Schwermetalle wie Eisen, Zink, Nickel und Quecksilber werden häufig im Boden gefunden. Oft zu viel. Sie können zum großen problem für diejenigen Pflanzen und Tiere werden, die auf die Nährstoffe im Boden angewiesen sind.
Wissenschaftler des russischen Skoltech-Zentrum für computergestützte und datenintensive Wissenschaft und Technik (CDISE) und der Tschechischen Universität für Lebenswissenschaften in Prag haben eine neue Technologie für mit Schwermetallen kontaminierte Böden erarbeitet.
Sie bestätigen: Der Mensch hat die natürlichen Zyklen einiger Schwermetalle verändert, und das nicht nur als direkte Verschmutzung durch die Industrie. Metalle gelangen auch durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe, Klärschlämme und Verkehrsabgase in den Boden. Wenn die Partikel in die Luft gelangen, bleiben sie in der Atmosphäre und verbreiten das Problem durch Regen über große Flächen hinweg.
Die Forscher konnten nun einen Wirkstoff aus pflanzlichen Abfällen entwickeln, die Schwermetalle signifikant immobilisieren können, das Bodenbiom veranlassen, sich selbst zu reparieren und eine gesündere Umgebung für die im Boden lebenden Organismen zu schaffen. Laut den Wissenschaftlern muss die Konzentration dieses Mittels "den Boden heilen". Von Skoltech hieß es dazu:
"Die Suche nach effektivsten Aufarbeitungsmitteln ist aufgrund der kontinuierlichen Ausweitung von Gebieten mit durch Schwermetalle kontaminiertem Boden ein heißes Thema auf der ganzen Welt."
Nach Angaben der Forscher ist eine der umweltfreundlichsten und erschwinglichsten Sanierungstechnologien die Verwendung natürlicher, kohlenstoffhaltiger Substanzen, die Schwermetalle sorbieren. So könne der Bodenmikrobengemeinschaft geholfen werden, sich selbst zu erholen.
Die Wissenschaftler untersuchten dafür drei Arten preiswerter und weit verbreiteter Substanzen: Pflanzenkohle oder speziell behandelte Kohle, Humusbildung durch Proteinzersetzung und Asche.
Im Verlauf der 60-tägigen Experimente haben die Forscher ermittelt, wie unterschiedliche Stoffmengen die chemischen, biologischen und toxikologischen Eigenschaften des mit Schwermetallen kontaminierten Bodens beeinflussen.
Als Ergebnis wählten sie einen aus pflanzlichen Abfällen gewonnenen Wirkstoff, der in der Lage ist, Schwermetalle zu immobilisieren und das gesamte Ökosystem des Bodens zu verbessern.
"Unserer Meinung nach sind Huminstoffe dafür am geeignetsten, da ihre hohe positive Wirkung auf den Boden durch die gesamte Bandbreite der untersuchten Indikatoren bestätigt wird. Die Forschung in dieser Richtung wird fortgesetzt."
Dies sagte Maria Pukaltschik, Forscherin bei Skoltech, deren Forschungsergebnisse in der Zeitschrift "Chemosphere" veröffentlicht wurden.