Fünf beeindruckende russische Sportwagen (FOTOS)

Legion Media
Anfang der 2000er Jahre entdeckten die russischen Automobilhersteller das Thema Sportwagen für sich. Zum Verkaufsschlager wurden die Modelle nie. Einige starteten aber bei Autorennen.

1. Lada Revolution

Lada Revolution III.

Seit diesem Oktober hat das  AvtoVAZ-Museum in Toljatti ein neues Exponat: einen LADA Revolution Roadster, der 2003 erstmals auf den Automobilmessen in Moskau und Frankfurt vorgestellt wurde. Er beschleunigte in 6,5 Sekunden auf 100 km/h und erreichte Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 260 km/h. 

Der LADA Revolution war für Indoor-Rennstrecken gedacht, aber es gab ihn auch als Zweisitzer für die Straße. 

Das Projekt hatte zwei Upgrades: den RS2 mit einer modifizierten Aufhängung und einem Motorkühlsystem und den Revolution III, der ein neues Design und einen Zweiliter-Renault-Motor erhielt und 2008 in Paris vorgestellt wurde. Im selben Jahr wurde das Projekt wegen der Finanzkrise wieder eingestellt. Es wurden mehrere Dutzend dieser Fahrzeuge produziert, von denen jedoch nur noch eine Handvoll in Betrieb ist.

2. Marussia

Der von dem Rockmusiker Nikolai Fomenko und dem Geschäftsmann Jefim Ostrowski entwickelte Marussia-Sportwagen feierte Ende 2008 sein Debüt. Bereits im Herbst 2009 wurde das Modell auf der Frankfurter Automobilausstellung vorgestellt.

Es gab zwei B1-Rennwagen und ein B2-Konzept, die sich tatsächlich nur im Aussehen unterschieden. Beide Versionen hatten 2,8-Liter-420-PS-V6-Motoren und konnten Geschwindigkeiten von bis zu 300 km/h entwickeln. 

Die Motoren wurden in Zusammenarbeit mit der auf Rennwagen spezialisierten britischen Firma Cosworth hergestellt. Das Auto brauchte nur 3,8 Sekunden, um auf 100 km/h zu beschleunigen. Der Verkaufspreis lag bei rund 5,5 Millionen Rubel (umgerechnet etwa 77 000 Euro). 

Marussia Motors hat als erster russischer Autobauer die Produktion solcher Premium-Autos aufgenommen. Die Autos wurden in Moskau zusammengebaut, wo das Unternehmen auch seinen größten Showroom hatte. Von 2012 bis 2014 startete ein Marussia-Team in der Formel 1. Fürst Albert II. von Monaco weihte persönlich einen weiteren Showroom in Monte Carlo ein.

Im Jahr 2014 musste Marussia aus finanziellen Gründen aufgeben. Rund ein Dutzend Fahrzeuge waren bis dahin produziert worden. 

3. TagAZ Aquila  

Die Schöpfer des „Aquilas“ (lat., zu Deutsch „Adler“) wollten einen sehr preiswerten Sportwagen bauen. Und das ist ihnen gelungen! Von allen Projekten war dieses Auto des Automobilwerks Taganrog das erfolgreichste. In den Jahren 2013/2014 wurden rund 200 dieser Autos produziert, und einige voll funktionsfähige Modelle können noch immer gebraucht erworben werden. 

Dieses Auto hatte nur eine Version: mit Schaltgetriebe, Servolenkung und Klimaanlage. Es wurde für nur 400 000 Rubel verkauft (ungefähr 5 600 Euro). Die Käufer haben das Fahrzeug häufig umgebaut. Serienmäßig gab es nämlich zum Beispiel keine Schalldämmung und große Lücken in der Innenraumverkleidung. 

Die Karosserie war jedoch aus Glasfaser gebaut, wie bei Sportwagen üblich, so dass die Fahrer keine Probleme mit Kratzern oder Korrosion hatten. 

Die technischen Daten des Autos entsprachen denen einer durchschnittlichen Limousine: ein 1,6-Liter-Motor (von Mitsubishi) und eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 180 km/h. Es wirkte wie eine Discounter-Version eines Ferrari. 

Die Nachfrage nach dem Modell war jedoch gering. TagAZ wurde im Jahr 2014 für insolvent erklärt.  

4. LADA Vesta TC1

Dies ist ein weiteres Concept Car von AvtoVAZ, das diesmal auf Basis der Lada Vesta Limousine designt wurde. Das Modell wurde im Sommer 2014 auf dem Internationalen Automobilsalon in Moskau vorgestellt und sogar bei mehreren Rennen gesichtet. Das Fahrzeug wurde speziell für WTCC-Tourenwagenrennen entwickelt. 

Das Team von Lada Sport trat zwei Saisons lang an, bis AvtoVAZ 2016 bekannt gab, dass sich das Unternehmen auf die russische Ringserie konzentrieren wolle. Im September 2019 wurde das neue Rennmodell Lada Vesta TCR vorgestellt mit einem 1,8-Liter-Renault-M5P-Motor, 350 PS und einem verbesserten Getriebe. Zuvor hatte der Sportwagen einen 2,0-Liter-Renault-F4RT-Gusseisenmotor mit ähnlicher Leistung.

5. Crimea

Dieses Modell wurde 2016 an der Staatlichen Technischen Bauman-Universität in Moskau auf der Basis eines LADA Kalina-Autos entwickelt. Der zweisitzige Carbon-Sportwagen mit Schaltgetriebe beschleunigt in 8,6 Sekunden auf 100 km/h und erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 220 km/h. Dies ist vielleicht nicht genug, um an einem Rennen teilzunehmen, aber für einen schönen Ausflug ans Meer völlig ausreichend.

Es gibt lediglich zwei Exemplare des Autos. Ursprünglich sollte es in die Massenproduktion gehen und für lediglich 650 000 Rubel (etwa 9100 Euro) verkauft werden. Es blieb jedoch beim Originalmodell und einer experimentellen Kopie. 

Das zweite Modell wurde in diesem Jahr vorgestellt. Es hat eine leichtere und härtere Karosserie, eine neue Kupplung und Federung. Einige seiner Komponenten, wie z. B. die Schaltknöpfe, stammen aus dem 3D-Drucker. 

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