20 sowjetische Poster, die der Rolle der Frau gewidmet sind

B. Dejkin, 1932; А. Deineka, 1939; N. Watolina, 1958
Propaganda-Poster proklamierten, was eine sowjetische Frau ausmachen sollte und wie sich ihre Rolle in der Gesellschaft veränderte.

Die Sowjetunion war vielleicht der erste Staat, der die Ideen des Feminismus Wirklichkeit werden ließ. Die Frauen genossen die gleichen Rechte wie die Männer einschließlich des Wahlrechts. Das Wahlrecht für die Frauen wurde im jungen Staat der Sowjets noch vor Großbritannien und Deutschland eingeführt. Die Frauen wurden mit dem geschlechtsneutralen Wort „Kamerad“ angesprochen, ebenso wie alle männlichen Sowjetbürger. 

„Arbeiterinnen und Bäuerinnen! An die Wahlurnen! Versammelt euch unter der roten Fahne zusammen mit den Männern – wir lehren der Bourgeoisie das Fürchten!“

„Auf zur Wahl!“

Zahlreiche Plakate wurden dem Internationalen Frauentag am 8. März gewidmet. Die Frauen von Petrograd (heute St. Petersburg) hatten 1917 an diesem Tag eine Massendemonstration veranstaltet. Der 8. März wurde als Feier der Frauenemanzipation angesehen. Auf früheren Plakaten, die dem Feiertag gewidmet waren, wurden Frauen als Revolutionärinnen, Arbeiterinnen, Bäuerinnen und Mütter dargestellt. Später verwandelte sich dieses Bild in nur noch schöne Frauen mit Blumen.

„Der 8. März – der Tag der Frauenemanzipation!“
„Der 8. März. Proletarierinnen aller Länder, versammelt euch unter den Fahnen der Komintern zur weltweiten Oktoberrevolution!“
„Der 8. März – der Tag des Aufstandes der Arbeiterinnen gegen die Küchensklaverei. Nieder mit der Unterdrückung und Demütigung durch Hausarbeit!“
„Einen schönen Feiertag, liebe Frauen!“

„Einen schönen Feiertag, liebe Frauen!“

Frauen wurden aufgerufen, aktive Mitglieder der sowjetischen Gesellschaft zu sein. Ihnen wurden die Vorteile dieses Lebens sowie die Mängel des Lebens in der Vergangenheit erklärt. Plakate wie das folgende zeigten grafisch, dass von Frauen unter dem alten Regime erwartet wurde, dass sie den Priestern mit Respekt begegnen und ihnen Opfergaben bringen, Schläge von ihren Ehemännern ertragen und sich der Betreuung der Kinder und der Hausarbeit widmen. 

Im Gegensatz dazu proklamierte das neue Leben die „Umsetzung der Vorschriften von Iljitsch (Lenin)“ und forderte die Frauen auf, in freundschaftlicher Harmonie „zu nähen und Muster auszuschneiden“ und lesen und schreiben zu lernen. Eine Frau könnte nun die Kinder in den Kindergarten bringen und ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft werden.

„Bäuerin! Sei bereit, das alte Leben für das neue zu verlassen!“

Kollektivierung und Industrialisierung waren in der Sowjetunion in vollem Gange und Frauen wurden als Arbeitskräfte benötigt. Frauen wurden ermutigt, eine ganze Reihe von Berufen zu ergreifen, darunter die „männlichen“ wie Traktorfahrer oder Lokführer.

„Frauen in den Kolchosen sind eine große Kraft – Josef Stalin“.
„Frau, führe eine Dampflokomotive!“
„Bäuerin, hilf eine Kolchose im Dorf zu schaffen. Trete in die Reihen der roten Traktoristinnen ein!“

„Wir haben die Quote erfüllt… Und du?“

Das Frauenbild spielte eine besondere Rolle auf Plakaten im Zweiten Weltkrieg, auf denen sie als Soldatinnen, Krankenschwestern oder einfach als Mütter und Frauen dargestellt wurden, die auf die Rückkehr der Soldaten warteten und auf den Sieg hofften. „Die Mutter-Heimat ruft!“ ist wohl eines der bekanntesten dieser Plakate.

„Die Mutter-Heimat ruft!“
„Die ganze Hoffnung ruht auf dir, roter Kämpfer!“

„Ruhm den Kampfkameradinnen!“

Eine vorbildliche Arbeiterin mit einem roten Kopftuch wurde auch zu Propagandazwecken eingesetzt, um die Menschen aufzufordern, sich der Kampagne gegen Spione anzuschließen.

„Plaudere nicht! Sei auf der Hut, in diesen Tagen haben auch Wände Ohren. Es ist ein kurzer Schritt von Geschwätz und Klatsch bis zum Verrat.“

Die sowjetischen Behörden kontrollierten alle Lebensbereiche - und sogar die Art und Weise, wie Frauen ihre Kinder großzogen. Plakate gaben Frauen genaue Anweisungen, wie sie ihr Kleinkind füttern und pflegen und wie sie für ihre eigene Gesundheit sorgen sollen. Es gab auch Plakate, auf denen Frauen aufgefordert wurden, sich aktiv körperlich zu betätigen.

„Stille dein Baby“
„Sauberkeit ist bei der Pflege deines Neugeborenen von größter Bedeutung“

„Mache Morgengymnastik – achte auf deine Gesundheit“

Daneben wurden die Frauenbilder auch in der sowjetischen Werbung genutzt.

„Sibirische Pelmeni. Mit Fleisch!“

>>> „Nieder mit der Küchensklaverei!“: Zehn sowjetische Poster für Frauenrechte

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