Bezahlen mit Gesicht: In Russland können Sie jetzt per Selfie Pizza kaufen

Mit dem neuen Service SelfieToPay können Sie Ihr Selfie in eine wöhrung verwandeln. Im Juni wird das System bei der Pizza-Kette Papa Johns mit 250 Restaurants in Moskau, St. Petersburg und anderen eingeführt.

Jedes Gesicht ist einzigartig: Selbst eineiige Zwillinge haben nicht die gleichen Gesichtszüge. Es ist unmöglich, sie zu fälschen. Diese einzigartigen Parameter können Sie sogar vor Kriminellen und Hackern schützen. 

LautVisionLabs, einem russischen Startup, das den SelfieToPay-Service einführt, können neuronale Netze Ihre Identität zweifellos - selbst, wenn Sie sich zuvor die Nacht in den besten Clubs Moskau Tränensäcke und Falte angefeiert haben. Der Service wurde bereits in zwei Lebensmittelketten in Russland getestet: Die Pizzakette Papa Johns und die Kaffeekette Cofix wollen SelfieToPay nun im Juni vorstellen und einführen.

Um eine Zahlung zu tätigen, muss der Kunde die App im AppStore oder GooglePlay herunterladen, eine Bankkarte verknüpfen und sein Gesicht scannen. Ihre biometrischen Daten werden dann in der Service-Datenbank gespeichert. Weiter brauchen Sie keine Gadgets oder Brieftasche: Sie können sogar iPhone und Bankkarten zu Hause lassen. Alles, was Sie tun müssen, ist ein Blick in die Linse. Restaurant oder Lebensmittelkette installieren dafür eine spezielle Kamera und Programm an der Kasse.

Der SelfieToPay-Entwickler Alexander Chanin erklärte gegenüber Russia Beyond:

"Mit 99,7-prozentiger Sicherheit konnte die Kamera den Kunden identifizieren konnte. Fehler sind so selten und passieren eigentlich nur, wenn die Person in eine andere Richtung schaut."

VisionLabs testete seine neue Technologie auch mit der in Moskau ansässigen Postbank PotschtaBank. Das System war in der Lage, Kunden zu identifizieren und ihre Kredithistorie anzugeben.

Internationale Technologie-Giganten und kleinere Start-ups haben auf der ganzen Welt Gesichtserkennungs-Software entwickelt, aber ihre Genauigkeit und einige ethische Probleme sind ein wachsendes Problem. Kürzlich hatte noch eine Software von Amazon mit Bildern von Gesichtern und Videos von den Kunden in einer Datenbank eine heftige Debatte in den USA ausgelöst.

Kritiker sagen, dass die Technologie für nicht autorisierte Überwachung verwendet werden könnte. Die American Civil Liberties Union (ACLU) hält beispielsweise Amazonas Gesichtserkennungsprojekt für eine Bedrohung der bürgerlichen Freiheiten.

Diese Rekognition ist in der Lage eine massive Datenbank zu scannen und schnell bis zu 100 Personen auf einmal zu identifizieren und sie beispielsweise bei Protesten an öffentlichen Orten oder an Flughäfen sogar zu verfolgen. Demokratische Gesetzgeber stellten die der Gesichtserkennungstechnologie in Frage. So schrieb Richmond Black-Caucus in einem Brief an Amazon:

„Wir sind beunruhigt durch die erheblichen negativen unbeabsichtigten Konsequenzen dieser Form von künstlicher Intelligenz für afrikanische Amerikaner, Einwanderer ohne Papiere und Demonstranten.“ 

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