In den kommenden sieben Jahren wird das russische Verteidigungsministerium rund 60 Milliarden Euro in seine Luftlandeeinheiten investieren. Das Geld soll die „fliegende Infanterie“ mit jenen Maschinen ausstatten, die diese seit Jahren dringend benötigen.
Größte Neuanschaffung sollen selbstangetriebene Artilleriesysteme werden, die endlich die abgenutzten Maschinen aus der Sowjetära ablösen. Die Systeme Nona-S und Sprut-D mit Kalibern von je 120 Millimetern beziehungsweise 125 Millimetern sind bis heute im Einsatz.
Die neue Abwurf-Waffe nennt sich Lotos und wird vom Militär in zwei Kalibergrößen getestet: 120 und 152 Millimeter. Es soll im Vergleich zu seinen Vorgängern in Sachen Feuerkraft, Reichweite und Mobilität überlegen sein.
“Jeder Schuss einer Nona hinterlässt einen fünf Meter tiefen Krater im Boden. Die neue Maschine wird noch vernichtender sein“, sagt Wadim Kosulin, Professor an der Akademie für Militärwissenschaft.
Während das Artilleriesystem in den kommenden zwei Jahren weitere Tests durchläuft, sollen in der Zwischenzeit die alten sowjetischen Systeme durch moderne, modifizierte Versionen desselben Gerätes ersetzt werden.
Deshalb werden die Luftlandetruppen 30 neue Artilleriesysteme der Klasse Sprut-SD erhalten, die trotz ihrer langen Geschichte bis heute eine ganze Reihe moderner Panzer zerstören können.
Zudem sollen auch eine Reihe gepanzerter Personenfahrzeuge angeschafft werden. Bis 2020 sollen es 180 Fahrzeuge des Typs BMD-4 sein. Neben der Tatsache, dass auch diese Fahrzeuge gemeinsam mit den Artilleriesystemen tief im feindlichen Gebiet abgeworfen werden können, sind die Amphibienfahrzeuge zudem in der Lage, auch Wasserhindernisse mit einer Geschwindigkeit von zehn Kilometern in der Stunde zu durchqueren.
Während dieser Wasserdurchfahrten kann der BMD-4 weiter in Gefechte eingreifen: Seine 30-Millimeter-Geschütze sind auch dann einsatzfähig.
Individuelle Kampfausrüstung für die Soldaten
Luftlandeeinheiten waren die ersten Truppen in Russland, die mit der neuartigen Kampfausrüstung Ratnik-2 beliefert wurden – und bis Ende 2018 werden sie vollständig damit ausgerüstet sein.
Es ist ein Set, das Waffen- und Verteidigungs- sowie auch Lebenserhaltungs- und Energiesysteme kombiniert. Ein komplettes Paket enthält rund 60 Gegenstände, darunter eine kugelsichere Weste, die zehn direkten Treffern eines Dragunow-Scharfschützengewehres wie auch eines Gewehres der Typen AK-12 oder AEK-971 widerstehen kann. Auch gehören ein Helm mit speziellen Schutzgläsern sowie eine Reihe an Tarn- und Sichtgeräten zum Paket. Die Tarnmuster des Sets wurden speziell entworfen, um Soldaten vor dem Feind und auch vor Infrarotkameras zu schützen.
Laut den Herstellern wiegt das gesamte Set rund 20 Kilogramm und damit deutlich weniger als vergleichbare Systeme, die von ausländischen Militärs genutzt werden.