Sieben Sportarten, denen Wladimir Putin nachgeht

Michail Klimentjew/Sputnik
Putins Leidenschaft für Kampfsport ist wohlbekannt. Doch der russische Präsident interessiert sich auch für andere Sportarten, darunter Skifahren, Wandern und sogar Motorsport.

Judo

Bereits im Alter von elf Jahren begann Putin mit Judo. „Als er mit dem Training begann, war er ein durchschnittlicher Schüler. Doch mit der Zeit zeigte er beeindruckende Leistungen“, erinnert sich sein Trainer. Putins Lieblingstechniken waren ein Wurf über den Rücken und ein Wurf, während er die Hände des Gegners hielt.

Mit 21 Jahren gewann Putin die Judomeisterschaften von Leningrad (heute Sankt Petersburg) und erhielt den schwarzen Gürtel. 1999 wurde das Buch "Judo lernen mit Wladimir Putin" veröffentlicht. Außerdem beteiligte sich der heutige Präsident an einem Lehrfilm über die Sportart.

Neben Judo geht Putin weiteren Kampfsportarten nach, darunter Karate. In der Unterart Kyokushin hält er den 8. Dan (Meistergrad).

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Skifahren

Putins persönlicher Trainer ist Leonid Tjagatschew, ehemaliger Präsident des Russischen Olympischen Komitees und selbst ein bekannter Skifahrer.

„Wladimir Putin nahm nicht den üblichen Trainingsweg. Am Anfang machte er immer dieselben Fehler. Nach zwei Jahren verbesserte sich seine Technik. Heute ist er ein guter Skifahrer und fährt in der Regel mit hohen Geschwindigkeiten“, erzählt (rus) Tjagatschew. „Wir trainierten nachts auf elektrisch beleuchteten Pisten. Normalerweise begannen wir um Mitternacht und hörten um ein oder zwei Uhr auf. Noch heute trainieren wir oft in der Nacht.”

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Eishockey

Eishockey ist eine von Putins neueren Leidenschaften. Auf einer Rede zur 25. Universiade in der Türkei versprach er einer Gruppe junger Athleten, Eislaufen zu lernen. „Ich glaubte, es sei unmöglich“, sagte der Präsident. “Denn ich habe, während ich Kampfsport betrieben habe, schonmal versucht, es zu lernen.“

Der berühmte Eishockeyspieler und mehrfache Weltmeister Alexej Kasatonow wurde als Trainer engagiert. Wie schon beim Skifahren übte der Präsident hauptsächlich nachts.

„Ich sprach mit einem Zwölfjährigen, der schon seit neun Jahren trainierte. Ich übte gerade einmal seit zwei Monaten und hatte eben erst gelernt, mich mit einem Stuhl als Stütze auf dem Eis zu bewegen. Vorher konnte ich nicht einmal auf Schlittschuhen stehen“, gab Putin zu.

Im April 2011 hatte der Präsident schließlich gut genug Eishockey gelernt, um an der russischen Night Hockey League teilzunehmen und gemeinsam mit anderen Politikern und Geschäftsleuten für wohltätige Zwecke zu spielen. Putins Teilnahme motivierte auch weitere Mitglieder der russischen Elite, Eishockey zu lernen.

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Autofahren

George W. Bush, Wladimir Putin und ein „Saporoschez“-Auto

2006 kutschierte Putin den damaligen US-Präsidenten George W. Bush in einem GAZ-21 aus dem Jahre 1956 herum – ein echter sowjetischer Klassiker. In Sotschi fuhr Putin den Chef des Internationalen Olympischen Komitees in einem Lada Niva durch die Gegend. Das Auto ist perfekt für das bergige Terrain geeignet und gehört Putin – wie auch der GAZ-21 – persönlich.

2010 fuhr der Präsident in einem brandneuen Lada Kalina ganze 2000 Kilometer von Chabarowsk nach Tschita im russischen Fernen Osten.

Putin im Lada Kalina

Ganze vier Tage dauerte der Trip. Als ein Journalist ihn fragte, ob es schwierig für ihn sei, zur selben Zeit zu fahren und zu reden, antwortete der Präsident: „Es ist vermutlich das Einfachste, was ich im letzten Jahrzehnt gemacht habe.“ Selten zuvor hatte jemand sich so freundlich über den Lada Kalina, weltweit Spottobjekt von Autofans, geäußert.

Die meiste Zeit fährt Putin jedoch auf dem Rücksitz seiner Präsidentenlimousine. Wenn er die Gelegenheit dazu hat, nimmt er das Steuer aber gerne selbst in die Hand. Auf einem Treffen in Sotschi im Jahr 2018 gab Putin Ägyptens Präsident Fatah Al-Sisi eine kleine Stadtrundfahrt in dem hochexklusiven, gepanzerten Fahrzeug.

Auch sportliches Fahren interessiert den Präsidenten. 2010 bekam er die Gelegenheit, ein Formel-1-Auto zu fahren und beschleunigte prompt auf 240 Kilometer pro Stunde.

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Tauchen

Tauchen gehört zu Putins weniger häufig praktizierten Freizeitbeschäftigungen. 2011 tauchte er auf den Boden der Bucht von Taman, um dort das sogenannte „russische Atlantis“ zu bewundern, den untergegangenen Teil der antiken griechischen Stadt Phanagoria auf der Taman-Halbinsel. Es war erst das zweite Mal, dass er Tauchen ging, ließ Putin wissen.

Putin nach dem Tauchen im Wolga-Fluss

Im selben Jahr reiste er gemeinsam mit Dmitri Medwedew in die Region Astrachan im Süden des Landes, wo sie gemeinsam tauchten und Fotos von der Unterwasserwelt in der Wolga machten. Auf einem zweitägigen Kurztrip nach Tuwa im Jahre 2017 wurde Putin erneut tauchend gesehen, diesmal fischte er unter Wasser.  

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Wandern

In Tuwa, dem Geburtsort von Verteidigungsminister Sergej Schoigu, geht Putin auch gerne Wandern. Gemeinsam mit Schoigu und FSB-Chef Alexander Bortnikow verbrachte er hier einige Urlaubstage im August 2018.

Die drei Politiker wanderten über die Hügel des Sajano-Schuschenksi-Naturreservats. Dessen Direktor Gennadi Kiselew erzählt: “Wir fuhren mit einem Motorboot über den Fluss Jenissei und wanderten. Auf manche Berge stiegen wir selbst, auf manche wurden wir mit einem Helikopter geflogen. Auf den Gipfeln wanderten wir jedoch stets ein bisschen. Wladimir Putin mag es, große Distanzen zu überwinden.“  

Angeln

Ebenfalls in Tuwa fing Putin 2013 einen 21 Kilogramm schweren Hecht. Der Fisch war so groß, dass der körperlich fitte Präsident ganze drei Minuten brauchte, um den Fisch aus dem Wasser zu ziehen.

“Ich liebe es zu angeln und ich bin immer froh, wenn ich die Möglichkeit habe, mit einer Angel an einem Gewässer zu sitzen. Manchmal gibt mir mein Amt sogar die Möglichkeit dazu. Wie hätte ich sonst gemeinsam mit zwei US-Präsidenten in Amerika fischen gehen können?“ sagte Putin einmal.

Am Liebsten angelt Putin aber daheim in Russland. „Ich muss sagen, dass die weltweit besten Plätze zum Angeln für mich in der Region Murmansk und am Wolgadelta in der Region Astrachan sind“, erklärt er.

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