Picknicks und Krocket: Wie sich der Adel im Zarenrussland vergnügte

Geschichte
KSENIA SUBATSCHJOWA
Heute dürften viele die russische Elite des 19. Jahrhunderts um ihren Lebensstil beneiden. Die Wohlstandsgesellschaft hatte genug Zeit und Geld, um das Leben zu genießen. Diese zehn populären Aktivitäten zeigen, womit sich die Adeligen vor der Revolution die Zeit vertrieben.

Tennis. Diese Sportart kam in den 1870er-Jahren nach Russland. Der große russische Schriftsteller Lew Tolstoi liebte Tennis und erwähnte den Sport sogar in seinem Werk „Anna Karenina“.

Schach. Das Spiel wurde von Dichter Alexander Puschkin und Schriftsteller Michail Lermontow besonders verehrt. Spezielle Schachnächte waren damals bei der Intelligenzija beliebt.

Krocket. Dieser Sport kam erstmals in den 1860er-Jahren nach Russland und wurde von der Aristokratie oft nach dem Frühstück gespielt. Da die Betätigung nicht besonders viel Mühe machte, konnte man auch mit vollem Magen spielen. Bis heute wird Krocket meist mit Reichtum in Verbindung gebracht, vor allem in Großbritannien, wo es noch immer gespielt wird.

Picknicks. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begannen die Russen, die in England entstandene Tradition des Picknicks zu übernehmen. Das gemeinsame Essen im Freien war auch unter den Mitgliedern der Zarenfamilie beliebt.  

Das Theater. Es war eine der beliebtesten Aktivitäten der Moskauer und Petersburger Elite. Es war nicht nur üblich, einen Platz für die ganze Saison zu buchen, sondern auch die Schauspieler kennenzulernen.

Musik. Für diejenigen, die auf dem Lande wohnten, war es nicht immer möglich, das Theater zu besuchen. Sie beauftragten dann einfach die Schauspieler und Musiker, bei ihnen zu Hause zu spielen.

Bootsfahrten. Fahrten mit dem Boot waren eine gute Möglichkeit, sich für ein paar Stunden am See oder Fluss zu entspannen und vom manchmal unangenehmen Alltag abzuschalten.

Lesen. Russland war schon immer eine Nation der Bücherwürmer und im 19. Jahrhundert war es in Familien sehr populär, sich zu versammeln und von jemandem vorgelesen zu bekommen.

Messebesuche. Karussells, Süßigkeiten, Zirkus und sogar Theater: In den 1860er-Jahren begannen die Gastspiele der Opern- und Ballett-Truppen auf Messen. Auf diesen konnte man nicht nur einheimische Produkte kaufen, sondern auch Waren aus China (vor allem Tee und Seide) erstehen.

Herumalbern. Die einfachen Freuden des Volkes waren der Elite nicht völlig fremd. Diese seltenen Archivbilder beweisen, dass auch die russischen Zaren und ihre adeligen Freunde viel Spaß hatten.

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