Die drei schlechtesten sowjetischen Kampfflugzeuge im Zweiten Weltkrieg

I-16

I-16

gemeinfrei
Wie schafften es die sowjetischen Kampfpiloten mit diesen technisch unterlegenen Flugzeugen deutsche Maschinen vom Himmel zu holen?
  1. I-153 „Tschaika“ (Möwe) 

Das Jagdflugzeug Polikarpow I-153, genannt „Tschaika“, zu Deutsch „Möwe“, hatte seinen Einstand bei den sowjetischen Luftstreitkräften 1939, am Vorabend des Zweiten Weltkriegs.

Die Maschine zeigte gute Leistungen in der Schlacht von Chalchin Gol gegen Japan. Die deutsche Luftwaffe hatte jedoch leichtes Spiel mit dem sowjetischen Jagdflugzeug.

Insbesondere der direkte Gegenspieler, die Messerschmitt Bf 109, war der „Tschaika“ technisch überlegen, vor allem bei der Geschwindigkeit (320 Meilen pro Stunde gegenüber 270 Meilen pro Stunde). 

I-153

Die „Möwe“ konnte deutsche Bomber wie die Ju-88 mit ihren 290 Meilen Höchstgeschwindigkeit nicht einholen.

„Du kannst nicht entkommen [beim Luftkampf], kannst sie [eine Messerschmitt Bf 109] nicht einholen. Man kann nur versuchen, sie auszumanövrieren und sich zu verteidigen“, so (rus) der Kampfpilot Alexander Rjasanow vom 10. Luftstreitkräfte-Regiment, der seine Laufbahn auf einer I-153 begann. 

Über 1.300 I-153 standen im Sommer 1941 der deutschen Luftwaffe an der sowjetischen Westgrenze gegenüber. Während die geschickten sowjetischen Piloten zunächst die gute Manövrierfähigkeit der „Möwen“ nutzten, um den Feind am Himmel zu überraschen, griff die I-153 später vor allem Ziele am Boden an und eskortierte Bomber in der Nacht.  

1944 waren die inzwischen zu langsamen und technisch überalterten Maschinen nicht mehr fronttauglich. Sie flogen nun Patrouille und wurden zur Verteidigung von Seekonvois eingesetzt.

  1. Tupolew SB 

Die Tupolew SB (ANT-40), einer der schlagkräftigsten sowjetischen Bomber in den 1930er Jahren, war während des spanischen Bürgerkriegs die Königin der Lüfte. 

Mit einer Geschwindigkeit von 280 Meilen pro Stunde war der Bomber für die feindlichen Pendants wie die italienische Fiat CR.32 (220 Meilen pro Stunde) und die deutsche Heinkel He 51 (210 Meilen pro Stunde) unerreichbar. 

Diese Geschwindigkeit ermöglichte es, Tagangriffe ohne Eskorte zu fliegen. Die Dominanz endete im Frühjahr 1937, als der ultraschnelle Messerschmitt Bf 109 am spanischen Himmel auftauchte. 

ANT-40

Trotz der Tatsache, dass das Flugzeug 1941 völlig veraltet war, blieb es der wichtigste Bomber der sowjetischen Luftwaffe. Während der deutschen Invasion verloren viele Maschinen jedoch im Luftkampf gegen die „alte Bekannte“, die Bf 109. 

Den letzten großen Auftritt hatte die Tupolew SB während der Schlacht von Stalingrad. Nach 1943 wurden diese Bomber hauptsächlich für Kurierflüge und als Transport- und Frachtmaschine zur Versorgung von Partisanengruppen und zum Absetzen von Sabotageeinheiten hinter feindlichen Linien eingesetzt.

Als die Deutschen 1939 die Tschechoslowakei annektierten, ließen sie 32 SB-Bomber von den Tschechen als Avia B.71 in Lizenz produzieren. Während des Zweiten Weltkriegs wurden diese Flugzeuge vom Dritten Reich an seine bulgarischen Verbündeten ausgeliefert. Über zwei Dutzend SBs wurden von den Finnen gegen die Sowjetunion eingesetzt, aber während des Winterkrieges zurückerobert.

  1. I-16 „Ischak“ (Esel) 

„Wer gelernt hat, eine I-16 zu fliegen, kann alles fliegen, sogar einen Stock. Es ist ein sehr anspruchsvolles  Flugzeug, aber dennoch sehr manövrierfähig“, erinnert sich (rus) der Pilot Wladimir Tichomirow vom 12. Luftstreitkräfte-Regiment.

Dieser sowjetische Kämpfer verzieh keine Fehler und verlangte den Piloten alles an Fähigkeiten ab. Die gefeierte Maschine hat sich im spanischen Bürgerkrieg und im Kampf gegen die Japaner im Fernen Osten erfolgreich bewährt. 

I-16B

Doch schon 1941 war das Flugzeug überholt, obwohl es mehrfach Modernisierungen erfahren hatte. Bevor die mächtigen Jak- und La-Flugzeuge in ihrer ganzen Herrlichkeit den Himmel eroberten, sollte die I-16 einen massiven deutschen Luftschlag vereiteln. Über 1.700 „Ischaks“, zu Deutsch „Esel“, wie die I-16 wegen ihrer Störrigkeit genannt wurde, wurden zu Beginn der Operation Barbarossa in den westlichen Regionen der Sowjetunion positioniert. Ihr Anteil an allen sowjetischen Kampfflugzeugen in der Region betrug über 40 Prozent.

Die I-16 war wendiger als ihr wichtigster deutscher Gegenspieler die Bf 109, blieb aber in Sachen Geschwindigkeit und Feuerkraft dahinter deutlich zurück. Die „Esel“ konnten nur versuchen, den Gegner abzudrängen und sich gegenseitig zu decken. 

Ihre Stärke waren Überraschungsangriffe. So wurde am 16. Januar 1943 das berühmte deutsche Flieger-Ass Alfred Graslawski von einer I-16 abgeschossen, die plötzlich aus den Wolken auftauchte.

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