Euphorie: Diese Rennwagen begeisterten die sowjetischen Motorsportfans (FOTOS)

Sergei Vasin/МАММ/MDF/russiainphoto.ru
Obwohl die erste Rennsport-Meisterschaft der UdSSR erst 1950 ausgetragen wurde, entwickelte sich der Motorsport in der Sowjetunion danach rasant.

Der Erste Weltkrieg und die Oktoberrevolution von 1917 hemmten den Motorsport, der sich in den späten Jahren des Russischen Reiches aktiv entwickelt hatte.

Erst in den späten 1930er Jahren erkannten die neuen sowjetischen Machthaber an, dass der Motorsport der heimischen Automobilindustrie zugutekommen könnte. Experimentelle Rennwagen würden die Prüfung neuer Teile und Systeme ermöglichen, bevor sie in die Serienproduktion sowjetischer Autos eingeführt würden. 

GAZ-GL-1

Der erste sowjetische Rennwagen erschien 1938. Das Auto GAZ-GL-1 hatte einen 65 PS starken Motor. Die zweite Generation des Modells, das von einem 100 PS starken Motor angetrieben wurde, stellte 1940 den ersten offiziellen Geschwindigkeitsrekord der UdSSR auf. Der Rennwagen erreichte eine Schnelligkeit von 161,87 km / h. Obwohl dieser Rekord die Leistungen der Rennfahrer im zaristischen Russland nicht übertraf, war er für sowjetische Motorsportbegeisterte dennoch ein wichtiger Durchbruch. 

Sokol-650

Der Zweite Weltkrieg stoppte den Motorsport in der Sowjetunion für ein weiteres halbes Jahrzehnt. Nach dem Krieg wurden einige deutsche Sportwagen als Wiedergutmachung in die UdSSR gebracht. Der deutsche Rennwagen Auto Union Typ 650 wurde in ein sowjetisches Modell namens Sokol-650 umgewandelt. 

Der in den späten 1940er und frühen 1950er Jahren hergestellte Moskwitsch-400 war ebenfalls identisch mit dem Opel Kadett K38, einem anderen in Deutschland zwischen 1937 und 1940 produzierten Wagen.

Die erste sowjetische Rennsport-Meisterschaft fand jedoch erst 1950 statt. Es war ein 300 Kilometer langes Rennen, bei dem die öffentliche Autobahn Moskau-Minsk als Rennstrecke diente. 

Das erste Rundstreckenrennen fand nur fünf Jahre später statt. In der Zwischenzeit nahm die FIA, der internationale Verband von Automobilclubs, den zentralen Auto- und Motorclub der UdSSR in seine Reihen als Mitglied auf.

1956 nahmen die Moskwitsch-Modelle 401 und 402, die GAZ-20-Modelle Pobeda und auch kundenspezifische Sportwagen an einem Rundstreckenrennen teil.

Der Fahrer Michail Metelew überquerte als erster die Ziellinie und wurde Meister der UdSSR. Er fuhr einen GAZ-SG-1, auch bekannt als Pobeda-Sport (Sieg-Sport). Das Auto hatte eine offene Karosserie und einen 80 PS starken Motor.

Dies war das zweite Auto, das an diesem Tag die Ziellinie überquerte. Der Fahrer Wjatscheslaw Mossolow fuhr ebenfalls das Pobeda-Sport-Modell.

Der dritte Fahrer, der die Ziellinie überquerte, war Boris Kurbatow, der am Steuer des ZIS-112/1 saß. 

Der Rennwagen im Vordergrund des Fotos ist als Minsk bekannt. Obwohl er an diesem Tag auf der Rennstrecke fuhr, konkurrierte er nicht um die Podiumsplätze.

Allmählich stieg das Interesse am Motorsport in der Sowjetunion. Rennsport-Wettkämpfe wurden in verschiedenen Disziplinen ausgetragen: Rallye, Ringrennen, Gokart usw. 

Freundschaftspokal

Fahrer aus sozialistischen Ländern kämpften um den sogenannten „Freundschaftspokal“. Regelmäßig fanden auch verschiedene regionale Rennen statt.

1971 nahmen sowjetische Fahrer am 24-Stunden-Rennen für Automobile im belgischen Spa-Francorchamps teil. Obwohl die beiden Moskwitsch-412 als letzte die Ziellinie überquerten, wurde bereits die Tatsache, dass sie das 24-Stunden-Rennen überhaupt überstanden hatten, als Achtungserfolg angesehen.

WAZ 2101

Die in der WAZ-Automobilfabrik hergestellten verschiedenen Automodelle wurden bei sowjetischen Rennfahrern schnell populär. Bis heute gibt es weltweit immer noch Tausende von LADA-Fans. 

HADI-9
HADI-9

Außerhalb der Rennstrecke arbeiteten sowjetische Ingenieure an der Entwicklung eines Autos, das die Schallgeschwindigkeit von 1.190 km / h erreichen konnte. Infolgedessen wurde im ukrainischen Charkow das einzige sowjetische Turbostrahl-Auto namens „HADI-9“ zusammengebaut, das von demselben Triebwerk wie ein MiG-19-Jet angetrieben wurde. Wegen mehrerer Schwierigkeiten wurde das Modell nie auf seine volle Kapazität getestet. Die Schallgeschwindigkeit erreichte es auch nie.

>>> Lust auf Geschwindigkeit: Sowjetisches Autorennen mit „Moskwitsch“ und „Schiguli“ (BILDER)

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung ausschließlich unter Angabe der Quelle und aktiven Hyperlinks auf das Ausgangsmaterial gestattet.

Weiterlesen

Diese Webseite benutzt Cookies. Mehr Informationen finden Sie hier! Weiterlesen!

OK!