In London stirbt der ehemalige Oberstleutnant des russischen Inlandgeheimdienstes FSB, Alexander Litwinenko – an den Folgen einer radioaktiven Vergiftung.
Der britische Richter Robert Owen kam dann zehn Jahre später in seinem Untersuchungsbericht zu dem Schluss, dass es sich um einen Auftragsmord gehandelt haben müsse. Als Täter identifiziert er den russischen Geschäftsmann Dmitri Kowtun und den ehemaligen FSB-Mitarbeiter Andrej Lugowoj, heute Abgeordneter der Duma – alles „wahrscheinlich von Herrn Patruschew und auch Präsident Putin gebilligt worden“. Nikolai Patruschew war damals FSB-Chef.
Gründe für den Mord an Litwinenko nennt der Bericht der Briten indes nicht. Die britische Zeitung „The Guardian“ mutmaßt, dass Litwinenko in den Monaten vor seinem Tod an verschiedenen Berichten im Auftrag des britischen Geheimdienstes gearbeitet habe. Diese hätten angeblich hochrangige und dem russischen Präsidenten nahestehende Politiker belastet.
Der beschuldigte Lugowoj nannte die Vorwürfe „absurd“. Der Bericht beweise lediglich die russlandfeindliche Position Großbritanniens. „Die Ereignisse des Jahres 2014 in der Ukraine und die damit verbundene antirussische Stimmung fiel mit der Wiederaufnahme des Litwinenko-Falls zusammen, obwohl die Informationen zuvor geheim waren. All das sieht aus wie ein verzweifelter Versuch Londons, eine vermeintliche Leiche im Keller zu ihren politischen Vorteilen zu nutzen“, sagte Lugowoj der Nachrichtenagentur Interfax.
Viele verbinden den modernen Schönheitsstandard mit dem französischen Modeschöpfer Christian Lacroix. Aber auch der russische Künstler Roman Tirtow - Pseudonym Erté – könnte einen Anteil daran gehabt haben.
Tirtow wurde am 23. November 1892 in Sankt Petersburg in der Familie eines Marineoffiziers geboren. Er wollte keine militärische Laufbahn einschlagen und zog daher nach Paris, wo er Korrespondent der Sankt Petersburger Zeitschrift „Damskije Modi“ (zu Deutsch: „Damenmoden“) wurde. In den Jahren 1913/14 begann er unter der Leitung des bekannten französischen Modeschöpfers Paul Poiret als Modedesigner und Bühnenbildner zu arbeiten.
Erté wollte immer sein eigenes Atelier gründen, hat das aber nie geschafft – wegen eines Konflikts mit Poiret. 1915 unterschreibt Erté einen Vertrag mit „Harper’s Bazaar“. Mehr als 100 Titelseiten hat er für dieses Magazin gestaltet. Erté arbeitete auch für andere große Zeitschriften aus den USA, Großbritannien und Frankreich. So hat er dazu beigetragen, dass schlanke Frauen mit schmaler Taille später auf allen Titelseiten der Moderzeitschriften erschienen und sich im Bewusstsein aller Modeliebhaberals Ideal festgesetzt haben.
Das Paschkow-Haus am Moskauer Kreml auf einer Postkarte des 19. Jahrhunderts: erst Rumjanzew-Museum, heute Filiale der Russischen Staatlichen Lenin-Bibliothek
Kongress-BibliothekFürst Nikolaj Rumanzew war eine herausstechende Persönlichkeit der russischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Er war Staatsmann – zum Beispiel Außenminister während der Napoleon-Kriege – und Kunstmäzen und Antiquitätensammler. Nach seinem Tod bat sein Bruder den Zar Nikolaj I. um Erlaubnis, Rumjanzews Sammlungen alter Bücher und Münzen zu einem Museum zusammenzustellen.
So eröffnete am 23. November 1831 das erste russische Privatmuseum im Bürgerhaus der Rumjanzews am Englischen Ufer in Sankt Petersburg. Schnell erfreute es sich großer Beliebtheit. Da Sankt Petersburg jedoch auch von staatlicher Seite zahlreiche Museen zu bieten hatte, zog das Museum 1861 nach Moskau um und fand ein neues Heim im Paschkow-Haus in direkter Kremlnähe.
Hier wurde nach zahlreichen Zukäufen und Erneuerungen dann aus dem Museum eine Bibliothek. Und 1924 entstand dann auf Grundlage eben jener Büchersammlung die sowjetische staatliche Lenin-Bibliothek, im Volksmund bis heute auch einfach als „Leninka“ bezeichnet.
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