7 seltene und vielversprechende sowjetische Konzeptautos (FOTOS)

Geschichte
JEKATERINA SINELSCHTSCHIKOWA
Ein futuristischer Mini-Van, ein schicker Bus und ein Elektroauto: all diese Entwürfe hätten auf sowjetischen Straßen fahren können, wurden jedoch nie realisiert.

Pony

Das VAZ-2702 Pony war der sowjetische Versuch eines Elektroautos, der völlig fehlschlug. Die ersten Prototypen dieses kleinen, aber sehr schweren Fahrzeugs wurden 1979 hergestellt und bis 1986 überarbeitet.

Leider ist nichts dabei herausgekommen. Das sowjetische „Pony“ erwies sich aufgrund seiner Batterien als zu schwer, und selbst Versuche, seine Tragfähigkeit durch Ersetzen von Stahl durch Aluminium oder neuartige Wechselbatterien zu erhöhen, blieben erfolglos. Das Maximum bei voller Aufladung bestand darin, eine Ladung von 400 kg über eine Entfernung von 70 km befördern zu können.

Ukraina-1

Dieser experimentelle Bus erschien erstmals 1961, dem Jahr, in dem Juri Gagarin ins All flog. Futuristisch, stilvoll, komfortabel war er sogar in dem damals beliebten Film „Die Königin der Tankstelle“ zu sehen. Zusätzlich zu seinem ungewöhnlichen Design war der Bus mit innovativen technischen Lösungen wie Servolenkung oder Luftfederung ausgestattet. Im Inneren waren Sitze wie im Flugzeug für 36 Passagiere.

Nachfolgende Versionen des „Ukraina“ sahen weniger nach Science-Fiction aus, waren dafür aber viel komfortabler. Im Inneren befanden sich eine Kaffeemaschine, ein Kühlschrank, ein Gasherd, eine Toilette, ein Fernseher, ein Kleiderschrank und vieles mehr. Der Bus war zum Wohnmobil geworden und überflüssiger Luxus. Das Modell ging nie in die Massenproduktion.

Zarya

Der „Zarya“ bestand aus Glasfaser. Das war sein Untergang, denn er war nicht für die Massenproduktion geeignet. Der erste „Zarya“ wurde 1966 gebaut. Laut verschiedenen Quellen gab es lediglich ein bis vier Exemplare dieses Fahrzeugs, die ausschließlich auf Ausstellungen gezeigt wurden. Erforderliche Modifikationen, um es massentauglich zu machen, erwiesen sich als zu aufwändig und teuer.

Reka

Der VAZ-2122 Reka (zu Deutsch „Fluss“) war ein amphibisches Geländefahrzeug, das für das Militär entwickelt wurde. Außen war es eine exakte Kopie des berühmten sowjetischen „Niva“ und innen ein multifunktionales Armeefahrzeug. Die beiden Modelle wurden parallel entworfen, aber die Militärversion kam zehn Jahre lang nicht über die Entwicklungsphase hinaus.

Der „Reka“ konnte sich zu Wasser fortbewegen und aus der Luft abgeworfen werden. Er war mit einer Boje ausgestattet und mit Nachtsichtgeräten. Er eignete sich zum Transport von Waffen oder Verwundeten gleichermaßen. Als der Prototyp jedoch alle Tests bestanden hatte, wurde das Projekt aufgegeben. Das geschah zu Zeiten der Perestroika, als die USA und die UdSSR andere Militärdoktrinen verfolgten. Zudem wurden Verhandlungen mit ausländischen Unternehmen geführt, die dem sowjetischen Automobilbau einige Schritte voraus waren. Im Vergleich zu deren Modellen sah das zehn Jahre alte UdSSR-Modell buchstäblich alt aus. Das Verteidigungsministerium der Sowjetunion stellte daher keine Gelder zur Finanzierung des Projekts mehr bereit.

VNIITE-PT

Dieses Konzepttaxi mit dem unaussprechlichen Namen wurde 1964 entwickelt. Das Design wirkte sehr futuristisch. Es war ein überraschend geräumiges Modell, obwohl es nur 4,20 lang war.

Im Fond (Einstieg über eine automatische Schiebetür) gab es Platz für vier Personen plus Gepäck oder Kinderwagen. 

Das Projekt wurde schließlich eingestellt, weil das Ministerium für Automobilindustrie beschlossen hatte, das Werk zu wechseln. Der neue Hersteller allerdings wollte Bauteile einsetzen, die es unmöglich gemacht hätten, das Gewicht des Fahrzeuges und seine Ausmaße zu halten. All das verursachte eine Menge Probleme und die Produktion des Taxis der Zukunft wurde abgesetzt.

VAZ-X  

Dieser siebensitzige Minivan ist ein wenig bekanntes Projekt, das 1986 als unglaublich anpassungsfähiges Familienfahrzeug für das neue Jahrtausend entwickelt wurde. Welche Anpassungsfähigkeiten das waren, wurde nie erklärt. Der Minivan hatte eine aerodynamische Karosserie und unter der Windschutzscheibe versteckte Scheinwerfer.

Es wurde gemunkelt, dass die Frau des damaligen sowjetischen Führers Michail Gorbatschow Interesse an dem Fahrzeug bekundet hatte. Doch mit Beginn der 1990er Jahre stand die Automobilfabrik für Experimente nicht mehr zur Verfügung.

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