Judo in der Sowjetunion: Schweres Schicksal von Putins Lieblingssport (BILDER)

Kremlin Pool/Global Look Press
Der Lieblingssport des russischen Präsidenten - Judo - war in der Sowjetunion lange verboten. Heute ist Russlands Kampfkunststil eine der stärksten Schulen der Welt.

Ohne diesen Mann wäre Judo wahrscheinlich nie in Russland aufgetaucht. Der in Sachalin geborene Wassili Oschtschepkow verbrachte viele Jahre in Japan, wo er die Kampfkunst studierte und einen schwarzen Gürtel des ersten Grades erhielt - einen Shodan. 1914 kehrte er nach Russland zurück und gründete in Wladiwostok Russlands erste Judoschule.

„Der Vater des russischen Judos“ hörte hier nicht auf. Während seines Besuchs in Japan bestand er 1917 die Prüfungen, um seinen zweiten schwarzen Gürtel zu erhalten. Damit wurde er der erste Russe und der dritte Europäer, der einen Nidan im Judo erhielt.

Wassili Oschtschepkow leistete einen großen Beitrag zur Verbreitung des Judos, indem er Offiziere und Truppen der Roten Armee unterrichtete. Leider konnte ihn die Beherrschung der Kampfkunst vor Repressionen nicht schützen: Während der stalinistischen Säuberungen wurde er als japanischer Spion festgenommen und starb 1938 im Gefängnis.

Zu Sowjetzeiten verfiel Judo in Ungnade. In den späten 1930er Jahren wurde es als „eine dem sowjetischen Volk fremde Aktivität“ bezeichnet. Oschtschepkows Studenten adaptierten und entwickelten eine neue Kampfkunst - Sambo - basierend auf Judo.

In den 1960er Jahren wurde Judo ins olympische Programm aufgenommen. Damit bekam es seine zweite Chance in der UdSSR, weil die sowjetische Führung mehr Goldmedaillen verdienen wollte. Das Verbot wurde aufgehoben und Anhänger von Sambo wurden dazu gedrängt, die neu befreite Kampfkunst zu trainieren.

Die ersten Ergebnisse waren beeindruckend. Bereits bei den Olympischen Sommerspielen 1964 gewannen die sowjetischen Judoka, die ehemalige Sambo-Anhänger waren, vier Bronzemedaillen.

Die Schaffung eines Judosystems mit der erst 1972 gegründeten Sowjetischen Judo Föderation nahm einige Zeit in Anspruch. Seitdem finden regelmäßig Judo-Meisterschaften statt.

1972 war ein bemerkenswertes Jahr für sowjetisches Judo, aber auch aus einem anderen Grund. Bei den Olympischen Sommerspielen in München gewann ein georgischer Judoka Schota Tschotschischwili das erste olympische Gold im Judo für die Sowjetunion.

Der Zerfall der Sowjetunion versetzte dem Judo einen schweren Schlag. Herrliche Siege auf die das Land stolz war, gehörten nun der Vergangenheit an. Wegen der Wirtschaftskrise in Russland in den 1990er Jahren wurden Judoschulen für Jugendliche massenhaft geschlossen.

Nicht zuletzt dank des russischen Präsidenten Wladimir Putin erlebt Judo heutzutage eine Wiedergeburt. Putin ist ein großer Judofan und sagt, dass er sich in seinem Leben und seiner Arbeit oft auf die philosophischen Prinzipien dieser japanischen Kampfkunst verlasse.

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