Die monumentalsten Wasserkraftwerke aus der Sowjetzeit (FOTOS)

Wissen und Technik
ANNA SOROKINA
Die Sowjetunion ließ Dutzende von riesigen Wasserkraftwerken bauen, um Industrieunternehmen und ganze Städte mit Strom zu versorgen. Einige von ihnen gehören auch heute noch zu den leistungsstärksten der Welt.

1 Wasserkraftwerk Sajano-Schuschenskaja

Das größte Kraftwerk Russlands befindet sich in Chakassien, am Fluss Jenissei. Seine 242 Meter hohe Staumauer gilt als eine der höchsten der Welt. Die Fertigstellung des Wasserkraftwerks dauerte 37 Jahre: von 1963 bis 2000, obwohl der erste Kraftwerksblock bereits 1978 in Betrieb genommen wurde. Die Konstruktion der Staumauer, die von Leningrader Ingenieuren erdacht wurde, ist solide und stark. Die Anlage liegt in einer seismisch aktiven Zone und muss starken Erschütterungen standhalten. Man sagt, dass die Menge an Beton, die für den Bau dieses Wasserkraftwerks verwendet wurde, ausreichen würde, um eine Straße von Moskau nach Wladiwostok zu bauen. Die Wasserabflüsse aus dem Damm in den Jenissei sehen sehr beeindruckend aus und gelten als eine Art Touristenattraktion.

2 Wasserkraftwerk Krasnojarsk

Die 10-Rubel-Note trägt eine Abbildung dieses einzigartigen Wasserkraftwerks, das sich in der Nähe der Stadt Diwnogorsk im Gebiet Krasnojarsk befindet. Das Wasserkraftwerk Krasnojarsk wurde zwischen 1955 und 1971 gebaut und gilt als das zweitgrößte in Russland. Zum Zeitpunkt seiner Inbetriebnahme war es sogar das größte der Welt. Das Wasserkraftwerk hat die Wassertemperatur des Jenissei in diesem Gebiet maßgeblich beeinflusst: Er friert selbst in strengen sibirischen Wintern nicht mehr zu.

Hier befindet sich Russlands einziges Schiffshebewerk: Ein Schiff (sei es ein kleines Schiff oder ein großer Lastkahn) fährt in eine spezielle Plattform auf Schienen ein und wird nach oben wie in einem Aufzug transportiert.

Das sieht fantastisch aus!

3 Wolga-Wasserkraftwerk

Der Bau dieses Wasserkraftwerks bei Wolgograd war eines der „Großen Bauprojekte des Kommunismus": 30.000 Menschen arbeiteten hier jedes Jahr. Zur Zeit seiner Inbetriebnahme 1963 war es das größte Wasserkraftwerk der Welt.

Entlang der Dammkrone sind eine Straße und eine Eisenbahnlinie verlegt, die auf kürzestem Weg verschiedene Teile der Wolga-Region miteinander verbinden. Um den Schaden, den der Bau des Wasserkraftwerks für die Umwelt verursacht hat, wiedergutzumachen, wurde hier eine Störbrutanstalt eingerichtet.

Das Wolga-Wasserkraftwerk ist auch aus künstlerischer Sicht bemerkenswert: Es ist mit Mosaiken und Tafeln im Stil der sowjetischen Monumentalkunst verziert.

4 Wasserkraftwerk Wiljui

Das weltweit erste Wasserkraftwerk, das auf Permafrostboden gebaut wurde, befindet sich am Fluss Wiljui in Jakutien. Sein Bau hat den groß angelegten Diamantenabbau in der Region ermöglicht, nachdem sowjetische Geologen reiche Diamantenvorkommen entdeckt hatten, die in dieser abgelegenen Region, weit weg von der Zivilisation, versteckt waren. Keine andere Energieform als die Wasserkraft konnte hier funktionieren. Der Bauprozess war extrem schwierig: Es gab keine Straßen oder Siedlungen, nur Permafrost, und die Temperaturen fielen im Winter auf 60 Grad unter Null. Und doch konnten Mitte der 1970er Jahre alle Kraftwerksblöcke in Betrieb genommen werden. Heute leben in der Siedlung, die von den Erbauern des Kraftwerks errichtet wurde, etwa 4.000 Menschen. In der Folgezeit wurden auch andere sowjetische Wasserkraftwerke auf Permafrost gebaut.

5 Kolyma-Wasserkraftwerk

Das leistungsstärkste von ihnen ist das Kolyma-Wasserkraftwerk, das 500 km von Magadan entfernt liegt und etwa 75 Prozent des Stroms in der Region erzeugt. Ursprünglich sollte es bereits in den 1930er Jahren gebaut werden, aber der Bau wurde als zu kostspielig erachtet. Das endgültige Projekt wurde 1970 genehmigt, offiziell wurde der Bau aber erst 2007 abgeschlossen. Aufgrund des schwierigen Bodens und des rauen Klimas kam es zu zahlreichen Verzögerungen. Vor dem Bau des Wasserkraftwerks gab es hier nichts und die nächstgelegene Straße war 40 km entfernt. Jetzt gibt es eine Siedlung mit 2.000 Einwohnern in der Nähe des Kraftwerks.

6 Wasserkraftwerk Rybinsk

Das Gebäude dieses Wasserkraftwerkes (das von 1935 bis 1955 gebaut wurde) und seine Schleusen gelten heute als Architekturdenkmal. Es befindet sich in der Stadt Rybinsk an der Wolga.

Um es zu bauen, mussten etwa zehn Prozent der Region Jaroslawl geflutet werden, darunter Wälder, landwirtschaftliche Flächen und Häuser der Menschen. Neben kleinen Dörfern umfasste das überflutete Gebiet auch die alte Handelsstadt Mologa, die von Zeit zu Zeit aus dem Wasser auftaucht und die Überreste ihrer Fundamente und Straßen offenbart.

7 Wasserkraftwerk Tschirkei

Dieses Wasserkraftwerk in Dagestan ist das leistungsstärkste im Nordkaukasus. Es wurde in den 1970er Jahren in einer engen und sehr steilen Schlucht gebaut, und sein Damm gilt als der zweithöchste des Landes. Über dem türkisfarbenen Wasser des Flusses Sulak thronend, sieht die Anlage sehr malerisch aus und zieht viele Touristen an.