenschwester Alika, dem kriminellen Drahtzieher Krymow und dem exzentrischen Kerl mit dem Spitznamen Bananan. Eine Fahrt mit der Seilbahn, bei der man die Stadt aus der Vogelperspektive sehen kann, ist fast entscheidend in dieser Liebestragödie in drei Akten.
„Leviathan“ (Lewiafan) (2014) - Kola-Halbinsel
Der erfolgreichste Film des Regisseurs Andrej Swjaginzew, der den Preis für das beste Drehbuch bei den Filmfestspielen in Cannes und den „Golden Globe Award“ gewann, erzählt vom Kampf zwischen einem einfachen Automechaniker und dem korrupten Bürgermeister einer kleinen Stadt am Meer, in der der Film spielt. „Leviathan“ wurde in dem Dorf Teriberka auf der Halbinsel Kola gedreht. Die einzigartigen Landschaften des russischen Nordens waren für die Zuschauer so einprägsam, dass das Dorf nach Erscheinen des Films zu einem der beliebtesten Reiseziele Russlands wurde.
„Mein Sommer mit Sergej“ (Kak ja prowjol etim ljetom) (2010) - Tschukotka
Dieser Polarthriller von Regisseur Alexej Popogrebski wurde bei den Filmfestspielen in Berlin mit zwei Preisen ausgezeichnet. Der Film erzählt die Geschichte eines erfahrenen Kommandanten einer Polarstation und eines jungen Praktikanten, der eine der schwierigsten Entscheidungen seines Lebens treffen muss. Die raue, schneebedeckte Natur Tschukotkas, die vom Eismeer umspült wird, vermittelt abschreckende Kälte und schärft die Instinkte der Protagonisten, die versuchen, trotz der schwersten Prüfungen menschlich zu bleiben.
„Bittersüße Hochzeitsküsse“ (Gorko) (2013) - Gelendschik
Die hitzige und malerische Komödie des Regisseurs Schora Kryschownikow ist ein echter Schnappschuss russischer Traditionen. In der Geschichte will ein junges Paar gleich zwei Hochzeiten auf einmal inszenieren - eine für ihre Eltern und die zweite, mondänere und europäische, für sich selbst. Der Drehort macht es möglich - die zukünftige Familie lebt in Gelendschik, einem der berühmtesten russischen Urlaubsorte am Schwarzen Meer. In dem Film sind nicht nur die malerischen Berge und das Meer zu sehen, sondern auch die ebenso herausragende Kulisse der nationalen Feierlichkeiten.
„Territorium“ (Territorija) (2014) - Krasnojarski Krai
Ein Abenteuerfilm über Geologen und Goldgräber, Romantiker der Chruschtschow-Tauwetter-Ära, die versuchen, ihren Problemen durch Flucht an ferne, unerforschte Orte zu entkommen. Der Film von Regisseur Alexander Melnik zeigt Tundra, Taiga, Berge und Flüsse in verschiedenen Jahreszeiten. Er wurde größtenteils im Putorana-Naturschutzgebiet in Sibirien gedreht, das für seine einzigartige Landschaftsvielfalt bekannt ist. Das Reservat ist Teil des UNESCO-Weltnaturerbes.
„Partner“ (Naparnik) (2017) - Wladiwostok
Die abenteuerliche Komödie über einen Polizisten, der sich plötzlich im Körper eines Kleinkindes wiederfindet, ist bereits vor dem Filmstart von „Milk Boss“ erschienen. Eine Besonderheit dieses Films von Alexander Andrjuschenko ist nicht nur die für den russischen Film innovative CG-Grafik, sondern auch der Drehort in Form des farbenfrohen Wladiwostok und der majestätischen Russki-Insel
„Closeness“ (Tesnota) (2017) - Nordkaukasus
Der Debütfilm von Kantemir Balagow, einem der bekanntesten jungen Regisseure Russlands, wurde bei den Filmfestspielen von Cannes mit dem FIPRESCI-Kritikerpreis in der Reihe „Un Certain Regard“ ausgezeichnet. Der Film beruht auf einer wahren Geschichte, die Ende der 1990er Jahre im Nordkaukasus in der Stadt Naltschik spielt, wo der Regisseur selbst geboren und aufgewachsen ist. Hier befindet sich ein Ort mit nationalen Konflikten, das Setting, in dem das Mädchen Ilana heranwächst, die den jahrhundertealten Grundfesten der Gesellschaft entkommen möchte. Im Gegensatz zu dieser dichten Erzählung, die praktisch in vier Mauern eingeschlossen ist, zeigt der Film die kraftvolle und majestätische Natur des Nordkaukasus mit ihren Bergflüssen und Wasserfällen.