„Wir hatten Ehrfurcht vor dem T-34 mit seiner guten Panzerung, seiner idealen Form und seiner großartigen 76,2-mm-Langlaufkanone. Alle deutschen Panzer fürchteten ihn bis zum Kriegsende. Was konnten wir gegen diese Monster ausrichten?”, schrieb (eng) der erfolgreichste deutsche Panzerkommandant Otto Carius in seinen Memorien „Tiger im Schlamm“.
Diese sowjetischen Panzer wurden in der Tat zu einem wahren Albtraum für die Deutschen in der Anfangszeit der Invasion in die UdSSR. Weder ihre Panzer noch ihre Panzerabwehrkanone - die 37mm Pak 36 - konnten etwas gegen dieses stählerne Bollwerk ausrichten.
Der T-34 konnte leicht feindliche Panzer in einer Entfernung von anderthalb Kilometern treffen. Die Gegner mussten sich dagegen auf rund 500 Meter nähern, um die 45-mm-Schrägrüstung des Sowjetpanzers effektiv durchdringen zu können – ein Selbstmordkommando. Die effektivste Waffe gegen den T-34 war die 88-mm-Flak, die zu diesem Zweck von deutschen Infanterieeinheiten eingesetzt wurde.
Der T-34 verbrauchte viel weniger Kraftstoff, mehr als die Hälfte weniger, als der deutsche Gegenspieler, der Panzer IV. Mit einem vollgetankten Panzer der Sowjets konnten bis zu 300 Kilometer zurückgelegt werden. Der deutsche Panzer schaffte nur etwa 200 Kilometer.
Schnell, gut geschützt und bis an die Zähne bewaffnet hatte der T-34 aber auch einige Nachteile. Das Hauptproblem war die geringe Größe des Turms, der nur zwei Besatzungsmitglieder aufnehmen konnte - einen Kommandanten und einen Lader. Aus diesem Grund musste der Kommandant als Kanonier (und manchmal sogar als Panzerführer) fungieren, was die Effizienz des Panzers auf dem Schlachtfeld beeinträchtigte.
Im Frühjahr 1942 erhielt die Wehrmacht 75-mm-Pak-40-Panzerabwehrgeschütze, die ebenfalls als Kwk-40 auf den Panzer IV montiert waren - und die sehr effektiv gegen die sowjetischen Panzer waren. Die Situation für den T-34-76 verschlechterte sich, als Tiger und Panther in den Jahren 1942-1943 eingesetzt wurden.
Doch die Sowjets sahen nicht tatenlos zu. 1944 wurde die Modifikation des T-34 mit einer 85-mm-Kanone eingeführt. Es gab auch einen vergrößerten Turm für eine dritte Person - einen Schützen.
Der abgeänderte T-34-85 hatte gegen deutsche schwere Panzer eine viel bessere Chance als sein Vorgänger. Die schnelleren und wendigeren sowjetischen Panzer konnten die zwar stärkeren, aber schwerfälligen Tiger in die Enge treiben wie ein Rudel Wölfe eine Schafherde.
Die Deutschen nannten diesen schweren sowjetischen Panzer „russisches Monster“ oder „Geist“. Im Sommer 1941 war der KV-1 unter den Wehrmachtssoldaten ähnlich gefürchtet wie der legendäre T-34. Der KV war zwar langsamer (maximal 34km/h gegenüber 48 km/h, die der T-34 schaffte), aber stärker gepanzert (75 mm gegenüber 45 mm).
Während die deutschen Panzer und Panzerabwehrartillerie gegen diese schweren sowjetischen Panzer keine Chance hatten, konnte ihnen ein 88-Meter-Flak-Geschütz durchaus gefährlich werden. Ebenso effektiv waren Ju-87-Tauchbomber.
Im Juni 1941 bewies der KV-1 in der Nähe der litauischen Stadt Raseiniai, dass er dem Ruf der Unzerstörbarkeit, den er unter den deutschen Soldaten hatte, gerecht wurde. Ein einziger KV-1 blockierte eine ganze Division der Wehrmacht.
„Es war unmöglich, um den Panzer herumzugehen, da überall Sumpf war. Es gab keinen Nachschub mehr, unsere Verwundeten starben, weil wir sie nicht wegbringen konnten“, erzählten deutsche Soldaten. Der KV-1 12 hat zwölf Lastwagen der Deutschen zerstört. Alle Versuche, den sowjetischen Panzer mit 50-mm-Panzerabwehrgeschützen und sogar mit 105-mm-Haubitzen auszuschalten, schlugen fehl. Panzerabwehrgeschütze mitsamt Besatzung wurden vom Sowjetpanzer zerstört.
Schließlich schaffte es eine 88-mm-Granate, den KV-1 zu bezwingen. Die sechs Panzerinsassen wurden von den Deutschen mit militärischen Ehren bestattet.
Dennoch war der KV-1 alles andere als der perfekte Panzer. Das Hauptproblem war die mangelnde technische Zuverlässigkeit. Oft waren sie kaputt, bevor sie die Front erreichten und die Besatzung ließ sie zurück.
Möglicherweise war auch der Panzer in Raseiniai nicht mehr fahrtüchtig. Doch statt sich zu ergeben, kämpften die Soldaten darin bis zum letzten Atemzug.
Mit dem Erscheinen der Tiger wurden die KVs mit ihren 76-mm-Kanonen obsolet. Sie machten den Weg frei für eine neue Generation schwerer Panzer vom Typ Josef Stalin oder kurz IS.
Es brauchte nicht mehrere IS-2, um den Kampf gegen deutsche Tiger und Panther aufzunehmen. Geschützt durch eine 100-mm-Panzerung und bewaffnet mit 122-mm-Kanonen waren sie absolut ebenbürtig.
Obwohl die D25-T-Kanone des IS-2 stärker war als die 88-mm-KwK43 des Tigers, dauerte das Nachladen über 20 Sekunden. Deutsche schwere Panzer brauchten zur gleichen Zeit nur zehn Sekunden und hatten daher mehr Zeit, um genauer zu zielen.
Auf der anderen Seite hatten sowjetische Panzer einen Vorteil auf langen Strecken. „Der Panzer vom Typ Josef Stalin, dem wir 1944 begegnet sind, war mindestens so groß wie der Tiger. Es war deutlich besser in der Form als der T-34“, notierte Otto Carius.
Letztendlich wurde das Duell zwischen IS und Tigern durch die Fähigkeiten der Besatzung entschieden. Ohnehin war es nicht die Hauptaufgabe des IS-2, gegen die deutschen Panzer zu kämpfen.
In erster Linie sollte der IS-2 in europäische Städte vordringen, die von den Deutschen in schier uneinnehmbar erscheinende Festungen verwandelnd worden waren.
Sie preschten durch die engen Gassen in Städten in Polen, Ungarn und Deutschland. Auf dem zentralen Platz sprangen sowjetische Angriffsgruppen mit Maschinengewehrschützen, Scharfschützen und Flammenwerfern aus den Panzern und nahmen Verteidigungspositionen ein. Diese Strategie wurde auch in Berlin verfolgt. Aus dem IS-2 wurde zuerst das Feuer auf den Reichstag eröffnet.
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