Kalaschnikow stellte neue Drohnen-Armada vor (FOTOS)

Kalashnikov Group
Diese Armada greift lautlos und unauffällig aus der Luft an. Kein Ziel ist vor ihr sicher.

Der Kalaschnikow-Konzern hat Ende August 2021 auf der Militärmesse „Army 2021" außerhalb von Moskau neue kleine Drohnen mit Bomben an Bord vorgestellt.  

Es handelt sich um die jüngste Modifikation des „KUB“-Projekts aus dem Jahr 2019, das als fliegender Schwarm mit jeweils drei Kilogramm schweren Bomben an Bord jeder Drohne konzipiert wurde und in der Lage ist, unbemerkt feindliche Ziele zu erreichen und zu eliminieren. 

Derzeit hat das Unternehmen die militärischen Tests abgeschlossen und eine spezielle Abschussvorrichtung entwickelt, von der aus bis zu 15 Drohnen gleichzeitig abgesetzt werden können. Die Abschussvorrichtung kann wiederum auf kleinen Schnellbooten oder auf leicht gepanzerten Fahrzeugen in Kampfgebieten angebracht werden. 

„Diese Drohne ist eine Sperrbombe, die stundenlang am Himmel bleiben oder sofort in einem Pulk ähnlicher Maschinen ein Ziel ansteuern und zerstören kann. Sie ist klein und leise, da ihr Elektromotor im Gegensatz zu ihren ausländischen Pendants so gut wie keinen Lärm verursacht", sagt Nikita Hamitow, Leiter der Sonderprojekte der ZALA-Gruppe, die innerhalb des Kalaschnikow-Konzerns für die Entwicklung dieses Waffensystems verantwortlich ist. 

Er sagte, dass die Drohnen gegen alle Ziele eingesetzt werden können - ob zu Wasser, zu Lande oder sogar in der Luft. 

Die russische „KUB“ unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von ihren ausländischen Vorbildern. 

„Es gibt nicht allzu viele Waffen dieser Art auf dem Markt. Ausländische Unternehmen entwickeln in der Regel Drohnen mit 80-kg-Bomben an Bord. Sie sind im Vergleich zu unseren „Vögeln“ leistungsfähiger, aber auch teurer und lauter. Wir wollten eine kleine, unauffällige Waffe entwickeln, die als fliegender Schwarm eingesetzt werden kann", erklärt Hamitow. 

Diese Unterschiede machen „KUB“ einzigartig auf dem Waffenmarkt. Bald soll „KUB“ auch auf dem internationalen Markt vorgestellt werden.  Zunächst müssen jedoch die Vorgaben des  russischen Verteidigungsministeriums erfüllt werden und die Drohnen an die Armee des Landes geliefert werden.

Wie solche Drohnen in Kriegsgebieten funktionieren 

„Der letzte Einsatz ähnlicher Kamikaze-Drohnen fand während des Krieges zwischen Armenien und Aserbaidschan in Berg-Karabach im Jahr 2020 statt. Die aserbaidschanische Seite setzte in großem Umfang Drohnen mit Bomben an Bord ein, um armenische Panzerfahrzeuge und Raketenabwehrsysteme auszuschalten und Chaos in den eigenen Reihen zu stiften", sagt Iwan Konowalow, Entwicklungsdirektor der Stiftung zur Förderung von Technologien des 21. Jahrhunderts.

Solche Kamikaze-Drohnen haben sich als sehr effektiv erwiesen. Selbst die russischen Streitkräfte wurden im Syrienkrieg davon überrascht.  

„Terroristen in Syrien verübten eine Reihe von Selbstmorddrohnenangriffen auf unsere Militärbasis in Hmeimim. Ihre Ingenieure bauten kleine Hubschrauber in Spielzeuggröße zusammen und schickten Dutzende von ihnen mit Bomben versehen gleichzeitig auf unseren Stützpunkt", erinnert sich Konowalow. 

Der Militärstützpunkt Hmeimim wurde durch die ‚Pantsir‘ S-1 geschützt, ein Raketensystem aus selbstfahrenden Boden-Luft-Raketen mittlerer Reichweite und Flugabwehr-Artilleriesystemen. Diese Waffe wurde entwickelt, um Marschflugkörper, Kampfjets der fünften Generation und andere teure militärische Ziele auszuschalten. Und es stellte sich heraus, dass sie gegen einen Haufen von 15-Dollar-Drohnen mit kleinen Bomben unwirksam ist. 

„Die Munition für die ‚Pantsir‘ S-1 kostet Tausende von Dollar. Sie umfasst Lenkraketen und Artilleriegranaten. Diese Geschosse schossen zwar die terroristischen Drohnen ab, machten den Stützpunkt aber anfällig für Angriffe mit Hightech-Luftwaffensystemen", so der Experte.

Daraufhin sah das russische Militär die Notwendigkeit, eine billigere Waffe gegen Drohnen zu entwickeln. Die Unternehmen entwickelten eine 57-mm-Flugabwehrkanone mit Eigenantrieb, die über Schrotmunition und neue Funksysteme verfügt, mit denen die Drohnen während des Flugs ausgeschaltet werden können. 

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