Die neueste Version des Hubschraubers Mi-28NM wird der Welt während des Luft- und Raumfahrtsalons MAKS-2021 in diesem Sommer vorgestellt, wo ein Demonstrationsflug mit komplexen Kunstflugelementen absolviert werden wird.
„Der Hubschrauber hat nach der Feuertaufe in Syrien eine Reihe von Modifikationen erfahren. Hier konnten die Ingenieure ihn unter realen Kampfbedingungen testen und die aktualisierte Version präsentieren, die in den kommenden Jahren der leistungsstärkste ‚Vogel' der russischen Luftwaffe werden wird", sagt Wadim Kosjulin, Professor an der Akademie der Militärwissenschaften.
Die Mannschaftskabine verfügt über eine Klimaanlage und zudem über Panzerschutz (einschließlich Frontpanzerglas, das Geschossen bis zu 12,7-mm-Kaliber standhält). Und die gepanzerte Trennwand zwischen den Besatzungsmitgliedern minimiert die Möglichkeit, dass beide Piloten gleichzeitig zu Tode kommen. Die Rumpfpanzerung kann dem Einschlag von Granaten des Kalibers 20 mm standhalten.
Bei diesem Hubschraubertyp wurde die Trennung zwischen zwei Besatzungsmitgliedern - dem Piloten und dem Navigator-Operator - zum ersten Mal angewendet.
Bei einer Notsituation in Höhen von mehr als 100 Metern kann die Besatzung das Cockpit mit Hilfe von Fallschirmen verlassen. Bei einem Absturz aus weniger als 100 Metern Höhe wird die Aufprallenergie durch ein verformbares Fahrwerk und spezielle energieabsorbierende Sitze für die Piloten abgebaut. Das Notausstiegssystem wird durch den Piloten und den Pilot-Operator separat aktiviert.
Um die Sicherheit der Besatzung zu gewährleisten, werden bei Unfällen die Kabinentüren abgesprengt und Ballonets (spezielle Leitern) aufgeblasen, über die die Piloten den Hubschrauber verlassen können. Außerdem gibt es ein zusätzliches zwei- oder dreisitziges Abteil für die Not-Evakuierung der Besatzungen von beschädigten Hubschraubern.
„Der Mi-28NM ist die neueste Modifikation des Mi-28N. Er hat seine Fähigkeiten erweitert, einschließlich der Manövrierfähigkeit. Die Maschine ist in der Lage, hochpräzise Waffen einzusetzen und erhielt ein neues Steuerungssystem mit Elementen der künstlichen Intelligenz. Der Mi-28NM kann im auch in einer Staffel eingesetzt werden und schnell mit anderen Hubschraubern, Drohnen und Flugzeugen im Kampfgebiet interagieren", sagt Dmitri Litowkin, leitender Redakteur der „Unabhängige militärische Überprüfung“. Wie er anmerkt, umfasst der Bewaffnungskomplex des Hubschraubers auch Kamikaze-Drohnen.
„Die Mi-28NM dringt in ein bestimmtes Gebiet ein und startet eine oder einen Schwarm von Drohnen, die vom Hubschrauber aus, gesteuert werden. Wenn feindliche Objekte entdeckt werden, gibt die Besatzung Daten zur Zielbestimmung aus und überwacht die Beseitigung der Objekte", erklärt der Experte.
Der Hubschrauber kann unter einfachen und begrenzt schwierigen Wetterbedingungen eingesetzt werden. Er kann manuell und automatisch gesteuert werden. Eine der wichtigen praktischen Änderungen für die Piloten auf dem Mi-28NM ist das Vorhandensein von Dual-Control. Fällt der Pilot aus, kann die Maschine auf Auto-Pilot umschalten. Das Vorgängermodell verfügte über dieses System nicht.
Der Komplex ermöglicht den Einsatz von Waffen rund um die Uhr und bei jedem Wetter, bietet die Möglichkeit des Gruppenkampfeinsatzes von Hubschraubern mit der Verteilung von Zielen zwischen ihnen, sowie den Austausch von Informationen über Ziele zwischen Hubschraubern und Luft- oder Bodengefechtsständen.
Der Pilot hat Dank der Geräte und Systeme an Bord einen umfassenden Überblick über die Situation auf dem Kampffeld.
Die Mi-28NM verfügt über ein neues Ortungsgerät (Onboard-Radar, befindet sich über der Hauptrotorachse), das eine Rundumsicht bietet. Es ermöglicht die Abtastung des Luftraums im Bereich von 90 Grad (horizontal) und 44 Grad (vertikal) sowie die Erkennung verschiedener Ziele, ohne den Hubschrauber zu demaskieren. Das minimiert das Risiko für die Besatzung.
Der Komplex umfasst auch ein Hochfrequenz-Trägheitsnavigationssystem, mit dem der Standort, die Geschwindigkeit, der Kurs und andere Parameter des Hubschraubers bestimmt werden können. Ein On-Board-Hubschrauber-Diagnosesystem und multifunktionale Farbanzeigen sowie eine Ausrüstung für die Kopplung mit unbemannten Luftfahrzeugen gehören ebenfalls zu Ausstattung. Alle Bedienelemente der Bordausrüstung sind in ein einziges System integriert.
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