Automodelle in Russland: Angebot schrumpft um ein Drittel

Ein Kunde lässt sich in einer Niederlassung von Hyundai Solaris in Stawropol im Süden Russlands beraten.

Ein Kunde lässt sich in einer Niederlassung von Hyundai Solaris in Stawropol im Süden Russlands beraten.

Reuters
Die Marken Opel, Chevrolet sowie Honda und Mitsubishi haben den russischen Markt infolge der Wirtschaftskrise in Russland verlassen. Doch ein Ende der negativen Entwicklung ist bereits in Sicht.

2016 wurden in Russland offiziell etwa 270 Automodelle vorgestellt – das ist ein Drittel weniger als im Vorkrisenjahr 2014. Damals konnten Käufer noch aus 410 Modellen wählen, berichtet die russische Zeitung Gazeta.ru unter Berufung auf die Marktforschungsagentur Avtostat. 

Notwendige Maßnahme zur Markterholung

Viele Autohersteller haben infolge eines gesunkenen Handelsumsatzes beschlossen, unpopuläre Automodelle aus dem Sortiment zu nehmen und auf gängigere Modelle zu setzen, erklärt Asat Timerchanow, Sprecher der Agentur Avtostat, im Gespräch mit RBTH.

Das Sortiment zu reduzieren sei der Beginn einer Erholung der Autobranche, bemerkt Wladimir Bespalow, Analyst bei der Bank WTB Kapital. „Wegen der Krise in Russland mussten viele Autohändler Insolvenz anmelden, der Umsatz war stark zurückgegangen. Infolgedessen wurden viele Automodelle, die nicht populär waren oder nicht in Russland produziert wurden, aus dem Sortiment genommen“, erklärt der Experte.

Für großes Aufsehen habe der Ausstieg des japanischen Herstellers Honda gesorgt, der seit September 2015 keine Autos und Mofas der Marken Honda und Acura mehr nach Russland liefert, führt Timerchanow an. Die meisten Honda-Autohändler seien gekündigt worden, die verbliebenen Händler kauften Autos direkt in Japan ein und bestimmten die Preise selbst.

Betroffen ist neben Honda auch das Geschäft von Mitsubishi aus Japan, von Opel aus Deutschland und von Chevrolet aus den USA. „Am meisten betroffen sind die Marken, die keinen eigenen Standort in Russland haben“, betont der Experte.

Die Wende zeichnet sich bereits ab

Laut dem Unternehmerverband Association of European Businesses (AEB) ist der russische Automarkt im vergangenen Jahr um zwölf Prozent geschrumpft. Doch die negative Entwicklung sei rückläufig: Während der Rückgang Ende 2015 noch 36 Prozent betragen hätte, seien es im Januar 2017 nur noch fünf Prozent gewesen und schon im Februar lediglich vier Prozent. „Das lässt hoffen, dass die Talsohle dieses Jahr erreicht wird und es dann wieder mit einem Wachstum weitergeht“, sagt Timerchanow von Avtostat.

Dafür würden auch andere positive Tendenzen in der russischen Wirtschaft sprechen sowie die Ölpreissteigerung und die Stärkung des Rubels. „Außerdem ist die sogenannte verzögerte Nachfrage durchaus sehr gut: Es gibt viele Kunden, die einen Autokauf wegen der Krise auf bessere Zeiten verschoben haben“, fügt Timerchanow hinzu.

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