Das Team von Präsident Donald Trump zeigt (eng) in einem Spendenaufruf zur Unterstützung seines Wahlkampfs sowjetische Kampfflugzeuge und Waffen.
Die Anzeige zeigt russische MiG-29-Flugzeuge und einen mit einem Maschinengewehr AK-74M bewaffneten Soldaten. Darunter steht „Support Our Troops“, zu Deutsch: „Unterstütze unsere Truppen“.
Ruslan Puchow, Direktor des Zentrums für die Analyse von Strategien und Technologien in Moskau, bestätigte „Russia Beyond“, dass es sich bei den Waffen in der Anzeige des US-Präsidenten tatsächlich um sowjetische handelt.
Als der Fehler entdeckt wurde, wurde die Anzeige sofort zurückgezogen. Doch im Internet ist sie weiterhin zu finden, unter anderem auch auf den Webseiten der Medien, die den Fehler des „Trump Make America Great Again Committee“, hinter dem das Republikanische Nationalkomitee (RNC) und Trumps Kampagnenteam stehen, als erste entdeckten.
Ein häufiger Fehler
Experten weisen darauf hin, dass solche Fehler häufig passieren. „Optisch ähnelt eine MiG-29 einer F-16. Es ist daher keine Überraschung, dass einem Anzeigendesigner ohne militärischen Hintergrund solch ein Fehler passiert. Viele Menschen wissen außerdem nicht, dass die US-Luftwaffe tatsächlich MiG-29-Kampfflugzeuge besitzt und diese auf US-amerikanischem Boden einsetzt. Die US-Armee verwendet sowjetische Jets und Bomber, um ihre Piloten im Kampf gegen potenzielle Feinde, die diese Maschinen fliegen, auszubilden“, erklärt Dmitri Litowkin, Chefredakteur der Militärzeitschrift „Unabhängiger Militärbeobachter“.
Auch in russischen Anzeigen wurden schon US-Waffen abgebildet, während im dazugehörigen Text das Militär des Landes gelobt wurde, berichtet Litowkin.
„Vor nicht allzu langer Zeit haben Werber während einer Militärausstellung in Nischni Tagil eine Anzeige mit einem in den USA hergestellten Abrams-Panzer geschaltet, um die neuesten Waffen Russlands zu präsentieren“, so der Experte.
Ihm zufolge passieren solche Fehler auch regelmäßig bei Glückwunschkarten. Vor einigen Jahren gab es in Russland einen großen Skandal in Wologda, als die Werbefachleute Soldaten der Nazis auf den Glückwunschkarten der Veteranen des Zweiten Weltkriegs zeigten und dazu den Satz schrieben: „Danke für den Sieg“.
Ein ähnlicher Fehler ereignete sich (rus) 2015 in Tobolsk (1.860 km östlich von Moskau), als ein Nazisoldat auf einem Denkmal abgebildet wurde, das den sowjetischen Veteranen des Zweiten Weltkriegs gewidmet war. Der Text dazu lautete: „Verteidiger der Heimat für immer und ewig“.
„Daher verwundert es nicht, wenn ein Wahlkampfteam ohne militärisches Hintergrundwissen für Trump ein Plakat mit sowjetischen Waffen entwirft“, fasst Dmitri Litowkin zusammen.
MiG-29 und AK-74M
Die MiG-29 ist einer der weltweit am meisten produzierten Kampfjets. Seit Mitte der 1970er Jahre stellten diese Flugzeuge einen der größten Posten unter den Waffenexporten der Sowjetunion, später Russlands.
Diese Kampfjets wurden als Gegenspieler der US-amerikanischen F-16 entwickelt und sollten es im Luftkampf mit ihnen aufnehmen. Eine MiG-29 kann aufgrund ihrer Doppelmotoren eine Höchstgeschwindigkeit von 2.450 km/h erreichen und in Höhen von bis zu 18 Kilometern fliegen.
Das Flugzeug erhielt einen für die damalige Zeit hochmodernen Rumpf mit drastisch verbesserter Aerodynamik und besseren taktischen Eigenschaften, verglichen mit seinen Vorgängern. Die Karosserie des Flugzeugs bestand aus Aluminium- und Lithiumlegierungen, um das Gewicht zu verringern. Diese neue Legierung konnte auch Radiowellen absorbieren und war somit für die Radarsysteme des Feindes schwieriger zu erkennen.
Die MiG-Konstrukteure haben die Tragflächen so angepasst, dass die Steuerbarkeit des Flugzeugs auch bei hohen Geschwindigkeiten verbessert wurde. Diese technischen Verbesserungen machten die „29er“ zu einzigartigen Flugzeugen ihrer Zeit und ließen auch Kunstflugpiloten ins Schwärmen geraten, die ihre bisherigen Maschinen gegen die von der Sowjetunion hergestellten MiG-29 tauschten.
Die weltberühmten Kunstflieger der Gruppe „Swift“ setzen bei ihren Shows heute noch MiG-29 ein, planen jedoch in den kommenden Jahren den Umstieg auf den neuen Kampfjet MiG-35.
Die gleichen lobenden Worte könnten zum sowjetischen Sturmgewehr AK-74M gesagt werden. Es wurde berühmt für seine Langlebigkeit, begleitet von Zuverlässigkeit und taktischen Fähigkeiten. Diese Modifikation behob eine Reihe von Nachteilen der ursprünglichen AK-47, wie z. B. Zielgenauigkeit und Feuerreichweite.