Die ersten Farbfotos des Russischen Reiches erschienen Ende des 19. Jahrhunderts. Meistens wurden sie manuell eingefärbt. Leider sind bis heute nur noch eine Handvoll solcher Aufnahmen erhalten.
Alle diese einzigartigen Archivbilder zeigen das Leben in verschiedenen Regionen des Landes um die Jahrhundertwende des 19./20. Jahrhunderts.
Mit der Zeit wurden Schwarzweißaufnahmen gelblich und die Einfärbung schützte sie davor.
Das Papier wurde je nach gewünschtem Effekt grün oder rosa getönt und mit Anilinfarbstoffen eingefärbt.
Der Fotograf Pjotr Pawlow nahm ungefähr ein Dutzend Archivfotos des Moskauer Stadtzentrums mit Gebäuden auf. die heute nicht mehr existieren.
Seine Kamera hielt auch wichtige Ereignisse des Moskauer Lebens fest, wie die Krönung von Nikolaus II., die Eröffnung des Denkmals für Alexander II. und auch einige Volksfeste.
Erst Anfang des 20. Jahrhunderts began man, in Farbe zu fotografieren. Einige Fotografen verwendeten das von den Gebrüdern Auguste und Louis Lumière entwickelte Autochromverfahren.
Den bedeutendsten Beitrag zur Entwicklung der russischen Farbfotografie leistete der Chemiker und Fotograf Sergej Prokudin-Gorskij. 1905 ließ er sein komplexes Verfahren für die Farbfotografie patentieren. Dank Prokudin-Gorskij entstand die größte Sammlung von Farbfotos des Russischen Reiches.
Prokudin-Gorskij nahm Leo Tolstoi, Fjodor Schaljapin und andere Berühmtheiten seiner Zeit auf. Er machte auch mehrere Selbstporträts.
In den Jahren 1909-1915 reiste er durch das Land und fotografierte alte Kirchen, Städte, Naturlandschaften und alltägliche Szenen. Nach der Revolution verließ er Russland und nahm die meisten seiner Fotos mit. Sie werden jetzt in der „Library of Congress“ in Washington aufbewahrt.